Zur Mittagszeit war das Zelt am Fischerfest Horb gestern voll. Die Spielgemeinschaft Horb-Bildechingen trat unter der Leitung von Dirigent Oliver Martini auf. Christel Wiessner aus Bildechingen war eine der vielen Gäste, die sich auf ihren Backfisch mit Kartoffelsalat und Brot freuten. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Hunderte von Gästen verbringen gemütliche Stunden bei der Hütte des Fischereivereins Horb

Tradition wird gepflegt, auch wenn‘s Katzen hagelt oder die Sonne scheint. Dies dachten sich zumindest die Horber Petri-Jünger. Ihre Fischer-Hütte, die idyllisch am Neckarufer liegt, war trotz strömenden Regens am Samstagabend und erst recht bei herrlichem Sonnenschein am Sonntag wieder einmal ein Hotspot.

Horb. Kaum ein Fan dieser Traditionsveranstaltung, die man sicher schon mehr als dreißig Mal feierte, wollte sich einen Besuch auf dem Fischerfest entgehen lassen, zu dem der Fischereiverein Horb für dieses Wochenende einladen hatte.

An beiden Tagen waren neben der Musik und der guten Unterhaltung vor allem gebratene und geräucherte Forellen aus eigener Aufzucht sowie andere Fischspezialitäten der Renner bei den Besuchern. Allein weit mehr als 450 Forellen wurden an beiden Tagen verzehrt.

Vereinsvorsitzender Werner Häußler zeigte sich trotz dem Stress, den er und seine rund 30 fleißigen Helfer und mithelfenden Vereinsmitglieder zweifelsfrei hatten, bereits am Sonntagmittag sehr zufrieden mit dem Festverlauf in diesem Jahr. Das Wetter spielte zwar nicht so mit wie in den letzten fünf Jahren, trotzdem kamen am Samstag immerhin rund 200 Personen zu dieser Hocketse. "Der Besucherstrom war zwar am Samstagabend geschätzt gut um die Hälfte weniger als im Vorjahr, doch alle, die sich den Festbesuch gestern noch wegen des Regens überlegten, sind heute hier", so der Eindruck von Häußler, der schätzte, dass allein am Sonntag mindestens um die 500 Besucher anwesend waren, wenn nicht noch ein paar mehr.

Entgegen den Vorjahren verzichtete man in diesem Jahr am Samstagabend auf eine besonders Unterhaltungsprogramm. Sich treffen, plaudern, essen und trinken, das reichte für einen kuscheligen Sommerabend im schützenden Festzelt.

Am Sonntag sorgte wieder die "Hauskapelle", die Spielgemeinschaft, der Kapellen aus Bildechingen und Horb für die musikalische Unterhaltung. Ob Marsch, Polka, Walzer oder Hit-Medleys bekannter Künstler, die Festbesucher freuten sich über das, was aus den Lautsprechern kam. Und sie freuten sich über das, was aus der Küche und vom Grill kam, zumal das Angebot an Fischspezialitäten wieder durch den angebotenen Backfisch erweitert wurde.

Wetterbedingt hatten die Fischer die Infrastruktur ihres Festgeländes dem Ansturm der letzten Jahre angepasst. Der Platz für die Musikanten war wieder links von der Hütte, dafür stand an der Stirnseite des Hauptzeltes ein weiteres, kleineres Zelt, damit die Besucher genügend Platz hatten, um entweder vor dem Regen oder der mittäglichen Sonne geschützt zu sein. "So können wir zusätzliche Sitzplätze anbieten", freute sich Häußler, und ein Kollege von ihm ergänzte, dass man durch ein durchorganisiertes Bewirtungssystem lange Wartezeiten an Essens- und Getränkeausgabe, wie sie noch im vorletzten Jahr herrschten, vermeiden konnte. Häußler nannte das Ganze die "Neckar-Expansion" und hatte Spaß daran, dass alles so reibungslos klappte.

Ehrenmitglieder des Vereins feiern mit

Den Gästen gefiel es, das Essen schmeckte, der Platz im schattigen Zelt aber auch davor wurde schon kurz nach 12 Uhr knapp, und die Fischer mussten, anstatt ihrem ruhigen, entschleunigtem Hobby nachzugehen, die Schlagzahl bei der Essens- und Getränkeausgabe erhöhen um jedem Gast das Gewünschte bieten zu können. Alles in Allem war dies wieder ein sehr gelungenes Fest, das einmal mehr unterstrich, wenn Vereinsmitglieder viel Engagement zum Gelingen ihrer Hocketse beitragen, dann kommt meistens was Gutes dabei heraus. Für viele Horber ist das Fischerfest immer wieder ein willkommener Anlass, ein wenig spazieren zu gehen, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und es sich dabei einfach gut gehen zu lassen. Und genau das ist das Ziel der Mitglieder des Fischereivereins Horb. "Wir wollen den Horbern einfach ein schönes Fest bieten", so Vereinsvorstand Werner Häußler, der sich in diesem Jahr mit dem Besucherandrang mehr als zufrieden zeigte.

Auch die Ehrenmitglieder des Vereins, die Ur-Väter dieses Festes, Wolfgang Beck, Willi Beuter, Josef Nafz und Helmut Blöchle, die sich einen Besuch auf "ihrem" Fest nicht entgehen ließen, zeigten sich von der Treue der Horber beeindruckt, wie Häußler abschließend erwähnte, bevor er wieder raus musste, um neue Bierbänke und Tische für die Nachzügler aufzustellen.