Rosenberger stimmt auf einen schmerzhaften Sparkurs ein Foto: Lück

Rathauschef rechnet mit vier Millionen Euro Verlust für Stadtkasse. Abbau bei Ortschaftsverwaltungen?

Horb - Oberbürgermeister Peter Rosenberger wirkt in diesen Tagen sehr ernst. Angefasst. Schon beim Durchbruch für das Güterverkehrsterminal durch den Zuwendungsbescheid des Bundes wirkte sein Lächeln angestrengter als sonst. Vier Stunden später bei der Horb Aktiv-Versammlung wird klar, warum: Horb stehen brutale Einschnitte bevor – Corona-Krise!

Mit verschränkten Armen und ernstem Blick hört Rosenberger erst den Ausführungen der Hochbrücken-Bauleiter zu. Dann tritt er vor die versammelten Horb-Aktiv Mitglieder. Rosenberger: "Während der Finanzkrise haben wir zwei Millionen Euro weniger jährlich im Haushalt zur Verfügung gehabt. Wenn die jetzige Krise durch Corona so weitergeht, werden die Einnahmeausfälle doppelt so hoch sein!"

Loch von vier Millionen Euro in der Kasse

Klartext: Der OB rechnet damit, dass dauerhaft vier Millionen Euro in der Kasse fehlen. In ersten Einschätzungen waren die Rathausverantwortlichen von einem Haushaltsloch zwischen 2,7 Millionen und 5,4 Millionen Euro ausgegangen. Rosenberger: "Wir reden hier von Millionen, die wir nicht haben. Ende des Jahres wären wir schuldenfrei gewesen."

Und Rosenberger kündigt an, dass es jetzt wohl ans Eingemachte gehen wird. Der OB: "In der Haushaltsstrukturkommission werden wir Themen besprechen müssen wie über die Ortsverwaltungen. Man prüft Standorte und überlegt Personal-Kürzungen. Es wird auch drüber nachgedacht, die Stadtverwaltung anders aufzustellen. Um die eine oder andere einschneidende Maßnahme kommen wir wohl nicht herum!"

Jammern will der sichtlich ernste Rosenberger aber nicht: "Wir sitzen da mit den Händlern und Gewerbetreibenden im selben Boot." Allerdings gehe es bei den Selbstständigen um die Existenz. Diese sorge müssen die Rathaus-Beschäftigten nicht haben. Rosenberger: "Ich will nicht jammern. Aufgeben war noch nie das Horber Ding!"