Foto: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Land gibt Zuschuss für den Abriss des Leuco-Areals

Was hat das Land nicht schon versprochen? Für Hoffnungen geweckt? Jetzt in der Corona-Krise kommt eine sehr gute Nachricht aus der Landeshauptstadt: Für den Abriss des Leuco-Areals gibt es 700 000 Euro extra an Sanierungsmitteln.

Horb . Das war eines der großen Fragezeichen im "Investment-Domino" rund um den Fruchtkasten: Stimmt das Land einer Aufstockung der Fördermittel für das hinzugekommene Leuco-Areal zu?

Denn das ehemalige Leuco-Areal, das die Stadt gekauft hatte, ist eins der neuen Hoffnungsprojekte für Horb. Hier sollen ein Ärztehaus und Wohnungen entstehen. Um den Abriss zu finanzieren, hatten Rathaus und Gemeinderat beschlossen, dieses Areal mit ins Sanierungsgebiet "Fruchtkasten/Innenstadt" aufzunehmen. Dort sind allerdings insgesamt nur 2,33 Millionen Euro im Topf. Klar: Wenn das Land nicht mehr Geld für Leuco gibt, ist weniger Geld für den Kauf des Fruchtkastens und die Umgestaltung des Areals mit möglicherweise einer Fußgängerbrücke zwischen Volksbank und Kreissparkasse da.

Stadtsprecherin Inge Weber: "Durch Umschichtungen innerhalb der Mittel konnte zunächst der Abbruch des Leuco-Areales finanziert werden. Die hier entstehenden Lücken können nun durch die Aufstockung wieder ergänzt werden. Dies betrifft beispielsweise auch den möglichen Erwerb und Umbau des ›Fruchtkastens‹. Soweit im weiteren Verlauf weitere Aufstockungen erforderlich werden, können diese erneut beim Land beantragt werden." Oberbürgermeister Peter Rosenberger hatte immer gesagt, dass ihm das Land eine Aufstockung zugesagt hat. Jetzt atmet er natürlich auf: "Da zum aktuellen Zeitpunkt viele der genehmigten Mittel wie der Kauf des Fruchtkastens noch gar nicht abgerufen werden können, bin ich sehr dankbar für die Unterstützung des Landes durch die gewährte Aufstockung."

Rosenberger hatte im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten schon angekündigt, dass er sich vorstellen kann, den Fruchtkasten so bald wie möglich zu kaufen. Noch vor dem Auszug der Polizei, die immer noch auf die Genehmigung für den Neubau an der Hornauer Steige wartet.

Da tut es natürlich gut, dass durch den neuen "Leuco-Zuschuss" mehr Geld in der "Kriegskasse" für die Umgestaltung der Kernstadt bleibt. Allerdings hatte das Rathaus beim Land doppelt so viele Mittel beantragt. Trotzdem kann jetzt das alte Leuco-Gebäude erst einmal abgerissen werden. Und damit erhöhen sich die Chancen, dass hier ein Ärztehaus entstehen könnte. So könnte die Gesundheitsversorgung, die ja im Moment ohnehin eine noch höhere Priorität hat, in Horb ein Stück vorankommen. Mitte Januar hatte OB Rosenberger gesagt, dass es Mediziner gibt, die bereit seien, beim Ärztehaus mitzumachen.

Bei der weiteren Planung des Leuco-Areals drohen trotz Corona-Krise bisher noch keine große Verzögerungen, so das Rathaus. Stadtsprecherin Weber: "In den vom Gemeinderat eingesetzten Arbeitsgruppen haben bereits im Vorfeld der Corona-Krise einige Arbeitsgruppentermine stattgefunden. Wir sind daher zuversichtlich, dass sich die Verzögerungen derzeit nicht dramatisch auswirken werden." Die Arbeitsgruppe des Gemeinderats wollte festlegen, wie das Leuco-Areal in der geplanten Investorenausschreibung eingebracht werden soll.

Auch gut: Das Rathaus konnte für Talheims private Investoren zusätzliche Mittel beim Land loseisen. Das ist wichtig, denn der bisherige Landeszuschuss hatte bei 800 000 Euro gelegen. Allerdings, so das Rathaus: "Weitere Antragsteller haben um eine Förderung gebeten. Das war aktuell jedoch nicht mehr möglich, da noch öffentliche Maßnahmen anstehen, die mit hohen Kosten verbunden sind. Dazu zählt die Neuordnung des ›Flair-Areals‹. "

Deshalb habe das Rathaus eine Erhöhung der Landesmittel um 690 000 Euro beantragt. Davon wurden 600 000 Euro vom Land bewilligt. Heißt: Damit gibt es mehr Förderung auch für private Investoren. Talheim profitiert auch in der Kita-Betreuung von einem Landeszuschuss. Für die "Rasselbande" gibts 144 000 Euro – ein SIQ-Zuschuss für Modernisierung und energetische Sanierung.