Auf dem Weg nach oben haben die füng Jungs von Forensick nun eine eigene CD im Gepäck (von links): Julian Rocco Lepore, Matthias Ehmig, Andreas Armbruster, Tobias Hübner sowie sitzend Stephan Vogt. Foto: Hopp

New Wave Of Horber Heavy Metal: Forensick hat ihr Debütalbum veröffentlicht.

Horb - Die musikalische Ära des New Wave Of British Heavy Metal und vor allem Iron Maiden hat sie geprägt. Nun hat die Horber Band Forensick mit ihrer CD den Grundstein für den New Wave Of Horber Heavy Metal gelegt.

Der Stolz ist den fünf Jungs von Forensick anzusehen. Vor Kurzem haben die Schwermetaller ihr erstes Album veröffentlicht – und sich damit einen Traum erfüllt.

Vor allem aber haben sie nun etwas in der Hand, wenn sie nach einem ihrer Auftritte gefragt werden, ob man ihre Musik auch kaufen kann. Es ist ein überfälliger Schritt, wenn man sieht wie groß der Ansturm auf ihr selbstbetiteltes Erstlingswerk ist. 500 CDs haben sie pressen lassen, innerhalb einer Woche waren bereits über 120 Exemplare verkauft. Neun Titel enthält die Scheibe, die (fast) komplett in Eigenregie von der Band, die sich aus Tobias Hübner (Gesang), Matthias Ehmig (Gitarre), Stephan Vogt (Gitarre), Andreas Armbruster (Bass) und Julian Rocco Lepore (Schlagzeug) zusammensetzt, produziert wurde.

Viel Herzblut und Schweiß haben sie investiert, wie Gitarrist Matthias Ehmig feststellt, schließlich sollte es ja auch kein 08/15-Produkt werden. Und das merkt man dem Tonträger an. Jeder Liedtext ist abgedruckt, die Band-Mitglieder mit einem persönlichen Bild verewigt und die Danksagungen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Für die Band ist es eine Selbstverständlichkeit und auch eine Verpflichtung gegenüber dem Käufer, dass man etwas bietet: "Man zahlt ja auch was dafür", stellt Tobias Hübner fest, dem natürlich auch wichtig ist, dass sich die Fans intensiv mit den Texten beschäftigen können, in denen es oft um die Apokalypse geht.

Ohrwurm-Refrains mit hohem Gesang

Musikalisch orientieren sich der Fünfer an der New Wave Of British Heavy Metal, die besonders in den 1980er-Jahren mit Bands wie Angel Witch, Saxon oder Diamond Head für Furore sorgte. Der bekannteste Vertreter der Ära sind die legendären Iron Maiden, die auch das große Vorbild der Horber sind. "Wobei wir uns aber durch die Rhythmus-Gitarre etwas abheben", meint Ehmig. Klassischer, melodischer Metal, Ohrwurm-Refrains mit einem hohen Gesang, der mitunter an Helloween erinnert – das ist ihr Ding.

"Wir sind eben true", meint Julian Rocco Lepore lachend, der das auch auf die Produktion bezieht, die er übernahm. Übertriebener technischer Schnickschnack ist verpönt. Wie etwa ein Auto-Tune, mit dem im Nachhinein der Gesang bearbeitet werden kann. Lepore: "Das wird gehasst!" Dem entsprechend erfolgte die Aufnahme auch zu einem guten Teil analog und nicht nur digital. Die Songs klingen weder perfektionistisch noch glatt gebügelt: Herz und Seele statt Sterilität.

Seit der Bandgründung sei klar gewesen, dass man eigene Musik machen wollte, stellen die Fünf unisono fest. Stephan Vogt bekräftigt das: "Es gibt nichts Besseres, als ein eigenes Lied zu spielen." Und wenn es dann auch noch den Fans gefällt sei es noch besser, ergänzt Andreas Armbruster. Das Credo der fünf Horber bei der Komposition ist einfach: Am Anfang steht ein "fettes Riff". Dann wird der Song im Kollektiv entwickelt, und zum Schluss macht sich Hübner Gedanken über den Songtext und Melodie. Songtexte werden entweder von ihm oder Ehmig verfasst. Klingt einfach, dürfte es aber nicht sein. Schließlich schätzen sie am Metal dessen Komplexität.

Dass nun nach relativer kurzer Existenz ihrer Band (die erste Show spielte Forensick Mitte 2010) bereits ihre erste CD veröffentlicht wurde, ist erstaunlich. Vielmehr noch, dass die einzelnen Mitglieder mit einem Alter zwischen 21 und 24 noch ziemlich jung sind. Und die Song-Produktion läuft auf Hochtouren. Bereits jetzt sind so gut wie zwei neue Stücke fertig. Der Grundstein für die nächste Platte ist gelegt, und die nächste Welle des New Wave Of Horber Metal kann geritten werden.

Die nächsten Möglichkeiten Forensick live zu erleben, gibt es am 17. März im Kupferdächle Pforzheim, am 31. März im Casa Nostra in Böblingen und am 9. April im LKA in Stuttgart.


Info

Rund um die erste Platte

Eingespielt haben Forensick ihr Debüt-Album fast komplett in ihrem Proberaum, der sich auf dem Hohenberg bei der Firma Vogt befindet. Lediglich das Schlagzeug wurde im ARTist Tonstudio in Pfullingen eingespielt. Der Mix wurde von Julian Rocco Lepore übernommen, der auch das komplette Album produzierte. Die Kosten stemmte die Band komplett selbst. Die Bandfotos im Booklet machte Daniel Mühlebach in einer Session im Hof der Firma Vogt, bei der 40 Kilogramm Mehl – angereicht mit edelsüßem Paprika – zum Einsatz kamen, die dann in dreistündiger Handarbeit wieder vom Hof »gekratzt« werden mussten. Das Bandlogo designte Sebastian Armbruster.

Das Cover illustrierte Dave Pillmayer, eingefärbt wurde es von Daniel Müller, und das Booklet-Design übernahm Matthias Ehmig. Mit »Ugly Riders« haben Forensick einen Song von High Proof (hier spielten Stephan Vogt und Julian Rocco Lepore einst) neu eingespielt. Im September 2011 fiel der Startschuss für die Album-Produktion.

Übrigens: Wie Iron Maiden mit ihrem »Eddie« haben auch die Horber ein Maskottchen, welches rechts auf dem Cover zu sehen ist. Wer will, kann einen Namensvorschlag beim facebook-Profil der Band (http://facebook.com/ForensickMetal) machen. Dort finden sich auch Hörproben und weitere Infos zur Band. Eine Kleinstauflage des Albums soll demnächst übrigens auch als Vinyl-Schallplatte veröffentlicht werden.