Die Narren regieren nun in Mühlen, und die Kinder plündern die Süßigkeiten. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Mühlener Narren regieren / Kinder singen zur Musik der "Muggaseggel"

Horb-Mühlen. Nun regieren die "Schonka" und die "Muggaseggele" den Horber Teilort Mühlen. Die ganz heiße Phase der Fasnet ist auch dort voll im Gange.

Die Narrenschar wurde am gestrigen Donnerstagvormittag samt den Kindern vom Kindergarten "Krümerlburg" zu den Klängen des Mühlener Narrenmarsch vor dem Rathaus vorstellig. Sie begehrten für fünf Tage die Überlassung des Ortes, und Ortsrumsteher Jochen Renk gab sein Rathaus ohne langes Gezeter kampflos ab.

Es hatte den Eindruck, er war irgendwie erleichtert, das stressige Amt für ein paar Tage abgegeben zu können. Er wolle im prächtig ausgestatteten Kloster Limburg Buße tun, für alles was er im vergangenen Jahr angestellt hatte, versprach er und hatte sich schon das schwarze Büßer-Gewand übergestreift. "Mir reichen die fünf Tage – mein Ortschaftsrat ist schon vor vier Wochen dorthin gefahren. Die haben mehr Buße zu tun", verriet er auf Nachfrage, wo denn der Ortschaftsrat wäre.

Bevor er sich nun wirklich für fünf Tage in den Fasnetsurlaub verpfiff, konnte er es sich jedoch nicht verkneifen, den "Schonka" vom Nachbarort Ahldorf noch einen verbalen Nackenschlag zu verpassen. "Hätten die seinerzeit mit uns, anstatt mit Horb, fusioniert, dann müssten sie sich jetzt kein Industriegebiet aufs Auge drücken lassen", freute er sich. Seine "Schonka" dagegen lobte er über den grünen Klee. "Es ist einfach toll, wenn euch als Weißnarren bei den Umzügen sieht."

Er lästerte noch ein bisschen über Hexengruppen, die man seiner Ansicht nach nicht wirklich brauche, doch dann übernahmen die Kinder das Ruder und zu "zick-zacke Hühnerkacke – pfui, pfui, pfui" sangen sie. Der Rhythmus zu den Liedern wurde von den "Muggaseggeln" intonierten.

Zunftmeister Michael Zörner übernahm danach die Aufgabe des Dreierteams, zu dem auch Rebecca Thomas und Michael Thomas gehören, dem Ortsvorsteher endlich den Schlüssel abzuluchsen. "Wir regieren jetzt fünf Tage – in Berlin haben sie 120 Tage gebraucht, um sich darüber im Klaren zu werden, ob sie überhaupt regieren wollen", machte er noch einen Schlenker in Richtung der großen Politik, um aber schnell wieder in heimische Gefilde zurückzukehren, in denen er sich wohler fühlt.