Die Ortschaftsverwaltung Rexingen und die katholische Kirchengemeinde gab beim Neujahrsempfang ein Rück- und Ausblick zu den Themen in der Ortschaft ab. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresempfang: Ortschaftsverwaltung und Kirchengemeinde Rexingen lassen das vergangene Jahr Revue passieren

Horb-Rexingen. Die Ortsch aftsverwaltung Rexingen und die katholische Kirchengemeinde hatten zum Neujahrsempfang in die Rexinger Johanniterhalle eingeladen. Zahlreiche Vereinsfunktionäre, Ehrenamtliche sowie Ortschaftsräte und Vertreter der Kirchengemeinde nahmen am Empfang teil.

Lorenz Kreidler verlas für den Kirchengemeinderat den Jahresbericht von Diakon Klaus Konrad. Aus diesem ging hervor, dass in Rexingen insgesamt 519 Katholiken leben. Auf zwei Taufen, zwei Trauungen sowie die Erstkommunion von fünf Kindern und acht Firmungen kann die Kirchengemeinde zurückblicken. Ein sehr gutes Sammelergebnis erzielten die Sternsinger mit 2620 Euro. "Eines der besten Ergebnisse der vergangenen Jahre", betonte Kreidler.

Die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Verena Gekle, und ihr Stellvertreter, Michael Kronenbitter, legten im vergangenen Jahr ihr Amt nieder. In einer Gemeindeversammlung wurde zunächst ein Vertretungsgremium bestimmt, wobei der Posten des Stellvertreters jedoch nicht neu besetzt werden konnte. Das Gremium vereinbarte, dass die Aufgabenfülle neu verteilt wird.

Der Kirchenchor absolvierte im vergangenen Jahr 25 Auftritte sowie 25 Proben. Hierbei machte Kreidler auf den äußerst schlechten Zustand der Kirchenorgel aufmerksam. "Da kommt manchmal beim Tastenanschlag kein Ton raus", verdeutlichte Kreidler, der sich dafür aussprach, die Orgelsanierung als vordringlichstes Ziel in diesem Jahr zu behandeln.

Ortsvorsteherin Birgit Sayer ging anschließend auf die aktuelle Planung zum "Rexinger Latschare" (Dorfplatz) ein. Hierfür stellte die Verwaltung einen Zuschussantrag aus dem ELR-Programm für eine Wohnumfeld-Verbesserungsmaßnahme. Architekt Götz Bonfert, der zusammen mit Innenarchitektin Waltraud Göttler bei der Planung beratend mitwirkte, erläuterte die weitere Vorgehensweise. Die vorhandenen zwei Parkplätze entlang der Straße sollen erhalten bleiben. Eine Natursteinmauer in diesem Bereich soll gleichzeitig als Sitzgelegenheit für die Bürger dienen, während fünf Obstbäume als Schattenspender gepflanzt werden sollen. Des Weiteren sind eine Freifläche für Feste im Freien und weitere Grünflächen eingeplant. Ein Teil des Grundstücks soll verkauft werden, um das Projekt besser finanzieren zu können.

Heinz Högerle ging auf den Sachstand der Baumaßnahmen in der ehemaligen Synagoge ein. Seit 1997 wurde der Kirchenraum und das Dach renoviert. Horbs ehemaliger Bürgermeister, Jan Zeitler, machte den Synagogenverein damals darauf aufmerksam, dass durch das Leader-Projekt Fördergelder für weitere Maßnahmen beantragt werden können. Dies gelte allerdings nur für die Kommunen, weshalb die Synagoge in den Besitz der Stadt zurückging. Seit Januar 2018 ist der Verein somit lediglich der Pächter des Gebäudes, für das die Stadt somit die Zuschüsse beantragen konnte. Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten im Gemeindesaal in vollem Gange. Der Boden wurde abgetragen, wobei die original Steinplatten der Synagoge zum Vorschein kamen. Diese sollen erhalten bleiben und werden von einem Steinmetz bearbeitet. Weiterhin ist vorgesehen, dass der Boden eine Isolierung erhält und eine neue Heizung installiert wird. Hierbei warf Sayer ein, dass diese künftig mittels Fernwärme von der Johanniterhalle aus betrieben werden soll.

Dietmar Urban gab Aufschluss über die Tätigkeit der Projektgruppe Verkehr. Derzeit wartet die Ortschaft auf die Genehmigung der Gelder von der Stadt zur Umsetzung von Sofortmaßnahmen. Die Projektgruppe liebäugelt mit der Anschaffung von zwei Geschwindigkeitsmesstafeln (wir berichteten).

Andrea Dettling berichtete anschließend über weitere Entwicklungen zum Heimatbuch Rexingens. Seit beinahe zehn Jahren arbeitet Dettling zusammen mit Hans Peter Müller und Werner Thumm an der Entstehung dieses Buchs. Auch die Geschichtsstudentin Jasmin Hopfer hat sich den Archivaren angeschlossen, die sich jeden Freitag durch die Geschichte des Ortes arbeiten. Dabei führte die Historie die vier Archivare öfter auch an auswärtige Orte wie Stuttgart, Ludwigsburg, Sigmaringen, Karlsruhe oder in das Diözesanarchiv nach Rottenburg.

Insgesamt 440 Stunden verbrachten die Spurensucher im vergangenen Jahr ehrenamtlich im Ortsarchiv. Dabei konnten weitere Kapitel über den Ortsadel und die Johanniter fertiggestellt werden. Auch die Zeitspanne vom Mittelalter bis in das Jahr 1806 ist mittlerweile abgedeckt. Insgesamt fünf Kapitel wurden in 2018 fertiggestellt. Derzeit ist Dettling noch auf der Suche nach Feldpostbriefen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Ferner werden für das Heimatbuch noch weitere Autoren benötigt, die sich den Themen Schule und Landwirtschaft annehmen könnten. Laut Dettlings Schätzung könnte das Heimatbuch im Jahr 2020 fertiggestellt werden.

Sayer brachte abschließend gegenüber den Anwesenden ihre Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck. "Es sind wenige, die viel leisten, bis den Einzelnen zu viel wird", gab sie ebenso zu bedenken. Daher wünschte sich die Ortsvorsteherin, dass das Engagement der breiten Masse im laufenden Jahr zunimmt.