Hauptversammlung: Donum Vitae in der Corona-Krise: Gespräche mit Klienten laufen über Video und Telefon
Am Dienstag fand im Adolph-Kolping-Haus in Horb die Hauptversammlung des im gesamten Landkreis tätigen Vereins Donum Vitae statt. Die Vorsitzende Annette Rieger berichtete über die Aktivitäten der vergangenen Zeit, ebenso gaben die Beraterinnen einen Überblick. Gewählt wurden zwei stellvertretende Vorsitzende und drei Beisitzer.
Horb. Besonders begrüßt wurde Angelika Klingler, die Leiterin des Jugendamtes Freudenstadt, von der Diakonie in Freudenstadt.
Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes setzt sich der Verein für den Schutz des ungeborenen Lebens und für die Würde von Frau, Mann und Kind ein. Die Beraterinnen bieten umfassende qualifizierte Hilfe an und zeigen in aufmerksamer Zuwendung behutsam Perspektiven für ein Leben mit dem Kind.
Die Corona-Pandemie sorgte nicht nur für eine Verzögerung der Versammlung um mehrere Monate, sondern auch für veränderte Bedingungen: Die Stühle waren in ausreichenden Abständen gestellt, und auf Snacks und Getränke wurde verzichtet. Annette Rieger berichtete, dass der Verein bereits vor 17 Jahren gegründet wurde und damit fast volljährig ist. Sie begrüßte die Gründungsmitglieder Rainer Dettling, Irmgard Duffner, Margret Stimmler und Ursula Nagel. Der Verein wurde mittlerweile komplett digitalisiert, Vorstandssitzungen fanden über das System "Teams" statt.
Die Beratungsstelle in Horb wird von Jasmin Kreiner geleitet, die zu 60 Prozent angestellt ist. Carolin Kimmich übernahm im Oktober die Stelle in Freudenstadt, sie wird die Tätigkeit Ende des Monats bereits wieder beenden. Für ihre kompetente Arbeit wurde ihr ausdrücklich gedankt.
Zu jeder Zeit gab es auch Unterstützung von der Donum-Vitae-Beratungsstelle in Rottweil und der Diakonie in Freudenstadt. Übergangsweise hilft Inga Jahn in der Beratungsstelle Freudenstadt, eine Nachfolgerin ist auch schon gefunden, Janina Harr. Neu im Team ist die Verwaltungskraft Ruth Lehmann, die bereits die Homepage des Vereins komplett aktualisiert hat.
Da die Digitalisierung des Vereins bereits gut vorbereitet gewesen sei, konnte die Kommunikation mit den Klienten auch über Video-Beratung weitergeführt werden. Teilweise fanden die Gespräche auch über Telefon statt. Diese Erfahrung hat noch einmal neu gezeigt, wie wertvoll die persönliche, individuelle Beratung in einem geschützten Raum ist. Die Beraterinnen hätten sich sehr flexibel auf die sich laufend ändernden Rahmenbedingungen eingestellt.
I m Jahr 2019 gab es 386 Beratungsgespräche, aus denen sich 113 Folgegespräche ergaben, darunter haben sich 59 Frauen im Konflikt befunden. Im ganzen Landkreis gibt es keine Praxis, die einen Abbruch vornimmt, für die betroffenen Frauen übernimmt der Verein dann auch die Abholung über die Strecken nach Pforzheim, Rottweil oder Stuttgart.
Rieger betonte, dass Corona den Vorstand zusammengeschweißt habe, die monatlichen Sitzungen fanden erst über "Zoom" statt, später in den Gärten der Vorstandsmitglieder. Besonders gedankt wurde der für Personal zuständigen Andrea Müller, dem Finanzfachmann Winfried Asprion, der Sozialpädagogin Carmen Winz und der stellvertretenden Vorsitzenden Stefanie Glaser aus Baiersbronn. Neu dabei ist Tamara Bellini, die altersmäßig näher an den jungen Müttern ist. In der aktuellen Situation müsse man auch für die Mitmenschen da sein, für die Corona eine existenzielle Bedrohung darstellt.
Die Beraterinnen gaben noch Einblicke in die Themen, mit denen sie konfrontiert werden. Dabei wurden die Schwierigkeiten aufgrund der Pandemie erwähnt, mittlerweile wurde ein Niesschutz angeschafft, und die Beratungen können wieder vor Ort in der Schillerstraße stattfinden. Oft gibt es finanzielle Probleme, da oft nur befristete Arbeitsverträge vorhanden sind. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind sei aber von vielen anderen Faktoren geprägt. Die Beratungsstelle kann auch für Unterstützung für die Erstausstattungen helfen.
Winfried Asprion trug den Kassenbericht vor. Gewählt wurde Winfried Asprion zum ersten Stellvertreter, Andrea Müller zum zweiten, Carmen Winz, Tamara Bellini und Stefanie Glaser zu Beisitzern und Peter Schäfer und Nina Peters zu Kassenprüfern.