Bei den Ritterspielen ein Charakterkopf: Albrecht Hierath, Darsteller des Maximilian. Nun hat er gewissermaßen abgedankt, und der Ritterspieleverein sucht einen würdigen Nachfolger für die Rolle. Foto: Hopp

Königsrolle im jährlichen Spektakel zu vergeben. Jury wählt Bewerber aus. Komparsen benötigt.

Horb - Der Maximilian Ritterverein sucht für sein historisches Schauspiel einen neuen König. Die Rolle des Maximilian ist frei geworden, weil der bisherige Darsteller Albrecht Hierath aus dem Verein ausgetreten ist. Auch weitere Rollen sind zu besetzen.

"Man braucht Ausstrahlung für diese Rolle", sagt Rittervorstand Siegfried Luft, "alles andere kann man den Leuten beibringen." Des Weiteren sollte eine Affinität zu den Ritterspielen vorhanden sein, und genügend Mut für einen Ritt auf dem Pferd. Die Mitgliedschaft im Ritterverein sei keine Voraussetzung.

Die Entscheidung, wer die Rolle bekommt, fällt eine Jury, in der zwei Vorstände des Rittervereins sitzen, die Verantwortliche für das szenische Spiel, Regine Erath, sowie die Dettinger Schauspielerin Dorothee Jakubowski. "So wollen wir eine möglichst objektive Bewertung erreichen", sagt Luft. Die Bewerber dürfen bei dem Gremium vorspielen und vorsprechen. Der Ritterverein wolle jungen Talenten eine Chance bieten.

Die Rolle muss neu besetzt werden, weil Alfred Hierath, der bisher den Maximilian gespielt hat, aus dem Ritterverein ausgetreten ist. Elf Jahre lang hat er die zentrale Figur beim jährlichen Spektakel verkörpert. Gründe für seinen Austritt liegen offenbar im persönlichen Bereich. Nach Hieraths Angaben in anhaltenden Reibereien, die er im fehlenden Miteinander im Verein begründet sieht. Im Kreis der Ritter gab es in den letzten Jahren immer wieder Personalquerelen. Hierath hat seine Wahl zum Vorsitzenden 2011 nicht angenommen – damals habe seine Entfremdung vom Verein begonnen. Er wolle jedoch nicht auf alten Geschichten herumhacken. "Ich wünsche dem Verein ein glückliches Händchen bei der Suche", sagt Hierath. Er werde die nächsten Ritterspiele als Besucher verfolgen.

Das Schauspiel auf dem Marktplatz und am Turnierplatz könnte 2013 noch größer ausfallen: "Wir wollen die Neubesetzung der Königsrolle als Chance nutzen, um unseren Hofstaat um einige Figuren zu ergänzen", sagt Luft. So könne die Szenerie noch lebensechter werden. Hofdamen, Narren, Gaukler, Musikusse und sogar eine Prinzessin könne besetzt werden – allesamt treten in mittelalterlichen Kostümen vor bis zu 3500 Besuchern auf. Bis zum Probenbeginn Ende Februar will der Verein nach Lufts Angaben die Rolle besetzt haben.

Für die Suche haben die Ritter das Motto "Spielet auf und disputieret! Becircet und rezitieret!" ausgegeben. Das dürfen die Bewerber wohl wörtlich nehmen, wenn sie versuchen, die Jury von ihrem Talent zu überzeugen.

Weitere Informationen: Ansprechpartnerin beim Ritterverein ist Regine Erath, Bewerbungen können per E-Mail eingereicht werden an koenigmaximilian2013@gmx.de, Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2013.