Reinhold Haschka geht in den Vorruhestand. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Volksbank: In seiner Abschiedsrede blickt er auf die Geschichte des Geldinstituts zurück / Passive Altersteilzeit steht an

Horb. Vorstand Reinhold Haschka verabschiedete sich im Rahmen der Hauptversammlung der Volksbank Horb-Freudenstadt nach 26-jähriger Tätigkeit als Vorstand des Bankhauses mit einem Rückblick auf zehn Jahre Volksbank Horb-Freudenstadt. Er fragte gleich in der Überschrift zu seiner Rede, ob es sich dabei um eine Erfolgsgeschichte handele. Die Antwort kann man vorwegnehmen: Ja, es handelt sich um eine Erfolgsgeschichte. Sie startete im Jahr 2008. Die Vertreterversammlungen der Volksbanken in Horb und in Freudenstadt fanden im Juni statt. Zuerst in Horb, dann in Freudenstadt.

In diesen Versammlungen wurde die Verschmelzung beider Banken durch deren Vertreter beschlossen. Entstanden ist die Volksbank Horb-Freudenstadt. Vorausgegangen waren viele Sondierungsgespräche mit den Vorstandsmitgliedern der beiden Banken. Das waren damals Bernhard Bok und Dieter Walz von der Volksbank Horb sowie Karl-Hermann Mathieu und Reinhold Haschka von der Volksbank im Kreis Freudenstadt, die gemeinsam ihre jeweiligen Aufsichtsorgane von einem Zusammenschluss beider Banken überzeugen konnten. Die Verschmelzung war gut vorbereitet. Die Mitarbeiter wurden ebenfalls rechtzeitig informiert und unter dem Motto "Gemeinsam stärker" haben die Vertreter der beiden Banken dem Zusammenschluss zugestimmt.

Die heutige Volksbank Horb-Freudenstadt ist am 18. August 2008, mit Eintragung in das Genossenschaftsregister in Stuttgart, entstanden. Schon die damaligen Zahlen – 15 541 Mitglieder, 543 Millionen Euro Bilanzsumme, 438 Millionen Euro Kundeneinlagen sowie 300 Millionen Euro an Kundenkrediten – konnten sich sehen lassen.

Banken in der Krise

Die Bank hatte sowohl einen Verwaltungssitz in Freudenstadt als auch in Horb. Außerdem gab es 16 weitere Geschäftsstellen im Landkreis Freudenstadt zwischen Baiersbronn-Obertal und Empfingen. Kaum aus der Taufe gehoben zeigten sich dunkle Wolken am Finanzhimmel. "Den Höhepunkt fand die Finanz- und Bankenkrise, mit dem Zusammenbruch der Bank "Lehmann Brothers". Das war am 15. September 2008", erinnerte sich Haschka an die Anfangsmonate der neuen Volksbank. Die Niedrigzinsphase begann. Sechs große Notenbanken, darunter die Europäische Zentralbank, senkten in einer konzertierten Aktion die Leitzinsen, um die Märkte zu beruhigen. "Zusammengefasst bedeutete es, dass die Volksbank Horb-Freudenstadt keine besonders guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im ersten Jahr ihres Bestehens vorgefunden hat" musste der Vorstand eingestehen.

Im Juni 2009 erfolgte dann die Verschmelzung mit der Volksbank Glatten-Wittendorf, was eine deutliche Verbesserung im Jahresabschluss 2009 nach sich zog. 2010 war dann wirtschaftlich gesehen eher unspektakulär, doch konnte man den ersten Internet-Auftritt präsentieren, der auch das Home-Banking möglich machte.

2012 wurde mit der Planung für einen zukunftsorientierten Umbau des Verwaltungssitzes in Freudenstadt begonnen, den man am 28. Juni 2015 der Öffentlichkeit vorstellen konnte. Besonders erfreulich für die Genossenschafts-Bank war und ist, dass das Interesse an einer Mitgliedschaft bei der Volksbank Horb-Freudenstadt nach wie vor sehr groß ist. Unter dem Motto "Erlebe Gemeinschaft" starteten die Bank-Azubis eine Initiative um noch mehr Kunden von den Vorteilen der Volksbank zu überzeugen. Am 27. Dezember 2016 war es dann soweit: Vorstand und Projekt-Teilnehmer konnten das 18 000. Mitglied begrüßen.

Eine Erfolgsgeschichte

Und schaut man sich heute die Zahlen der Volksbank an, dann ist klar, warum es eine Erfolgsgeschichte ist: Das Eigenkapital wuchs von 30 Millionen Euro auf 71 Millionen Euro. Die Bilanzsumme von 534 Millionen Euro auf 814 Millionen Euro und die Mitgliederzahl erhöhte sich von 15 541 auf 18 109 Mitglieder.

Haschka, der Ende des Jahres in die passive Altersteilzeit wechseln wird, findet diese Situation beruhigend, denn sie eröffnet Chancen auch außerhalb der traditionellen Bankgeschäfte die Chancen des Marktes wahrzunehmen. So hat die Bank erstmals in ihrer Geschichte mit zwei Bauprojekten "in Beton" investiert.

Mit einem schlichten, aber sehr herzlichen "Dankeschön" verabschiedete sich Reinhold Haschka nach 26 Jahren in verantwortlicher Position von Weggefährten, Kunden und Genossen in Horb und in Freudenstadt.