"Ich bin begeistert, wie schnell die Stadt gehandelt hat. Das macht mich glücklich": Siska Teichert-van der Ploeg hat es im Parkhaus jetzt einfacher. Foto: Hopp

Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen kommen besser zu ihren Autos. Weitere Fortschritte zeichnen sich ab.

Horb - Das Parkhaus Kaiser ist jetzt barrierefrei. Aus den hohen Bordsteinkanten am Eingang sind flache Rampen geworden. Die "Arbeitsgruppe Barrierefrei" kann möglicherweise noch andere Erfolge verbuchen.

Bürgermeister Jan Zeitler: "Diese Arbeiten wurden kurz vor Weihnachten fertig. Damit können Rollstuhlfahrer, Mütter mit Kinderwagen und ältere Menschen jetzt ganz bequem aus und ins Parkhaus kommen."

Mitte November hatte der Schwarzwälder Bote aufgedeckt, dass laut ADAC das Parkhaus Kaiser nicht behindertengerecht ist. Der Behindertenparkplatz im Erdgeschoss hatte eine schräge Decke, die auf 1,60 Meter abfällt. Gefahr für alle Autofahrer mit großen Autos, an der Decke hängenzubleiben. Das beweisen Lackspuren an der Decke.

Auch die Bordsteinkanten am Eingang sind ein schwer zu überwindendes Hindernis. Am 29. November machten Bürgermeister Zeitler, Behindertenbeauftragter Hermann Knechtle und die Rollstuhlfahrerinnen Siska Teichert-Van der Ploeg und Caren Totzauer einen Ortstermin. Die Hinweise zum alten Behindertenparkplatz wurden übergemalt, die beiden Parkplätze daneben zu einem neuen Behindertenparkplatz gemacht. Die Rollstuhlfahrerinnen machten den Praxis-Test und waren zufrieden.

"Es ist einfacher, die normale Fahrspur rauszufahren"

Totzauer zeigte dann, wie schwierig es ist, mit dem Rollstuhl die Bordsteinkante zum Kassenautomaten hoch zu kommen. Damals sagte sie: "Es ist einfacher, die normale Fahrspur rauszufahren."

Weil das natürlich gefährlich ist, hatte Zeitler damals versprochen, die Bordsteinkanten abflachen zu lassen. Knapp drei Wochen später war es soweit: Am 19. Dezember waren die Rampen dann fertig. Rollstuhlfahrerin Siska Teichert-Van der Ploeg hat die neuen Rampen gestern getestet: "Ich bin begeistert, wie schnell die Stadt gehandelt hat. Das macht mich glücklich."

Bürgermeister Zeitler: "Wenn es wieder wärmer ist, werden die Rampen dann noch rot markiert, damit sie deutlich zu erkennen sind."

Begleitservice: "Hervorragender Vernetzungsgedanke"

Auch bei anderen Themen, die bei der ☺"Arbeitsgruppe Barrierefrei" besprochen wurde, gibt es Fortschritte. Rollstuhlfahrerin Caren Totzauer hatte vorgeschlagen, das Zentrum des Zuhörens zu fragen, ob die ehrenamtlichen Helfer auch einen Begleitservice für ältere Menschen und Behinderte anbieten können. Für Zeitler ein "hervorragender Vernetzungsgedanke".

Dekanatsreferent Achim Wicker: "Der Behindertenbeauftragte Hermann Knechtle hat sich inzwischen bei mir gemeldet. Da wir gerade alle Hände mit der Vesperkirche zu tun haben, werden wir im Februar uns zusammensetzen und das konkret besprechen."

Vorher hatte Wicker dem Schwarzwälder Boten gesagt, dass das Zentrum des Zuhörens grundsätzlich dazu bereit sei. Man hat schon jetzt diese Hilfe seit Anfang des Jahres einmal im Monat ins Erdgeschoss des ParaDios verlegt und damit barrierefrei gemacht.

Auf der nächsten Sitzung der "Arbeitsgruppe Barrierefrei" am Dienstag, 29. November, steht als weiterer Tagesordnungspunkt noch an, ob die Baugesellschaft Horb für barrierefreie Wohnungen sorgen will.