Michael Settele, Alexander Jonas, Veronika Kenze und Bürgermeister Ralph Zimmermann (von links) freuen sich über den Rohbau. Foto: Lück

Stadtentwicklung: Im Frühjahr ist Einzugtermin. 80 Prozent der Käufer kommen aus Horb.

Horb - Für die BPD (Bouwfonds Property Development) ist es ein Grund zu feiern. Für die Nachbarn gegenüber wohl nicht: Der Rohbau des Gebäudes für altengerechtes Wohnen ist fertig!

Jahrelang hatte Herbert Bok von gegenüber versucht, den Bau des 15 Meter hohen Gebäudes zu verhindern. Jetzt steht der Rohbau – inklusive Tiefgarage und den Dachschrägen. Und alle stoßen mit Sekt an: Alexander Jonas, Vertriebsleiter von BPD. Projektleiterin Veronika Kenze. Michael Settele. Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann. Kurt Waldner. Und Klaus Baumann (78). Der Schwarzwälder Bote sagt, warum jeder seinen eigenen Champagner-Grund zum Anstoßen hat:

Alexander Jonas. Er sagt: "Wir hatten von Anfang an Vertrauen in Horb. Und jetzt haben wir das Vertrauen zurückbekommen. Bis Ende des Monats werden wir gut drei Viertel aller Wohnungen verkauft haben." Die Firma hat statt geplanten 7,7 Millionen Euro jetzt 9 Millionen Euro in das Gebäude investiert. BDP hatte sich bewusst für das Invest in altengerechtes und betreutes Wohnen entschieden. Und das Projekt "Wohnen im Reibegässle" genannt. Weil man damit das Gefühl der Beschaulichkeit in der schwäbischen Kundschaft auslöst. Was offenbar funktioniert. Trotz des Streits um die Bebauung sagt Jonas: "Der Markt für altengerechtes Wohnen ist da. Wir wollen nicht nur Wohnungen für Singles in den Städten oder Familien bauen. Wenn man das Blitzen in den Augen der Erwerber hier in Horb sieht, merkt man, wie richtig das Investment war."

Darauf einen Schluck! Veronika Kenze. Die Projektsteuerin. Muss gucken, dass beim Bau alles klappt. Sie sagt: "Bisher lief alles glatt, wir liegen im Zeitplan. Jetzt kommen die Fenster rein, parallel starten Gipser und der Estrich. Im Frühjahr können die Wohnungen bezogen werden."

Zum Wohlsein! Michael Settele. Er verkauft die Wohnungen. Der Vertriebspartner sagt: "Jetzt, wo der Rohbau steht, können die Interessierten sich wirklich ein Bild von den Räumlichkeiten machen. Das zieht dann. Ein Großteil wird deshalb normalerweise verkauft, wenn der Rohbau steht." Er hat bisher 13 altengerechte und 13 Wohnungen mit der Möglichkeit der Betreuung verkauft. Settele sagt: "80 Prozent der Käufer sind aus Horb und seinen Ortsteilen. Die meisten sagen, es ist toll, direkt in der Kernstadt zu wohnen. Man kann von hier aus zu Fuß oder mit dem Rollator in die Neckarstraße oder zum Einkaufszentrum in zehn Minuten kommt, um dort einzukaufen!"

Prost! Bürgermeister Ralph Zimmermann. "Horb hat einen großen Bedarf an modernem Wohnraum – auch gerade in der Kernstadt. Dieses Gebäude bedeutet eine Weiterentwicklung des Quartiers und ermöglicht es, dass ältere Menschen direkt in der Kernstadt leben können." Gut: Das neue Gebäude wird Kunde der Nahwärmenetze der Stadtwerke in der Oststadt. Auch gut: Fast alle Käufer der Wohnungen haben ihre bisherigen Immobilien verkauft. Bringt also auch in den Ortsteilen neue Einwohner.

Hoch das Glas! Kurt Waldner. Er hatte sein Grundstück an BDP verkauft. Jede Menge Ärger – nicht nur mit den Nachbarn von gegenüber. Unter anderem eine Strafanzeige, weil beim Abriss des ehemaligen Kinos auf dem Waldner-Areal Fledermäuse getötet wurden. Waldner wurde vom Amtsgericht Horb freigesprochen (wir berichteten). Er sagt: "Ich bin froh, dass das Projekt soweit ist."

Die Korken knallen! Klaus Baumann (78). Der Rentner aus Ehningen (bei Böblingen) hat eine Wohnung gekauft. Er sagt: "Ehingen kennt niemand. Aber jeder Horb a. N.ckar. Das ist eine sehr liebenswürdige Stadt, in der man sich wohlfühlen kann. Der Schwarzwald ist vor der Tür, die beste Kirschtorte gibt es in Glatt, und die Zugverbindung nach Stuttgart ist gut. Die Entscheidung war richtig."