Die AfD hält ihren Landesparteitag am 24. und 25. Oktober in der Horber Hohenberghalle ab. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Alternative für Deutschland hält Landesparteitag in Horb ab. Kritische Stimmen mehrerer Organisationen. OB: Ablehnung war nicht möglich.

Horb - Das könnte ein emotional aufgeladenes Wochenende werden: Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) wird am 24. und 25. Oktober ihren Landesparteitag in der Horber Rundhalle abhalten. "Wir rechnen mit 400 bis 600 Mitgliedern, die nach Horb kommen werden", sagt Lars Patrick Berg, der Pressesprecher der Landes-AfD im Gespräch mit unserer Zeitung. Ob auch Bundesvorsitzende Frauke Petry nach Horb kommen wird, könne er noch nicht sagen, so Berg. "Noch ist unklar, wer vom Bundesvorstand dabei sein wird."

Die SPD Horb mit Viviana Weschenmoser an der Spitze ruft nun in einem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, verschiedene Organisationen zu einer Gegen-Kundgebung auf. "Am 24. und 25. Oktober 2015 findet höchst bedauerlicherweise in Horb a. N.ckar, in der Veranstaltungshalle der Gemeinde Horb, der Landesparteitag der Partei AfD statt." Weschenmoser schreibt in einer Mail: "Die sehr gute und positive Haltung der Mehrheit der HorberInnen gegenüber Menschen unterschiedlicher Herkunft, Glaubens und Sexualität erlaubt es uns als Gesellschaft nicht, dass wir wegsehen, wenn eine eindeutig rechtspopulistische Partei in unserer Stadt ihre Hassbotschaften predigt."

Mitwirkende Organisatoren der SPD Ortsverband Horb in Person von Viviana Weschenmoser, die Linke in Person von Stephan Dreher, Landtagskandidat Die Linke, und die IG Metall, in Person von Dorothee Diem, Geschäftsführerin IG Metal Freudenstadt. Als mitwirkende Organisationen nennt Weschenmoser die FDP mit einer mündlichen Zusage von Michael Theurer und Timm Kern, die Grünen mit einer mündlichen Zusage von Markus Pagel, den Jugendgemeinderat Horb, das Marmorwerk , den Einheitlich-Demokratischen Verein Horb, das Projekt Zukunft Horb, das Bündnis gegen Rechts Kreis Freudenstadt, den Arbeitskreis Asyl Horb und die Weltbürger Horb. Die Kundgebung ist am Samstag, 24. Oktober, ab 14 Uhr auf dem Flößerwasen in Horb geplant.

Doch warum findet der Landesparteitag überhaupt in Horb statt? Berg von der AfD antwortet: "Horb liegt sehr zentral und ist gut über Autobahn und Zug erreichbar."

Hätte die Stadt den Parteitag ablehnen können? "Nein, da hatten wir keine Chance", sagt Peter Rosenberger. Solche Anfragen müsste man in der Regel positiv beantworten. Der Oberbürgermeister macht sich aber keine Sorgen um den Ruf der Stadt. "Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir eine weltoffene Stadt sind und Intoleranz und Diskriminierung bei uns keinen Platz hat." Eine Anfrage für ein Grußwort der Stadt beim Landesparteitag gebe es bisher nicht. "Wir würden das auch nicht machen." Gedanken gemacht habe man sich darüber aber schon: "Es war ein Gedankenspiel, eine Rede zu nutzen, um deutlich zu machen, dass wir in Horb für Weltoffenheit stehen." Da das aber wohl wenig Sinn mache, werde man aber wohl ablehnen.

Die Polizei sieht unterdessen keine problematische Sicherheitslage aufgrund des AfD-Landesparteitags. "Wir werden auf jeden Fall vor Ort sein, in welcher Größenordnung wird aufgrund der jeweiligen Sachlage entschieden", so ein Pressesprecher der Polizei.

Bisher habe es im Rahmen von AfD-Veranstaltungen keine Probleme gegeben. "Auch bei den Parteitagen der Republikaner in Bittelbronn ist es bisher immer ruhig geblieben."