Viel Besonderes zum Sehen, Erleben und Genießen: das Stadtfest in Horb hat den Besuchern viele Türen in die bunte Welt des Stadtlebens geöffnet. Foto: Hopp

Stadtmarketing bilanziert erfolgreichen Verlauf. Über 60 US-Oldtimer, Antikmarkt und Modenschau.

Horb - Unser großes Stadtfest wächst und wächst. So ganz zufrieden sind aber nicht alle Händler.

Martin Scherer, City-Manager Bernd Mathieu und Claudia Beuter vom Stadtmarketing zogen gestern eine positive Bilanz. Beuter: "Letztes Jahr hatten wir geschätzt 15 000 Besucher. Diesmal war der Besuch besser." Sogar der Freitag, so Beuter, war so gut wie nie: "Es war das erste Mal, dass das Stadtfest schon am ersten Abend Fahrt aufnimmt."

Samstagmorgen zog das Fair-Trade-Brunch, so Stadtmarketing-Chef Martin Scherer: "Es war voll, informativ durch die Vorträge und auch lecker." Nachmittags dann die "übliche Besucherdelle", Samstagabend dann der Sturm. Und während Gisela Höpfer vom Fest der Kulturen berichtet, dass dort um 19.30 Uhr wegen Sturm abgebrochen werden musste, rockte die Phil-Collins-Cover and "Phil" die Horber. Claudia Beuter: "Wir haben das erste Drittel der Bierbänke zum Tanzen leer geräumt. Das Publikum hat getanzt und ist so frei und gelöst wie nie gewesen." Scherer: "Es war so voll wie nie – und denen, die da waren, haben die paar Tropfen nichts ausgemacht."

Sonntag bummelten die Leute schon ab halb elf durch die Stadt, um beim Antikmarkt zu schauen. Und der Tag der US-Oldtimer wurde zum vollen Erfolg: Alle Geschäfte waren mit US-Flaggen geschmückt, als die Straßenkreuzer durch die Stadt brausten. Teilnehmer Thomas Braig aus Winnenden (weißer Chevy): "Es war schon eine schöne Strecke, nach Horb zu fahren. Und die Resonanz des Publikums war grandios. Das hat hier Potenzial. Wenn es so weiter geht und gut läuft, kriegen wir 300 Autos hier her."

Initiator Lilo Fradella war letztes Jahr mit zehn US-Cars gestartet. Diesmal schon über 60 – und auch Bürgermeister Jan Zeitler konnte sich als Mitfahrer von Elvis alias Lenno Marquez im Cadillac Sedan für den röhrenden Sound der 310-PS-Maschine begeistern. Zeitler scherzte: "Die haben sechs Liter Hubraum, mein Dienstwagen verbraucht sechs Liter."

Die Händler und Markbeschicker ziehen eine nicht ganz so begeisterte Bilanz. Lucio Piano war zum ersten Mal mit seinem Pizza-Wagen dabei: "Freitag und Samstag war nichts. Sonntag lief gut." Martin Dörr – als Ex-HGV-Vorsitzender auch Urgestein des Horber Weindorfs: "Ein paar Festle drum herum gibt es immer. Aber der Wein ging am Freitag und Samstagabend nicht so gut. Schade, dass die Band am Samstagabend schon um 22.45 Uhr aufgehört hat. Der ganz richtige Zug bei den Weintrinkern hat gefehlt."

Und was sagen die Händler zum verkaufsoffenen Sonntag? Fakt ist: Die Modenschau hat richtig gezogen. Constanze Kittel von Neckar-Sport, die Fitness- und Freizeitmode präsentierte: "Nach der Modenschau sind die Kunden gleich ins Geschäft gekommen." Das berichtet auch Moni Schönfeld von mode & style: "Von einem Poncho, den wir auf der Bühne gezeigt haben, sind gleich sechs Stück verkauft worden." Auch Heiderose Raible von Wohnideen und Michaela Manenti von WLP Wohnlicht sind "zufrieden".

City-Manager Bernd Mathieu: "Bei Schuh Häfner haben sich die Leute gestapelt."

Ärger gab es aber auch. Am Gaistor, welches eigentlich zum Tag des Denkmals zum ersten Mal seit drei Jahren wieder geöffnet werden sollte, hing ein Plakat: "Wir bedauern, dass wir durch die Verantwortlichen im Rathaus gezwungen wurden, Ihnen das Gaistor nicht zeigen zu können." Das Amtsblatt, so heißt es weiter, habe eine "Falschdarstellung von Tatsachen" gebracht. Der Schwarzwälder Bote fragte nach. Erika Neff: "Während es die Zeitungen richtig gebracht haben, hat das Amtsblatt der Stadt falsch berichtet. Dass die Stadt nicht Isolde Brecht-Bentlin als Veranstalterin nennt, sondern uns, hat Frau Brecht-Bentlin sehr gekränkt. Dabei hat uns Neffs niemand gefragt. Uns tut es leid um die Besucher und hat es fast das Herz gebrochen."

Drama auch um den Horber Entertainer Haras Fyre. Eigentlich sollte er um 16.30 Uhr beim Fest der Kulturen auftreten. Dann die Schock-Nachricht: Der Sänger und Pianist hat sich die Hand gebrochen.