Radverkehrskonzept: Zwei Maßnahmen vorgesehen / Lange Debatten um Anschluss an Neckartalweg nicht beachtet

Horb-Mühringen (tb). Nina Ledermann, die seit Januar bei der Stadtverwaltung im Bereich Stadtentwicklung tätig ist, war am Freitagabend zur Sitzung des Ortschaftsrats Mühringen gekommen, um das Radverkehrskonzept vorzustellen.

Schäden und Mängel

Im vergangenen Jahr hatte das beauftragte Ingenieurbüro mit der Bestandsaufnahme begonnen und das Stadtgebiet mit dem Fahrrad abgefahren. Auf dieser Grundlage wurden jetzt die Vorschläge erarbeitet, die in den Ortschaftsratssitzungen vorgestellt wurden. Die Wege sind aufgeteilt in ein Hauptnetz, das auf Pendler ausgelegt ist, das Ergänzungsnetz mit Wegen mehr abseits des Hauptverkehrs und das Freizeitnetz mit landschaftlich schönen Strecken. Es wurden Schäden und Mängel aufgenommen und auf dieser Grundlage ein Maßnahmenkatalog erstellt.

Zwei der Maßnahmen würden Mühringen betreffen. Einmal innerorts an der Eyach Straße. Das Problem hier ist, dass der große Einmündungstrichter ohne Markierung den Verkehr zum Schneiden der Einmündung verleitet. Der zweite Punkt ist die abschüssige kurvige Strecke Neue Straße/Eyach Straße bis Ortsende. Vorgeschlagen wird eine Reduzierung auf Tempo 30. Alle Vorschläge seien noch abwandelbar, erklärte Ledermann. Ohne, dass man auf diese beiden Vorschläge einging, entwickelte sich eine heftige Diskussion.

Ortsvorsteherin Monika Fuhl zeigte sich vom Ergebnis entsetzt. Der Radweg durch den Wald von Bad Imnau nach Eyach mit Anschluss an den Neckartalweg sei seit 2012 Thema im Ortschaftsrat. Er ist genehmigt und die 100-prozentige Finanzierung durch das Land zugesagt.

"Warum wurde diese Vorplanung bei diesem Konzept des Ingenieurbüros nicht mit einbezogen?" Die Ortschaftsräte fühlten sich von der Stadt verschaukelt und nicht ernst genommen. Ledermann, die den Job erst seit Kurzem macht, bekam den ganzen Frust ab. Sie konnte allerdings auch nichts dazu sagen, da sie über den Stand in der Sache und die lange Diskussion nicht informiert worden sei.

"Wir haben viele schöne Feldwege nach Ahldorf, Dettensee und Eyach", sagte Fuhl. Hier müsste keine Straße überquert oder etwas groß ausgebaut werden. So etwas fehle in dem Konzept. Warum seien solche Wege nicht einbezogen worden? Wichtig sei für die Mühringer, dass der Radweg als Verbindung zum Bahnhof Eyach, über den man schon so lang diskutiere, endlich umgesetzt werde, nach Möglichkeit noch im Frühjahr 2020. Von dort besteht eine gute Anbindung nach Horb und nach Tübingen.

Ledermann versprach das Missfallen und die Enttäuschung der Mühringer weiterzugeben.