Die Sanierung des Kirchturms wurde in Nordstetten mit einem Gottesdienst gefeiert. Vertreter der am Bau Beteiligten freuten sich über eine Spende der KAB. Von links: Walter Backa, Anita Walter, Rosemarie Gramlich, Bernhard Eberhardt, Monika Menges, Gerhard Minding, Rüdiger Vitt, Michael Müller, Werner Abberger, Rosemarie Freund und Stefan Blank. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Gläubige danken mit Festmesse für gelungene Sanierung des Kirchturms / Geläut der St.-Mauritius-Kirche schallt wieder übers Dorf

Von Marion Tischbein

Horb-Nordstetten. Mit einer Festmesse unter Mitwirkung des Kirchenchores St. Mauritius unter der Leitung von Eduard Rebmann, feierte die katholische Kirchengemeinde Nordstetten am Sonntag den Abschluss der Renovierungsarbeiten am Kirchturm.Pfarrer Elmar Maria Morein sprach von einem ganz besonderen Sonntag. Zum ersten Mal sei wieder das Glockengeläut der St.-Mauritius-Kirche zu hören gewesen und es sei der 1. Advent. Außerdem stellten sich in diesem Festgottesdienst die neuen Erstkommunionskinder der Gemeinde vor. Dieses Mal sind es 13 Kinder aus Nordstetten und drei aus Dettensee.

Rüdiger Vitt, als derjenige vom Kirchengemeinderat, der am häufigsten auf dem Kirchturmgerüst herumgeklettert war, war ausgewählt worden, die Grußworte des Kirchengemeinderats zu sprechen. Nachdem die Zusagen der Diözese Rottenburg/Stuttgart und der Stadt Horb vorlagen, dass sie ihren Anteil an den Sanierungskosten übernehmen würden, wurde im April 2012 das Gerüst aufgebaut. Als dann scheinbar lange Zeit nichts passierte, bekamen die Kirchengemeinderäte manchmal zu hören: "Was ist hier los, warum geht da gar nichts?" Der frühzeitige Aufbau des Gerüsts war aber notwendig, um den genauen Schadensumfang am Turm und Turmkegel ermitteln zu können. Auch das Glockengeläut, auf das man während der Bauarbeiten aus Sicherheitsgründen verzichtete, fehlte vielen Bürgern, wie Vitt berichtete. Von der Firma Hörz wurde die Glockenaufhängung, einschließlich der Antriebsmechanik und der Klöppel komplett erneuert. Vitt wies noch auf die vielen Eigenleistungen ehrenamtlicher Helfer bei der Sanierung hin, die den Putz am Turmfuß abschlugen und die alte Dämmung des Kirchendachs ausbauten. Tauben hatten den Turm total verschmutzt. So wurde bei der Renovierung Wert auf einen entsprechenden Taubenschutz gelegt. Mit dem NABU wurden Nistkästen gebaut, damit Dohlen, der Vogel des Jahres, und Turmfalken auch weiter hier nisten können. Der gesetzte Kostenrahmen von 309 000 € konnte im Großen und Ganzen eingehalten werden. Nur der eingeplante Spendenumfang wurde noch nicht ganz erreicht. In Vertretung von Oberbürgermeister Peter Rosenberger beglückwünschte Stadtrat Gerhard Munding die Kirchengemeinde zur gelungenen Kirchturmsanierung. Die Stadt übernahm vertragsgemäß 40 Prozent, das sind etwa 123 000 €, der Instandsetzungskosten. Der Kirchturm sei nicht nur ein weithin sichtbares, Dorfbild-prägendes Bauwerk, sagte Munding, sondern auch ein Zeichen dafür, dass hier das christliche Gemeindeleben einen festen Platz habe. Architekt Bernhard Eberhardt sprach über die Geschichte der Pfarrkirche St. Mauritius und den Verlauf der Bauarbeiten aus Sicht des Architekten. Die Gründung der St. Mauritius Kirche ist im Jahr 1323 dokumentiert. Der Turm wurde danach mehrfach verändert. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört und 1946 wieder aufgebaut. Im Dezember 1999 wurde der Engel mit Posaune auf der Turmspitze von Sturm Lothar abgeknickt und musste repariert werden. Im Zuge der jetzigen Turmsanierung wurde er neu vergoldet und erstrahlt wieder in neuem Glanz. Auch die verwitterten Zifferblätter der Turmuhr wurden restauriert und das Uhrwerk überholt.

Im Namen der KAB Nordstetten überreichten Marlene Bok und Walter Backa der Kirchengemeinde einen Scheck über 1000 € für die Turmsanierung. Anschließend war die Gemeinde zu einem kleinen Stehempfang auf dem Kirchenvorplatz eingeladen.