Peter Klein von der Stadtverwaltung (Mitte) im Gespräch mit dem Ahlorfer Ortschaftsrat Foto: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Gewerbegebiets-Planung: Behandlung des Themas Hau und Holzwiese im Ortschaftsrat stößt auf Kritik

Im Ahldorfer Ortschaftsrat war Stadtentwickler Peter Klein zu Gast. Thema war natürlich: das geplante Gewerbegebiet. Eine der Fragen hinterher: Scheut die Stadtverwaltung den offenen Dialog mit den Bürgern?

H o rb-Ahldorf. Stadtentwickler Klein soll in der Sitzung über die bisherigen Erkenntnisse zum geplanten Gewerbegebiet berichten. Doch er bekommt viel Frust und Beschwerden über Oberbürgermeister Rosenberger zu hören. "Mir fehlt in der ganzen Auseinandersetzung über das geplante Gewerbegebiet das Gespräch zwischen den Menschen. Ich sehe nur zwei Fronten. OB Peter Rosenberger baut eine Mauer auf und sitzt darauf. Das hat die jüngste Gemeinderatsitzung wieder gezeigt", sagt Ortschaftsrätin Gudrun Birkenberger. 

Ortsvorsteher Hartmut Göttler bezeichnet den OB später als charakterlos. Unter den Bekanntgaben zitiert er Rosenberger: "Was mich erheblich stört, ist die Heuchelei in Ahldorf. Obwohl wir es empfohlen haben, hat der Ortschaftsrat das Thema nicht in seiner Ortschaftsratssitzung behandelt." Anlass dieses Zitats: Ein Bericht des Schwarzwälder Boten im April. Inhalt: Göttler hatte auf seinem Grundstück an der A 81 Bodenaushub aus der Baustelle des Mercedes-Werks in Sindelfingen auffüllen lassen. Die Baustellen-Laster sind dabei über Feldwege gefahren. Rosenberger damals: "Je nachdem, wie hoch der Erdwall dann sein wird, strahlt mehr Autobahnlärm Richtung Ahldorf. Mit diesem Projekt holt Göttler – der sich ja auch als Galionsfigur der Bürgerinitiative positioniert – mehrere 1000 Lkws in die Ortschaft." Trotzdem über drohenden Lärm durch Gewerbe-Gebäude, die den Autobahnschall angeblich noch mehr reflektieren würden, zu klagen, halte er "für puren Zynismus und pure Heuchelei", so Rosenberger damals.

Göttler in der Ortschaftsratssitzung am Donnerstag: "Die Genehmigung war seitens des Landratsamts da. Dort gibt es nichts im Ortschaftsrat zu klären – da ziehe ich einen Zettel raus und in zwei Minuten ist die Kenntnisnahme da." Der Ortsvorsteher weiter: "Auf die Bitte um Klärung zu den Vorwürfen ist vonseiten der Stadt Horb bis heute nichts passiert. Politik, sagt man, sei ein schmutziges Geschäft. Aber wie man vor Ort mit Menschen umgeht, das ist Charaktersache!"

Bauen Rosenberger und sein Rathaus eine Mauer auf, wie es Gudrun Birkenberger formulierte? Auch Peter Klein liefert – nachdem er  sachlich seine Standpunkte den Ortschaftsräten vorgetragen hat – dafür ein Indiz. Denn: Er hatte eine Karte an die Wand im Sitzungszimmer gehängt, auf der außer dem Gelände Hau und Holzwiese nichts zu sehen ist. 

Für Andreas Kaupp von der BI Hau und Holzwiese ein bisschen wenig. Er spricht Klein an: "Ist diese Wanderkarte nicht ein bisschen wenig für die Vorstellung der Planung?" Der Stadtplaner patzig: "Ihnen als Bürger antworte ich nicht." Und geht. Vize-Ortsvorsteher Michael Keßler: "Das ist okay mit der Karte." Das BI-Mitglied hinterher: "Da versuche ich mit allen Mitteln, mir die zwei Stunden freizuschaufeln, und dann kriege ich eine Wanderkarte als Grundlage geboten!"