Woula Kioseoglu hat bei mister*lady, Ernstings Family und Charles Vögele im Stern-Center in Sindelfingen eingekauft. Ihr Sohnemann ist dabei eingeschlafen. Doch so langweilig sieht es in den Geschäften gar nicht aus. Foto: Hopp

Neckargalerie: Was Horb von den favorisierten Handelsketten erwarten kann. Schwabo macht Shopping-Check in Sindelfingen.

Horb - Am Dienstag stellt Hans-Jürgen Birk vom Investor activ Group offiziell die neuen Mieter für das geplante Einkaufszentrum am Bahnhof im Gemeinderat vor. Der Schwarzwälder Bote hat schon mal geschaut, was die bisher in der Gerüchteküche hoch gehandelten Namen bringen.

Das Stern-Center in Sindelfingen. Es ist natürlich wesentlich größer als das Horber "Shopping-Center" mit seinen unter 5000 Quadratmetern, doch hier sind außer Drogerie Müller alle potenziellen Mieter zu finden.

Ernstings Family. Hat hier – genau wie in Horb geplant – 200 Quadratmeter. Im Eingang empfängt ein Tisch mit Kinderspielzeug die Kunden. Dahinter dann Kerzen, PEZ-Traubenzuckerspender. Gut drei Viertel besteht aus Kinderkleidung. Fast jedes trägt das Siegel "Textiles Vertrauen" - frei von Schadstoffen. Die Preise: sehr moderat. Zwei Baby-Bodys beispielsweise 7 Euro, ein Damenkleid 70 Prozent Baumwolle mit Metallfäden – gut 20 Euro. Die Stylings in der Kinderabteilung sind kindgerecht/süß. Teddymützen, Disney-Strumpfhosen und mehr. In der Damenabteilung nicht extravagant, aber modisch.

mister*lady. Schwarze Decke mit runden weißen Elementen, in denen die Strahler befestigt sind. Im Young-Fashion Laden wird man von Asseccoires und Schals empfangen. Rechts ein Mädel-Style mit keilförmiger, schwarzer Stoffhose, einem hellbraunen Shirt mit Gold-Glitter. Gut die Hälfte der vorderen Fläche ist für die jungen Ladys. Die Styles: Lustig wie die Fleece-Jacke in Schwarz mit rosa Ärmeln, elegant wie die Glitter-Fashion und figurbetont. Die Frau an der Kasse sagt: „Unsere Zielgruppe startet ab 14 bis 15, geht aber bis unendlich." Denn: Hinten kurz vor den Umkleidekabinen rechts ist die Damenabteilung. Davor links die Herren, die ungefähr knapp ein Viertel ausmachen. Hier gecrunchte Jeans (30 Euro), Fashion-Jacken in kamelfarben (gut 50 Euro) und beispielsweise orange-grau bedruckte T-Shirts (10 Euro). Guter Mix mit Styles à la C&A Clockhouse oder H&M.

Charles Vögele. Schon im Schaufenster sieht man: Hier geht es gedeckter zu. Die Frau an der Kasse sagt: "Unsere Zielgruppe beginnt ab 40." Und die findet hier nicht nur eine Extra-Abteilung mit großen Größen zwischen 44 bis 54, sondern auch Elegant oder Casual zu den Preisen, den die Vögele-Eigenmarken so erlauben. Beispiel: Stretch-Jeans uni bunt für Damen 30 Euro, Merino-Pullover in hellbraun für 40 Euro. Die Kinder-Abteilung ist optisch an den Geschmack des älteren Publikums angepasst: Gedeckte Farben für die Enkel. In der Herrenabteilung gibt es das Standard-Hemd für gut 20 Euro, dazu Sakkos und Anzüge (Baukasten: 110 Euro, Polyester-Sakko) oder Fleece-Westen für gut 17 Euro. Eine Kundin: "Ich kaufe hier hauptsächlich Jeggins, weil mir der sonstige Style zu konservativ ist. Die Qualität ist aber gut."

Dann treffen wir noch die junge Mutter Woula Kioseoglu. Sie sagt: "Ich kaufe oft bei Ernstings Family. Der Preis ist sehr gut, die Qualität ist okay. Das reicht aber, weil die Kinder so schnell rauswachsen." Zu Vögele geht sie, "wenn ich was für meine Mutter suche." Und wenn es was Stylishes sein soll, dann schaut sie bei Mister*Lady rein.

Deichmann. Muss man noch groß was sagen? Fakt ist: Aufgrund der niedrigen Preise (ab 20 Euro für Damenschuhe) ist er voll mit jungen Mädchen. Frei nach dem Motto: lieber 20 Paar Plastikschuhe im Schrank und viel Auswahl als gar nichts.

Rewe. Hat im Stern-Center täglich von 8 bis 20 Uhr auf. Die Studentin Anna kauft hier gerne ein: "Ich finde, Rewe ist irgendwie cool. Viel Bio, frisches Gemüse und eine große Auswahl."

Wie ist der Eindruck von diesen Geschäften? Fakt ist, dass bei Vögele, Ernstings Family und bei Mister*Lady bis auf die Strümpfe (gesehen: Puma, Cerutti) nur Eigenmarken vertrieben werden. Bei Deichmann gibt es neben den günstigen Eigenmarken teilweise auch Schuhe von Markenherstellern. Je nach Alter und Geschmack dürfte jede Altersgruppe etwas finden. Und sich stylen können. Der Duft der weiten Welt mag auch nicht aufkommen, wenn auf dem Preisschild statt Chanel oder Armani "Blind Date" steht (Eigenmarke Mister*Lady). Doch das braucht auch nicht jeder.