Gartenschau "Neckarblühen" verlangt Abstriche / Fahnenschwinger und Mäuseroulette ersetzen Turniere

Von Peter Morlok Horb. Ein völlig neues Veranstaltungsgelände, zusätzliche Programmschwerpunkte und gesenkte Eintrittspreise – die Maximilian Ritterspiele kommen dieses Jahr mit einem ganzen Bündel an Neuerungen daher. Konnte das angestammte "Rittergelände" rund um den Flößerwasen, Inselspitze und Neckarstraße im vergangenen Jahr zumindest noch teilweise genutzt werden, so verlangt die Gartenschau "Neckarblühen" in diesem Sommer ihren Tribut. Sowohl die Turnierwiese als auch große Teile des Ritterspiele-Geländes sind fest in Grünprojekt-Hand.

Was zunächst nach einem unlösbaren Problem aussah, hat sich als charmante Alternative erwiesen: Der große Mittelaltermarkt, bei dem für die Auswahl der Marktstände einmal mehr die Authentizität im Vordergrund stand, zieht in die Altstadt um und schlängelt sich am dritten Juni-Wochenende durch den vielleicht schönsten Teil des Horber Stadtkerns. Das neue Gelände könnte kaum passender sein – mit seinen Fachwerkfassaden, engen Gässchen und verwunschenen Winkeln bildet dieser Teil der Stadt nicht nur eine ideale Kulisse für die Ritterspiele, sondern auch ein kompaktes und übersichtliches Festareal.

So stellt es zumindest die mit der Vermarktung des Neckarblühens und der Ritterspiele beauftragte Firma MPS dar. Jürgen Wünsche, Gesellschafter von MPS, sieht die Veränderung auch als Chance für eine neue Preisgestaltung an, der den Besuch der "kleinen Ritterspiele" attraktiv mache. Obwohl das Turnier in diesem Jahr ausfällt, da auf Horbs "heiligem Rasen" der Neckarwiese kein Sand aufgeschüttet werden darf, können Programmpunkte – auch mit Pferden – angeboten werden, die den Rasen nicht zu sehr belasten. Daher sollen anstatt dem Turnier Reiterexerzitien, Showkämpfe und Fahnenschwinger für Abwechslung sorgen.

Die Freunde mittelalterlicher Musik kommen bei den 15. Ritterspielen ebenfalls auf ihre Kosten. Unter anderem sind Auftritte von Spielleuten und Fanfarenzüge geplant. Zum bunten Volk der Ritterspiele gehören außerdem Trommler, Artisten, Feuerspucker, Stelzenläufer und – in etwas verkleinerter Form – das Lagerleben. Nicht zuletzt gibt es im Burggarten wieder ein großes Programm für kleine Ritter-Fans. Märchenerzähler, Katapultschießen, Mäuseroulette, eine Falknerei und Geschicklichkeitsspiele zählen dazu und bringen sicher nicht nur den kleinen Rittersleut‘ viel Spaß.

Direkt im Gartenschaugelände werden die Mitglieder des Ritterspielvereins für Unterhaltung sorgen, so Vereinsvorsitzender Axel Blochwitz, auf den Straßen und Plätzen werden sich Stuntgruppen ritterlich duellieren.

Den Auftakt des langen Festwochenendes macht der Horber Abend am Freitag. Ihm kommt eine besondere Rolle zu: Er ist ein Fest für die Bürger und ein geselliges Beisammensein, bevor der Trubel des Ritterspiele-Wochenendes beginnt. Der Fassanstich durch Oberbürgermeister Peter Rosenberger findet in diesem Jahr um 19 Uhr auf dem Marktplatz statt, der Eintritt ist wie immer kostenlos.