Auf der Grünfläche gegenüber von ATU soll eine Tankstelle gebaut werden. Doch nicht alle Stadträte sind darüber glücklich. Foto: Hopp

24-Stunden-Betrieb und Gastronomie möglich. Räte stimmen Vorplanung zu. Meinungen geteilt.

Horb - Es ist der zweite Anlauf, auf dem Hohenberg gegenüber von ATU an der Ecke zur Bildechinger Steige eine Tankstelle zu bauen. Der Gemeinderat stimmte dem städtebaulichen Vertrag mit Shell am Dienstag zwar zu, doch die Meinungen sind geteilt.

 

Erste Verhandlungen über eine neue Tankstelle auf dem Hohenberg wurden bereits 2004 und 2006 geführt. Shell hatte seinerzeit bereits einen städtebaulichen Vertrag unterzeichnet. Aus dem Projekt wurde aber nichts. Im Weg stand die unklare Planung der Ortsumfahrung Hohenberg. Je nach Trassenverlauf wäre die Tankstelle den Straßenbauern im Weg gewesen.

Laut Stadtverwaltung sind die Unklarheiten jetzt beseitigt. Oberbürgermeister Peter Rosenberger: "Die neue Tankstelle beeinträchtigt weder die Brücke, noch die Umfahrung, noch die Mitbenutzungstrasse. Das ist mit dem Regierungspräsidium so abgestimmt." Das rund 3600 Quadratmeter (in etwa ein Rechteck von 90 auf 40 Metern) große Grundstück ist Eigentum der Stadt Horb, liegt auf Horber Gemarkung und ist bisher nicht für andere Zwecke verplant. Allerdings verläuft dort ein Fußgängerweg. "Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes muss geklärt werden, ob der Fußweg in diesem Bereich ersatzlos entfallen kann, oder ob ein Ersatzweg angelegt werden muss", informiert die Stadtverwaltung.

In den Ratsfraktionen von CDU und SPD löste das Projekt unterschiedliche Reaktionen aus. SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Mattes sagte, ein Teil seiner Fraktion tue sich schwer mit dem dem Vorhaben. "Bereits 2006 ist es nicht einstimmig beschlossen worden." Eine Tankstelle passe nicht zu Horbs Entwicklung als "Klimaneutrale Kommune". Mattes könnte sich vorstellen, dort eine Erdgas- oder Wasserstoff-Tankstelle anzusiedeln.

Diese Idee hält Rosenberger für "wirtschaftlich nicht nachvollziehbar". Er sehe auch keine Konflikte zur "Klimaneutralen Kommune", dem landesweiten Modellprojekt zur langfristigen CO2-Reduzierung, an dem Horb beteiligt ist. "Es wird nicht weniger Auto gefahren, weil es weniger Tankstellen gibt", so Rosenberger. CDU-Stadtrat Michael Laschinger sieht den Tankstellen-Plan so: "Eine bessere Veredelung des Grundstücks kann man sich nicht vorstellen."

Mit sieben Gegenstimmen (hauptsächlich aus der SPD-Fraktion) und einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat dem ersten Schritt, dem städtebaulichen Vertrag mit Shell, zu. Das gibt dem Unternehmen, das mit Entwicklungskosten in Vorleistung tritt, Planungssicherheit. Weitere Planungen sollen dem Gemeinderat bis Ende März vorgelegt werden.