Das Schloss Nordstetten wird dank des Fördervereins gezielt und dauerhaft saniert. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Martin Schneiderhan hat sich seinen Wunsch erfüllt / Förderverein zieht Jahresbilanz

Von Marion Tischbein

Horb-Nordstetten. Das vergangene Vereinsjahr des Fördervereins Nordstetter Schloss stand ganz im Zeichen des ehrenamtlichen Einsatzes der Vereinsmitglieder. Aus der Sanierung Zug um Zug, wie er sie in Anbetracht der finanziellen Möglichkeiten bei der Mitgliederversammlung 2011 vorgeschlagen hatte, sei eine Sanierung aus einem Guss geworden, freute sich der Vorsitzende Axel Lipp.

Das sei nur durch den großen Einsatz von Vereinsmitgliedern, allen voran Martin Schneiderhan, aber auch durch die Hilfe von Nichtmitgliedern sowie Freunden und Gönnern möglich gewesen. 4400 Stunden wurden insgesamt bei der Sanierung der ehemaligen Schlachträume, des Bürgersaals und der ehemaligen Moste geleistet.

Als hervorragende Leistung hob Lipp hervor, dass die Kosten für den Ausbau der Moste, die bei Fremdvergabe von der Stadt Horb auf 300 000 Euro geschätzt wurden, durch die Eigenleistungen auf sage und schreibe 40 000 Euro gesenkt werden konnten.

Die neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Moste wurden wie der übrige Teil des Erdgeschosses an die BSB Wirtschafts- und Finanzberatung vermietet. Verständlicherweise ist bei Vorstand und Mitgliedern nach 13 Jahren intensiver Arbeit etwas die Luft raus, und man hat beschlossen, etwas zurückzufahren. Das heißt, man wird keine Vereinsfeste und Aktivitäten mehr durchführen, sondern die anstehenden Aufgaben an der Dauerbaustelle Schloss aus den Mitgliedsbeiträgen und den Mieteinnahmen bestreiten.

Der jetzige Vorstand ist noch bis Juli 2014 gewählt. Im kommenden Jahr wird man sich ernsthaft Gedanken über die Zukunft des Fördervereins machen und darüber auch mit der Horber Stadtverwaltung sprechen. Die Stadt ist Eigentümerin des Gebäudes und sollte sich, so Lipp, der Verantwortung für dieses Baudenkmal auch in finanzieller Hinsicht bewusst sein.

Schriftführer Gerd Tischbein hob noch einmal die Leistung von Martin Schneiderhan hervor, der mit seinen Helfern, wobei besonders Jürgen Grün zu nennen ist, ein wahres Schmuckstück geschaffen habe. Als Dank überreichte er ihm eine Fotocollage, auf der die verschiedenen Abschnitte der Schlosssanierung festgehalten waren.

Trotz aller Ausgaben konnte Kassiererin Gundi Hipp von einem positiven Kontostand berichten. Eugen Schlotter von der Stadt, der die Kasse geprüft hatte, legte die Zahlen über die Finanzmittel von 2000 bis 2011 vor. Die Einnahmen setzen sich zusammen aus den Mitgliedsbeiträgen von 42 400 Euro, Spenden von 109 690 Euro und 768 500 Euro an Zuschüssen. 42 000 Euro erwirtschaftete der Verein durch Veranstaltungen. Die Mieteinnahmen betrugen 45 100 Euro. Dazu kamen Zinseinnahmen von 105 Euro. Das macht insgesamt Einnahmen von 1,03 Millionen Euro. Die Baukosten und sonstigen Ausgaben belaufen sich auf 1,03 Millionen Euro.

Zusammenfassend stellte Ortsvorsteherin Edith Barth fest, dass hier Beachtliches geleistet wurde, ganz besonders von Martin Schneiderhan. "Es ist zwar an die Substanz gegangen", gab Schneiderhan zu, "Aber ich habe mir meinen Wunsch erfüllt, das Schloss auszubauen."

Helmut Hirth hatte den Antrag gestellt, zu beschließen, dass die Mieteinnahmen des Erdgeschosses auch nach der eventuellen Auflösung des Fördervereins zweckgebunden für die Sanierung und Substanzerhaltung des Schlosses verwendet werden soll. Thomas Grassinger machte deutlich, dass die Stadt als Eigentümerin an einen solchen Beschluss nicht gebunden wäre. So wird man es als Willenserklärung an die Stadt weitergeben und hofft, wenn die Auflösung ansteht, ein Übereinkommen mit der Stadt treffen zu können.

Geschlossen stimmte die Mitgliederversammlung dafür, dass Eugen Schlotter, auch wenn er jetzt im Ruhestand ist, die Kasse weiterhin prüfen soll. Der Förderverein bittet auch weiter um Spenden für die Sanierung der Erdgeschossräume. Weitre Infos gibt es bei Gerd Tischbein, Telefon 07451/6 04 07.