Delegation aus dem afrikanischen Land stattet Horb einen Besuch ab / Rainer Schach zeigt Bilder von Krankenhaus

Von Peter Morlok

Horb. Der burundische Außenminister Laurent Kavakure besuchte am Samstag Horb. Begleitet wurde er von einer Delegation aus seinem Heimatland, darunter auch der Botschafter seines Landes in Deutschland, Anatole Bacanamwo. Sozusagen als Gastgeber begleitete der geschäftsführende Vorstand der Stiftung Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (SEZ), Karl-Hans Schmid, die ostafrikanischen Gäste auf ihrer Tour durchs Land.

Vor ihrer Stipvisite in Horb war die Delegation Gast der Landesregierung, mit der Gespräche über den Nord-Süd- Dialog und Entwicklungshilfe geführt wurden. Die burundischen Diplomaten waren der Einladung des Landes Baden-Württemberg gerne gefolgt, wie Minister Kavakure betonte, denn beide Länder haben neben den langjährigen Beziehungen – Burundi war bis 1916 deutsche Kolonie – einen aktuellen Anlass zum Feiern. Baden-Württemberg wurde 60 Jahre alt und Burundi ist seit 50 Jahren unabhängig.

Bürgermeister Jan Zeitler empfing die Gäste im Bürgerkulturhaus. Für ihn war es recht einfach, einen Bezug zwischen Burundi und Horb herzustellen, da der in Altheim praktizierende Allgemeinmediziner Rainer Schach für sein humanitäres Hilfsprojekt in Songa weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist.

Schach hatte mit viel Engagement sowie Mitteln und Sachspenden, die zum größten Teil vom Rotary-Club Horb/Oberer Neckar gesammelt wurden, eine heruntergekommene Krankenstation zu einem gut eingerichteten Krankenhaus europäischen Standards ausgebaut. Schach war es dann auch, der in eindrucksvollen Bildern den Ausbau dieses Krankenhauses den Gästen vorstellte.

"Die Unternehmensgruppe fischer und das Gemeindezentrum Hechingen begleiten weitere Projekte und leisten genau so gute Arbeit wie wir", so Schach. "Wenn sich zur rechten Zeit die richtigen Leute zusammenfinden, dann kann man was bewegen" so Karl-Hans Schmid. "Die Bürger packen dort an, wo der Staat nicht mehr kann, und das Bündel an Engagements bewirkt etwas Großartiges", fasste er das bisherige Ergebnis der Hilfsaktionen für Burundi zusammen.

Auch Landrat Klaus Michael Rückert zeigte Respekt vor der humanitären Arbeit und sagte weiterhin die volle Unterstützung des Landkreises zu – sei es durch Sachspenden oder aber auch durch Weiterbildung der Mitarbeiter aus Burundi in den kreiseigenen Krankenhäusern. Für den Außenminister gab es vom Landrat als Gastgeschenk eine Uhr mit Auerhahn, dem Wappentier des Kreises. Bei der Übersetzung des Wortes "Auerhahn" musste dann aber selbst Christa Siegenroth vom Hermann-Hesse-Kolleg Horb passen, die bis dahin den kleinen Festakt, bei dem französisch und deutsch gesprochen wurde, souverän dolmetschte. Der Bildband über Horbs Altstadt, den Jan Zeitler dem Minister überreichte, sprach dagegen für sich selbst.

"Danke für ihre Großzügigkeit und für ihre Hilfe", sagte Laurent Kavakure. Dies nicht nur im Anbetracht der Gastgeschenke, sondern hauptsächlich bedankte er sich damit für die Unterstützung bei einer breiten Schicht der Bevölkerung, die mitgeholfen hat, diese wertvolle Entwicklungshilfe zu realisieren. Insbesondere erwähnte er die Organisationen und Gesellschaften, die in seinem Land tätig sind, und lud alle ein, nach Burundi zu kommen.