Foto: Hopp

Roter Teppich für "Unsere Stadt feiert". Trotz schlechtem Wetter so gute Stimmung wie noch nie.

Horb - "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht." Der Drafi-Deutscher-Klassiker beschreibt am besten die dritte Auflage des großen Stadtfestes "Unsere Stadt feiert".

Stadtmarketing-Chef Martin Scherer: "Wir haben diesmal geschätzte 12.000 bis 15.000 Besucher. Das sind etwas weniger als im Vorjahr."

Doch das lag nicht am Veranstalter, sondern am Wettergott. Denn beim Start am Freitagabend war es kühl, es regnete. Kein Wunder, dass da die Besucher weggeblieben sind.

Doch der gestrige Sonntag mit seinem Sonnenschein hat die Besucher in Scharen gelockt. Und so den miesen Freitag (fast) ausgeglichen.

"Unsere Stadt feiert" im Jahr 2014. Statt Weindorf ist heißt es "Horber Wein- und Genussdorf". Statt Mischmasch in der Markthalle diesmal eine Käsemesse. Der Duft des Milchprodukts und die Konzentration auf ein Thema hat gut funktioniert.

Susanne Rensch ist für die Käserei Baldauf aus Lindenberg gekommen. Sie sagt: "Am Samstag war es wetterbedingt etwas mau. Dafür gab es sehr viele Gespräche und Kontakte. Man merkt, dass das Genießer-Thema in Horb gut ankommt. Am Sonntag kam dann der große Boom –wir sind fast ausverkauft. Horb schätzt offenbar guten Käse."

Eine Hoffnung vom neuen City-Manager Bernd Mathieu, der an seiner vorherigen Wirkungsstätte in Lindenberg genau diese Käse-Konzentration in einer Messe zum Erfolgsrezept gemacht hat. Er sagt: "Am Samstag war es etwas schleppend. Am Sonntag lief es doppelt so gut. Es gab lange Schlangen in der Markthalle. Ich denke, dass ist ein hoffnungsfroher Beginn."

Zweite große Neuheit: Die Hirschgasse rollte für ihre Gäste am verkaufsoffenen Sonntag den roten Teppich aus. Den Teppich zahlte die neue Arbeitsgemeinschaft Hirschgasse, den Hirsch machte Maler Killing drauf. Und dieser rote Teppich wurde ab 15 Uhr zum Laufsteg. Aber nicht auf dem Podium, sondern sozusagen zur "Walk-In-Fashion-Show". Der kleine Shacour mit seiner grell-orangen Sonnenbrille stolzierte lässig-cool den "Walk of Fame" zwischen dem Eiscafé Dolada und dem Inder auf und ab.

City-Manager Bernd Mathieu: "Der Laufsteg wurde bewusst nicht abgesperrt. Dadurch wurde jeder, der durch die Hirschgasse ging, automatisch zum Model."

Und dieser rote Teppich sorgte in der Hirschgasse für Aufbruchstimmung. Imelda Kohler von der gleichnamigen Buchhandlung stand früher dem verkaufsoffenen Sonntag sehr skeptisch gegenüber und sagt: "Der Horber kauft Sonntags nichts."

Lag es am Roten Teppich? Gestern strahlte sie: "Der rote Teppich hat etwas bewegt. Die Geschäfte waren annehmbar, ich bin angenehm überrascht." Cornelia Kittel von Neckar Sport: "Die Modenschau kam sehr gut an. Die Passanten sind noch während der Show zu uns ins Geschäft gekommen, um einzukaufen." Ursula Plocher vom Army & Freizeit-Shop: "Die Modenshow hat uns das gebracht, was wir uns erhofft haben: Wir konnten zeigen, dass wir nicht nur Army haben, sondern auch Outdoor-Kleidung und Zubehör. Das macht Spaß auf mehr."

Und den hatten auch die Besucher. Das Stadtmarketing hatte diesmal extra die Band "enjoy" aus Esslingen engagiert. Mit einem Musikprogramm, welches sich bewusst an das ältere Publikum wendet. Das Ergebnis: Zu dem Song "Ich will wieder hoam" wurde auf dem Flößerwasen fröhlich geschunkelt.

Um 19 Uhr stimmte Enjoy den letzten Song an. Schweren Herzens standen die letzen Besucher auf.