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Neue Schließanlage installiert. OB bestätigt: "In letzten Monaten Gefährdungslagen."

Horb - Das Rathaus schützt sich und seine Mitarbeiter jetzt mit einer neuen, elektronischen Schließanlage. Der Grund: Bedrohungen und Pöbeleien im Rathaus.

Das ist vielleicht einigen schon aufgefallen: Will man jetzt in den Nebeneingang des Rathauses neben dem Bürgerbüro, muss man einen Türdrücker drücken. Kurze Zeit später geht die Tür auf. Links sind die Toiletten, rechts die Ausländerbehörde. Und an der Wand hängt eine Erklärung von Oberbürgermeister Peter Rosenberger (CDU) und der Personalratsvorsitzenden Christina Schwenk. Titel: "Null Toleranz bei Gewalt." Zitat weiter: "Unser gemeinsames Ziel ist es, gewalttätige Übergriffe und Gefährdungen der Beschäftigten und Besucher zu vermeiden." Als Gewalt wird dann unter anderem aufgelistet: körperliche Gewalt, Bedrohungen, Beleidigungen, Stalking, Mobbing.

Was steckt dahinter? Rosenberger: "Wir haben vor gut zwei Jahren eine Umfrage unter unseren Beschäftigten gemacht, wie sie sich an ihrem Arbeitsplatz fühlen. Dabei kam heraus, dass einige Angst haben, wenn sie alleine sind."

Mehrere Gefährdungslagen in vergangenen Monaten

Dies gelte für alle Bereiche. Aber vor allem dort, wo der häufigste Kundenkontakt ist. Beispielsweise dem Bürgerbüro und dem Ausländeramt.

Rosenberger erklärt: "Im Rahmen der Planung für ein neues Feuerwehrhaus und einem verlorenen Generalschlüssel haben wir uns als Rathaus entschieden, auch hier bei uns auf dem Marktplatz auf ein elektronisches Schließsystem umzurüsten." Mit dieser elektronischen Schließanlage könne man beispielsweise kontrollieren, wer im Haus ist oder hereinkommen möchte.

In den vergangenen Monaten, so der Oberbürgermeister, ist es dann zu Gefährungslagen gekommen: "Einer Mitarbeiterin im Bürgerbüro wurde verbal gedroht: Wenn ich dich erwische."

Auch im Ausländeramt sei der Umgang mit den Bürgern manchmal schwierig. Laut Rosenberger wurden dort schon "ein bis zwei" Hausverbote erteilt. "Wir haben auch strafrechtlich Anzeige erstattet. Um auch hier zu zeigen, dass für uns die null Toleranz gegen Gewalt Gültigkeit hat."

Deshalb gibt es jetzt auch diese Taster am Eingang zum Ausländeramt. Nur damit geht die Tür auf und die Mitarbeiter können vor dem Öffnen der Tür sehen, ob einer der Randale-Kunden vor der Türe steht.