Einiges über den Islam lernten Schüler der Beruflichen und Hauswirtschaftlichen Schule. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Wissen: Besuch in der Moschee im Tauchsteinweg / Imam Hasan Kara erklärt verschiedene Bräuche

Horb. Noch vor den Sommerferien besuchten die Klassen 2BKPH1-1 und BFPEC-M der Hauswirtschaftlichen und Beruflichen Schule Horb zusammen mit Religionslehrerin Monika Reckert die Horber Moschee im Tauchsteinweg.

Der Anfang sei vom freundlichen Empfang der beiden Klassen geprägt gewesen, teilt die Schule mit. Imam Hasan Kara, Vorbeter der muslimischen Gemeinde und Jugendleiter Melih Yilmaz begrüßten die Schülerinnen und Schüler am Eingang der Moschee und baten diese, vor Eintritt in den Gebetsraum, ihre Schuhe auf Regalen abzulegen. Ein weicher Gebetsteppich kleidet das Gotteshaus aus und sorgt dafür, dass die Sauberkeit erhalten bleibt.

Der Imam demonstrierte von seinem Standort aus den Gebetsruf, den er fünf Mal am Tag in Richtung Mekka ausführt und damit die Gläubigen zum Gebet ruft: Vor Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, nach Sonnenuntergang und vor Einbruch der Nacht.

Yilmaz erklärte den Besuchern die Bedeutung von Kursu, Mihrab und Minbar, die sich auf der Ostseite der Moschee befinden. Kursu ist das Lesepult des Imam: Von hier aus liest er Suren aus dem Koran vor und erzählt der Gemeinde aus dem Leben des Propheten Mohammed. In der Mitte befindet sich der Mihrab, eine Gebetsnische, von wo aus der Imam fünf Mal am Tag Gebete spricht.

Imam Kara führte hier der Gruppe das Tatawih-Gebet vor, welches im Fastenmonat Ramadan im Anschluss an das Nachtgebet folgt.

Das Pflichtgebet (arabisch "Salat") ist stark ritualisiert: Es setzt sich in arabischer Sprache aus festen Bewegungsabläufen, den sogenannten "Raka" zusammen, die mehrfach wiederholt werden. Eindrucksvoll führte Imam Kara den Besuchern den Ablauf des Pflichtgebets vor, in dem er kniend mit Gott Zwiesprache hielt, diesen lobpreiste und ihn um Erbarmen bat. Das Gebet beschloss er mit dem Gruß an die Gemeinde "El-salem alleikum" – Friede sei mit euch.

Gäste sind willkommen

Schließlich erklärte Jugendleiter Yilmaz der Besuchergruppe, was es mit der Predigtkanzel, der sogenannten Minbar, die sich rechts von der Gebetsnische befindet, auf sich hat: Beim Freitagsgebet spricht der Imam von hier aus über aktuelle Katastrophen und Notlagen in der Welt und ruft die Gemeinde zur Hilfe gegenüber notleidenden Menschen auf.

Im Anschluss an die Besichtigung der Gebetsstätte führte Yilmaz die Besucher durch das Haus, das als türkisches Kulturzentrum der Stadt Horb auch einen Jugendraum mit verschiedenen Angeboten bereit hält. Yilmaz betonte, dass im Kulturzentrum Gäste jeglicher Nationalität und Religion gern gesehen seien und zum Beispiel die Kirchen von dieser Einladung an Festen wie das Fastenbrechen auch rege Gebrauch machen würden.

Bei der Verabschiedung waren sich Schüler einig. Das türkische Kulturzentrum dient als Möglichkeit mit der Bevölkerung über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen, teilt die Schule abschließend mit.