Rüdiger Holderried (links) und Achim Wicker stellen die weihnachtliche Tafelladen-Kisten-Aktion vor. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Wer haltbare Sachen in die Tafelladenkiste packt, kann armen Menschen von nebenan helfen

Nicht wundern, wenn Ihr Nachbar mit einer Aldi-Tüte in den Weihnachtsgottesdienst geht. Denn er hat bestimmt etwas für die Tafelladenkiste dabei. Motto: Weihnachtsfreude teilen.

H orb. Die Tafelladenkiste. Sie steht in über 50 Kirchen und Gemeindehäusern im Landkreis Freudenstadt. Im Bereich Horb in über 30.

Hier kommt das köstlichste Mahl heraus: Die "Pasta Natale" (deutsch: Weihnachts-Nudeln). Du musst nicht mal kochen können. Und schenkst leckerste Nächstenliebe. Die Zubereitung: Ein paar Packungen Nudeln kaufen, in die Tüte packen und in die Tafelladenkiste stellen.

Caritas-Leiter Rüdiger Holderried: "Weihnachten ist für arme Menschen nicht ganz so schön wie für andere. Viele bekommen dann eine depressive Verstimmung. Weil sie merken, dass sie nicht so mithalten können. Mit der Spende von Nudeln oder anderen haltbaren Sachen für die Tafelladenkiste kann jeder dazu beitragen, diesen Bedürftigen zumindest eine finanzielle Entlastung zu bringen."

Die "Pasta Natale" ist also das perfekte Herzensgeschenk.

Die Tafelladenkiste ist dafür gedacht, haltbare Lebensmittel zu spenden. Nudeln, Reis, Dosen oder H-Milch. Holderried: "Haltbare Waren bekommen wir über unsere normalen Zulieferer nicht. Mit den Spenden aus den Tafelladenkisten können wir unser Sortiment an haltbaren Waren ergänzen. Wir können sie selbst lagern und können damit einen Vorrat aufbauen, den wir nach und nach verteilen können."

Derzeit haben, so Holderried, gut 300 Menschen eine Einkaufsberechtigung im Tafelladen. Der Caritas-Leiter: "Da stehen aber noch mehr Bedürftige dahinter."

Die Tafelladenkiste. Dekanatsreferent Achim Wicker: "Weihnachten ist eine der Hochphasen für diese Spenden. Weil das die Möglichkeit ist, genau diesen Bedürftigen ganz in der Nähe etwas wirklich Gutes tun zu können."

Die Kisten – sie werden überall von ehrenamtlichen Paten betreut. Wicker: "Das ist unser Pfund. Die kümmern sich wirklich darum. Ob sie voll sind und abgeholt werden müssen oder ob darin etwas fault. In den acht Jahren, in denen es die Tafelladenkiste gibt, hat sie das Bewusstsein in allen Kirchengemeinden für diese Bedürftigen gestärkt. Es ist durch diese Aktion gelungen, das Bewusstsein zu stärken, dass es Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft gibt, die nicht so am Leben teilhaben können wir andere."

Das Plakat: Nudeln. Die Zeile: "Weihnachtsfreude teilen." Wicker: "Das wirkt auf den ersten Blick etwas provokativ. Weihnachten und kein Christkind? Es soll den Blick auf die Tafelladenkiste lenken, die ja das ganze Jahr an ihrem Platz überall steht."

Und wer Weihnachten nicht in die Kirche geht? Wicker: "Mit der Tafelladenkiste wenden wir uns bewusst an Menschen, die im kirchlichen Umfeld verortet sind. Beim Real in Horb kann man aber auch fertig verpackte Tüten mit haltbaren Sachen kaufen und an der Info abgeben. Die landen dann bei uns im Tafelladen."

Die Tafelladenkiste. Was darf rein? Holderried: "Alles, was haltbar ist. Aber bitte nichts, was riecht wie Seife. Dieser Duft verteilt sich dann auf die anderen Waren."

Warum sollte man was in die Tafelladenkiste einwerfen? Holderried: "Mit den Waren, die die Bedürftigen im Tafelladen bekommen, haben sie ein finanzielles Puffer. Eine Mutter, die so fünf Euro spart, kann ihrem Kind so in der Stadt mal ein Eis kaufen. Oder eine Kleinigkeit zu Weihnachten."

Also. Verschenken Sie mal die "Pasta Natale". Nehmen Sie die Tüte mit zum Weihnachtsgottesdienst. Und rein damit in die Tafelladenkiste.

Und wie kann ich sonst noch helfen?

Holderried: "Der Tafelladen braucht immer ehrenamtliche Helfer. Zum Waren einräumen. Immer wieder gesucht: Fahrer, die morgens die Ware abholen."