Ein Füllhorn voller Geschichte und ein paar Überraschungen: Das wollen die Organisatoren der Ritterspiele bieten. Foto: Hopp

Ritterspiele sollen von Freitag bis Sonntag Stadtgeschichte lebendig werden lassen.

Horb - Vorfreude und große Erwartungen sind zu spüren: Der Maximilian-Ritterspieleverein und sein Partner MPS wollen mit den 16. Ritterspielen, die von Freitag bis Sonntag in der Innenstadt stattfinden, eine neue Ära dieses Mittelalterspektakels einläuten. Wenn die Wettervorhersage zutrifft, könnte es klappen.

27 Grad und Sonnenschein sind angesagt. "Zum ersten Mal werden wir richtig schönes Wetter haben", freut sich Jürgen Wünsche, Chef der Gesellschaft für Marketing- und Presseservice (MPS), die als organisatorisch verantwortlicher Partner in den vergangenen drei Jahren mit viel Wetterpech zu kämpfen hatte.

Jetzt soll die Sonne strahlen, nicht nur über den Ritterspielen, sondern auch über der neuen Struktur der Spiele. "Unter der neuen Führung wollen wir eine neue Ära der Spiel starten und sie in die Zukunft führen", so Wünsche.

Sie trugen bereits gestern zum Pressetermin ihre Gewänder: Matthias Ertel, Siegfried Luft, Frank Friedrichson und Werner Grotzke, die neuen Vorstände des Ritterspielevereins, die sich bei ihrem Antritt eine Rückkehr zu den Wurzeln auf die Fahnen geschrieben hatten: Weniger Fantasy-Spektakel, mehr authentisches Mittelalter, weniger Show, mehr Horber Geschichte, weniger Lautsprecher, mehr Handgemachtes.

Am Freitag hat der Aufbau begonnen, und seit gestern bereiten acht Helfer den Turnierplatz auf der Neckarwiese vor, der diesmal zuerst mit Gummimatten belegt und dann mit Sand bestreut werden soll, um den Untergrund zu schonen. Mehrfach war in der Vergangenheit der Zustand des Platzes nach den Spielen kritisiert worden. 200 Marktstände werden erwartet, die gleiche Zahl an Lagerleuten und über 400 Künstler. Letztere sollen allesamt am sonntäglichen Umzug durch die Stadt mitmachen.

Spektakuläre Turnierritte

Kernpunkt des neuen Konzepts ist, dass man zwar nach wie vor auf spektakuläre Turnierritte setzt (verpflichtet wurde die reitende Stuntmen-Gruppe "Haraldos"), diese aber nicht als lang dauernde Inszenierung bietet. Auf dem Turnierplatz soll immer etwas geboten werden, es soll dort keinen "Leerlauf" mehr geben.

Zentrum des Festes wird der Flößerwasen, wo sich bis Freitagmittag die meisten Händler, Schausteller und Festwirte einfinden sollen. Einzelne, die auf dem oberen Marktplatz stationiert sind, werden erst am Samstag anreisen.

Wie Matthias Ertel berichtete, wird das Rahmenprogramm um den Markt herum inhaltlich an die Thematik des Horber Vertrages angepasst. So wird in einem "Turnier um das goldene Schwert" die historische Figur des Herzogs Eberhard ins Spiel gebracht, der im Zuge des "Horber Vertrags" abgesetzt wird. In einem weiteren Turnier wird Kaiser Maximilian thematisiert, "und da wird es einige Überraschungen geben", so Ertel, "es gibt eine runde Geschichte mit einem für die Besucher nachvollziehbaren Bezug zu Horb."

Bürgermeister Jan Zeitler freute sich, dass die Stadtverwaltung frühzeitig in die Planung einbezogen wurde. "Wir wünschen uns, dass die Ritterspiele wieder solch ein Erfolg werden wie vor der Gartenschau." Die Spiele 2012 seien die Generalprobe für 2013. Dann wollen Verein und MPS anlässlich der Heimattage eine noch glanzvollere Variante der Ritterspiele bieten.