Wahl: Manfred Claus übernimmt das Amt von Karl Kocheise in Grünmettstetten / Einstimmiges Ergebnis
Auch in Grünmettstetten stehen die kommunalpolitischen Ampeln für das neugewählte Gremium seit der jüngsten Ortschaftsratssitzung auf Grün.
Horb-Grünmettstetten. (Noch)-Ortsvorsteher Karl Kocheise durfte am Donnerstagabend mit Manfred Claus, Armin Faßnacht, Frank Holoubek, Klaus Kreidler, Michael Lehmann, Alexander Steiger und Bernd Steimle gleich sieben neue Mitglieder im neuen Ortschaftsrat begrüßen. Lediglich Matthias Schäfer und Matthias Wehle blieben als bisherige Ortschaftsräte dem Gremium erhalten. Zukünftig wird sich also eine reine Männerrunde um die Geschicke des Ortes kümmern.
Mit aus diesem Grund ging Kocheise sehr dezidiert auf die Rechte und Pflichten eines Ortschaftsrates ein. Er erklärte sehr ausführlich, auf was man achten solle und was man tunlichst zu unterlassen habe. Insbesondere ging er auf das Thema Verschwiegenheit ein und mahnte, dass man keine Interna aus den nichtöffentlichen Sitzungen ausplaudern oder sie gar für eigene Interessen nutzen sollte.
In letzter Zeit seien viele solcher Informationen aus den Gemeinderatssitzungen in die Öffentlichkeit gelangt, wusste Karl Kocheise. Er gab zu bedenken, dass dies sogar mit öffentlichen Rügen und Strafen belegt werden könne. Und wie wenn er nur auf dieses Stichwort gewartet hätte, trat Stadtrat Rudolfo Panetta, der genau vor einem Jahr wegen Verletzung der Schweigepflicht in die Kritik geraten war, ins Sitzungszimmer ein.
Doch alle Grünmettstetter Ortschaftsräte gelobten feierlich und per Handschlag, sich an die Spielregeln der Sitzungsordnung zu halten.
Nun galt es, einen Nachfolger für den scheidenden Ortsvorsteher zu finden. Mit Manfred Claus stellte sich lediglich ein Kandidat zur Verfügung, der zwar geheim, doch einstimmig zum Ortsvorsteher gewählt wurde.
Mit Claus wählte das Gremium einen "Reigschmeckten" an die Spitze des Ortes, der "erst" 33 Jahre in Mettstetten wohnt. Der 59-jährige Versicherungsfachmann Claus wertet diese Entscheidung als absoluten Vertrauensbeweis und freut sich, mit einem jungen Team an seiner Seite den Ort mit innovativen Ideen und familienfreundlichen Ansätzen in den nächsten fünf Jahren wieder ein Stück weiter nach vorne zu bringen.
Er übernehme zwar eine gut aufgestellte kommunalpolitische Infrastruktur, bittet jedoch die Bevölkerung um etwas Zeit und die Chance, dass er und sein Team sich in die anstehenden Aufgaben einarbeiten können. Bei einer der nächsten Ortschaftsratssitzung werde man in einem Fünf-Jahres-Plan die Zielsetzungen für diese Legislaturperiode erarbeiten, versprach Claus.
Im offenen Wahlgang wurde Alexander Steiger als erster Stellvertreter des Ortsvorstehers und Matthias Wehle als zweiter Stellvertreter jeweils mit acht Stimmen, bei eigener Enthaltung, gewählt. Deutlicher wie in Grünmettstetten kann ein Votum nicht ausfallen.
Claus übernimmt auch die bisherigen Aufgaben als dritter Stellvertreter des Vertreters der Stadt im "Abwasserverband Nagold" und als ein Stellvertreter des Vertreters der Stadt im "Zweckverband Wasserversorgung Haugenstein."
Bevor Karl Kocheise seinen Stuhl am Kopfende des Ratstisches räumte, hatten Michael Wehle, der Vorsitzende der Mettstetter Vereinsgemeinschaft und Kassierer Manfred Dettling noch eine ganz besondere Überraschung für "ihren" Karle.
Wehle hatte lange Jahre eine Zeitungs-Karikatur zur Wahl von Kocheise aufgehoben. "Karle, heb dau da Schirm, i krieg kalte Fiass..." ist dort als Sprechblase aus dem Mund seines Vorgängers Jung zu lesen. Und der Karle hielt 20 Jahre den Schirm schützend über seinen Heimatort. Dafür gab es von der Vereinsgemeinschaft natürlich einen Schirm (was sonst?) – und einen Gutschein für Irgendwas.
Karl Kocheise verabschiedete sich im öffentlichen Teil dieser Sitzung mit den Worten: "Ich habe für die nächsten fünf Jahre keine Bedenken. Ich gehe davon aus, dass es keine Probleme gibt."
