Wie teuer darf sie sein, die neue Rüstung? Der Horber Ritterspieleverein verhandelt mit MPS über die künftige Finanzausstattung der Spiele. Foto: Hopp

Veranstalter bietet dem Horber Maximilian Ritterspieleverein einen Vier-Jahres-Vertrag an. Mitglieder befürchten Rückschritt.

Horb - Festes Budget und engerer Gürtel oder Eigenständigkeit, mehr Arbeit und finanzielles Risiko – die Zusammenarbeit des Horber Maximilian Ritterspielevereins mit dem Veranstalter MPS ist auf dem Prüfstand.

Die Mitglieder trafen sich am Mittwochabend zu einer Mitgliedsversammlung. Was zuvor unter Ausschluss der Öffentlichkeit intern beraten wurde (wir berichteten), wurde nun in einer öffentlichen Sitzung debattiert.

Von Seiten des Veranstalters MPS aus Leinfelden-Echterdingen, der seit 2009 gemeinsam mit dem Ritterspieleverein die "Maximilian Ritterspiele Horb" organisiert, liegt ein Vertragsangebot gleich für vier Jahre vor. Allerdings kann der Verein dann nicht mehr wie bisher Jahr für Jahr die Konditionen aushandeln und müsste wohl im Vergleich zu diesem Jahr einen Rückschritt in Kauf nehmen. Über die Höhe des Budgets, das von MPS an den Verein fließt, will der neue Vorstand keine Auskunft geben, doch hat es im Jahr 2013 etwas mehr gegeben als im Vorjahr.

Doch auf der anderen Seite gibt es auch gestaffelte Mehrkosten für die Turnierritter sowie die Zusatzveranstaltungen wie Markt und Zeltlager zu bezahlen. Das heißt: Nimmt man das Angebot von MPS an, muss man das Rahmenprogramm reduzieren und den Gürtel enger schnallen. Da man jedoch im Rahmen der Heimattage 2013 in diesem Jahr Ritterspiele abgeliefert hat, die sowohl kulturell als auch künstlerisch vom Programm her an frühere Tage erinnerten, möchte man von Seiten der Ritter natürlich nicht wieder einen Schritt rückwärts machen. Vorstand Matthias Ertel führt derzeit die Verhandlungen mit MPS. Nun will man nachverhandeln. Doch damit geht man auch das Risiko ein, dass die Eventagentur aus dem Vertrag aussteigt. Diese Drohkulisse soll es bereits geben, da man von Seiten MPS nicht bereit ist, jedes Jahr Grundsatzdiskussionen zu führen.

Notfalls könne man die Spiele auch alleine stemmen

Das Orga-Team des Vereins hatte einen Tag vor der Mitgliederversammlung Für und Wider dieser beiden konträren Positionen recht ausführlich hinter geschlossenen Turm-Türen besprochen und kam zum mehrheitlich getragenen Ergebnis, dass man dennoch nachverhandeln wird.

Doch was ist, wenn MPS aussteigt? Im Verein hat man dieses Szenario durchgespielt. Man kam zu dem Ergebnis, dass man notfalls die Spiele auch selbst stemmen könnte. "Wir hätten dann aber eine Menge Arbeit an der Backe und würden das finanzielle Risiko alleine tragen", dämpften die drei Vorstands-Mitglieder Benjamin Breisinger, Dominik Kimmich und Matthias Ertel den Tatendrang einiger Mitglieder, die am liebsten sofort loslegen würden.

Wie diese Verhandlungen ausgehen, wird man in wenigen Tagen wissen, da die Kündigungsfrist des noch zwei Jahre bestehenden Vertrags – für beide Seiten – auf den 30. November terminiert ist. Ertel, der seinen Vortrag zu diesem Thema bewusst emotionsfrei und neutral hielt, betonte abschließend, dass hier Herzblut und Kalkulation einfach irgendwie zusammenpassen müssen, um für beide Seiten einen Weg zu finden.

Bei Feingebäck und Erdnüsschen wurden dann noch einige Arbeiten rund um den Weihnachtsmarkt, der am Wochenende stattfindet, verteilt, Gisela Kristof zur neuen Kassiererin gewählt und Vereinsmitgliedern – darunter alle Orga-Räte, das Näh-Team, die Ausrichter vom Rittermahl und die Leute, die sich um den Luziferturm kümmern – für ihre herausragenden Einsätze gelobt.