Pandemie hat Arbeitsalltag der Talheimer Gebäudereinigungsrima erheblich verändert.
Horb-Talheim - Die Talheimer Gebäudereinigungsfirma Günter Ott hat ihren Mitarbeitern die Möglichkeit angeboten, sich kostenlos auf Corona untersuchen zu lassen.
"Ich habe im Schwarzwälder Boten von der Firma Cegat aus Tübingen gelesen, die mit ihrem mobilen Team auch vor Ort Untersuchungen durchführt", sagte die kaufmännische Leiterin des Unternehmens, Tanja Gebhard, im persönlichen Gespräch.
Sie hat vor etwa vier Wochen dort angerufen und einen Termin vereinbart. "Diesen Vorlauf haben wir gebraucht, da zum einem das Tübinger Labor sehr gut zu tun hat und auch wir unsere Dienstpläne so anpassen mussten, dass wir jedem Mitarbeiter die Möglichkeit geben konnten, an dieser wichtigen Maßnahme teilzunehmen", so Gebhard weiter.
160 Mitarbeiter lassen sich testen
Am 30. Juni war es dann soweit. Vormittags war das "mobile Team" in Loßburg, da das Horber Unternehmen auch viele Mitarbeiter aus dem Kreis Freudenstadt beschäftigt, und nachmittags dann in Talheim. Rund 160 Personen - etwa ein Drittel der gesamten Ott-Belegschaft - nutzten an beiden Terminen die Möglichkeit dieses Corona-Antikörpertests, der normalerweise 25 Euro pro Person kostet.
"Dieser Betrag wird von uns übernommen", so Geschäftsführer Thomas Ott. "Mit diesem Angebot wollen wir in erster Linie unsere Mitarbeiter unterstützen, außerdem fördern wir damit die flächendeckende Testung in Baden-Württemberg, um medizinische und wissenschaftliche Studien zum neuartigen Virus voranzutreiben", lautet eine der Intentionen, die für diese Untersuchung ausschlaggebend war.
Tanja Gebhard ergänzte die Ausführungen ihres Bruders in Bezug auf die Veränderungen innerhalb ihrer Branche, die die Pandemie mit sich brachte. "Innerhalb der letzten sechs Monate hat sich vieles völlig verändert. Teils sind uns Kunden komplett weggebrochen. Dazu zählten Schulen, Schwimmbäder aber auch kleinere Unternehmen, die vorerst zu machen mussten. Dagegen gab es eine verstärkte Nachfrage in anderen Branchen. Beispielsweise in Altenheimen, Krankenhäusern oder an Arbeitsplätzen, wo positiv getestete Personen gearbeitet haben."
Erhöhte Ansteckungsgefahr
Die Unternehmerin wusste auch, dass Mitarbeiter ihres Unternehmens durch die erhöhte Ansteckungsgefahr intensiv der Corona-Gefahr ausgesetzt waren. Zum Schutz der Arbeitnehmer und Kunden wurden strenge Vorgaben eingeführt. Dazu zählen Maskenpflicht, man musste fieberfrei sein und durfte keine Anzeichen von Grippe-Symptomen zeigen. Auch wurden Arbeitszeiten entzerrt. "Wir hatten keinen einzigen Tag Normalbetrieb im letzten halben Jahr", so das Fazit der kaufmännischen Leiterin.
"Wir wollen mit dieser Aktion, die völlig anonym abläuft, unseren Mitarbeitern ein Stück Sicherheit vermitteln", so der Wunsch der Geschwister Ott.
Beim Test selbst war alles bestens organisiert und zeitlich durchgetaktet. Im Eingangsbereich der Steinachhalle wurden die Mitarbeiter von Senat Sahiti, dem technischen Leiter des Unternehmens, in Empfang genommen. Nachdem man die Hände desinfiziert hatte, ging es Richtung Testlabor. Dort wurden die Mitarbeiter namentlich erfasst (ihre Daten hatten sie bereits im Vorfeld bereitgestellt), dann zu einem der beiden Blutabnahme-Plätze gebeten. Dort gab es den berühmten kurzen Piks, bei dem die meisten lieber wegguckten, und das war’s. Kein Anstehen, kein Warten. In etwa drei Tagen bekommen die Getesteten dann das Ergebnis bequem per Post nach Hause geliefert. Dieser Corona-Test war ein gutes Angebot in schweren Zeiten, das gerne angenommen wurde.