Kommunales: Kantine der Gutermann-Grundschule offiziell eröffnet / Erstes Essen hat gut geschmeckt
Die vierte Klasse hat schulfrei und sitzt auf der Heizung. Die Bläserklasse spielt die "Ode an die Freude". Auch den Erwachsenen schmeckt es. Jetzt ist die neue Mensa in der Gutermann-Grundschule offiziell eröffnet.
H orb. Prächtige Stimmung in der neuen Mensa, die zwischen dem alten Schulgebäude und der Turnhalle im freien Winkel eingebaut wurde. Die Bläserklasse ist schon ganz aufgeregt, Leiter Martin Stöckel hat die Triangel in der Hand. Schulleiterin Sabine Peter: "Wundert mich, dass du Triangel spielst." Stöckel scherzt: "Das ist das Einzige, was ich kann."
Dann geht es los – mit der Europahymne und den Jingle Bells. Applaus. Stöckel: "Wir spielen jetzt Gummi und verziehen uns."
Stimmungsvoller Auftakt für die Eröffnungsreden. Schulleiterin Sabine Peter: "Seit 2006 sind wir Ganztagsschule. Seitdem sehnen wir uns alle nach einer Mensa. Bisher hatten wir eine Übergangslösung – wir haben gut 70 Essen täglich in einem Klassenzimmer ausgegeben. Dort gab es das Essen dann in vier bis fünf Schichten. Als wir im Sommer dann in die neue Mensa ziehen durften, war die Freude riesengroß. Die Idee mit der offenen Wand ist besonders raffiniert und gelungen. Es ist eine wunderschöne Mensa geworden."
Oberbürgermeister Peter Rosenberger unterstreicht: "Das ist wirklich eine tolle Planung – dank der Stadtarchitekten Barbara Kück und Thomas Hellener. Der Bau hat möglichst wenig von der Schulhoffläche genommen, die Gebäude verbunden und die Backsteinmauer – die auch in der Schulhymne eine Rolle spielt – ist auch noch zu sehen. Damit hat man auch eine neue Veranstaltungsfläche geschaffen für alles, für das die Turnhalle zu groß ist und die Klassenzimmer zu klein sind. Die Essensausgabe im Klassenzimmer war ein Provisorium. Und wir versprechen, die nächsten Investitionen in die Gutermann-Grundschule werden nicht wieder so lange dauern."
Laut Rosenberger sollen jetzt die Betreuungsräume saniert werden – für 60 000 Euro. "Und wenn ich mir den Schulhof so anschaue – der ist sehr asphaltlastig und hat wenig Spielgeräte."
Der Mensabau hat 660 000 Euro gekostet, die Kommune hat davon 530 000 Euro bezahlt. An der Gutermann-Grundschule sind derzeit 218 Schüler, neun Betreuer für Ganztags. 108 Kinder nutzen auch das Nachmittagsangebot.
Dann ergreift Manuel Hellstern vom Elternbeirat das Wort: "Jeder Euro, den wir in die Schule investieren, ist gut angelegt. Weil die Zukunft in den Händen der Kindern liegt. Ich habe bereits läuten gehört, dass die Betreuung schon ab 7 Uhr aus Kostengründen eingestellt werden soll. Das wäre nicht gut, denn nur so haben die Kinder die Chance, in Ruhe anzukommen und Chaos zu verhindern." Rosenberger sagt: "Diese Debatte hat es nie gegeben. An den Betreuungszeiten wird nichts geändert."
Rektorin Peter liest den Gästen noch die Speisekarte vor: Es gibt unter anderem Bio-Spinat. Rosenberger: "Na Kinder, mögt ihr Spinat?" In einem Chor von hinten schallt es laut: "Iiih!" Rosenberger: "Am Beispiel Spinat sieht man, dass qualitativ hochwertiges Essen nicht immer schmecken muss."
Dann dürfen endlich die Kin der der vierten Klassen nach vorne. Singen die Schulhymne vom Backsteinhaus.
Und die Gäste dürfen ran an die Essensausgabe. Es gibt Geflügelragout in Tomaten-Paprikasoße mit Spirelli oder Kartoffeltaschen mit Frischkäsefüllung. Schmeckt gut. Die Nudeln – noch bissfest.
Schulleiterin Peter: "Wir geben derzeit täglich 75 Essen aus. Wichtig ist uns, dass gemeinsam gegessen wird. Auch, wer nur ein Vesper in der Ganztagesbetreuung dabei hat, isst mit den anderen mit."
Und was wird an der Schule noch nach dem Mensa-Neubau verbessert?
Peter berichtet: "Wir haben noch Träume. Im Altbau ist der Ruhebereich. Hier fehlt noch Schallschutz und die Verdunkelung. Im Neubau ist der Bewegungsraum. Hier wäre eine Bewegungslandschaft toll. Und über den Schulhof haben wir uns intern mit der Stadtverwaltung bereits besprochen. Dazu gibt es schöne Ideen."