Dorfkultur: Verein blickt auf Jahr mit gelungenen Konzerten zurück

Der Musikverein Obertalheim hat sich im Obertalheimer Sportheim zur Hauptversammlung getroffen. Ein Problem, über das gesprochen wurde, ist der Mangel an jüngeren Mitgliedern.

Horb-Talheim. Vorstand Knut Peter durfte über 60 Besucher aller Altersgruppen, darunter auch einige Ehrenmitglieder sowie seinen Vorstandskollegen vom Untertalheimer Musikverein Fortuna, Anton Ade, der aber in seiner Funktion als Ortsvorsteher an der Sitzung teilnahm, begrüßen.

Peter hielt sich nicht lange mit Vorreden auf, denn es gab von allen Seiten viel zu berichten und es galt, eine gut gefüllte Tagesordnung abzuarbeiten.

Die musikalischen Jahreshöhepunkte waren das jährlich stattfindende Osterkonzert sowie das Konzert, das seit langem mal wieder in der katholischen Kirche gespielt wurde. Diese beiden Höhenpunkte hoben sowohl Vorstand Peter als auch Schriftführerin Cornelia Aisenbrey sowie Chefdirigent Thomas Teufel nochmals in ihren jeweiligen Rückblicken hervor.

Aber das Jahr besteht nicht nur aus besonderen Anlässen. Peter musste mit Blick auf die Mitgliederzahlen feststellen, dass der rückläufige Trend auch 2018 anhielt. Das Dilemma, in dem der Musikverein – wie viele andere Vereine – steckt, ist recht deutlich. "Unsere älteren Mitglieder sterben weg, jüngere Mitglieder treten aus, weil sie sich dem Verein nicht mehr zugehörig fühlen, und neue kommen nicht nach", klagte Peter. Er ist der Meinung, dass die 20 bis 30 Euro Jahresgebühr niemandem wirklich weh tun, doch dem Verein, der auch als soziale Komponente im Ort wichtig ist, sei damit geholfen. Und trotzdem klagen die Vereine landauf, landab über fehlende Mitglieder. Egal ob passiv oder aktiv. Der Musikverein Obertalheim klagt hier jedoch auf relativ hohem Niveau. 64 aktive Musiker in der Oberstufenkapelle sowie 42 Nachwuchsmusiker in den beiden Jugendkapellen, sprechen eine andere Sprache.

Die Schriftführerin ließ das gesamte Vereinsjahr nochmals ausführlich Revue passieren, berichtete von liebgewonnenen Traditionen, listete auf, wo die "Philharmoniker" überall auftraten und erinnerte sich daran, dass man insgesamt 15 Auftritte hatte. Mehrere Ständle über das Jahr verteilt und viel Geselligkeit bei diversen Ausflügen gehörten ebenso wie die Proben zum weiteren Jahresprogramm.

Nicht ganz zufrieden war man mit dem Besucherandrang, unter anderem bei der SWR-Schlagernacht. "Der Verein hat mit deutlich mehr Besuchern gerechnet", sagte die Schriftführerin.

Gute Kunde hatte dagegen Kassierer Hans-Dieter Wehle zu vermelden. Auch 2018 konnte er mit schwarzen Zahlen abschließen. Zwar kein Rekordergebnis wie im Vorjahr, doch er blieb im Plus. Ein kleiner Wermutstropfen bei dieser Bilanz war, dass das Plus nicht durch die Musik, sondern durch Bewirtung bei diversen Veranstaltungen erzielt wurde. "Am besten war die italienische Nacht. Da hatte ich ein tolles Bedienungen-Team – es bestand aus fünf Männern", erinnerte sich Wehle.

Chefdirigent Thomas Teufel packte wieder Zuckerbrot und Peitsche aus. Er lobte seine Musiker für die fantastischen Leistungen bei den beiden wichtigsten Konzerten, kritisierte aber, wie immer, die Bereitschaft der aktiven Musiker an den Proben teilzunehmen. Er forderte ultimativ, dass das besser werden müsse, denn er habe für dieses Jahr, zu dem unter anderem ein großer, gleichzeitiger, nahezu zweistündiger Auftritt der Aktiven und der Jugendkapelle beim Altheimer Bockbierfest zählen wird, die musikalische Messlatte nochmals einen Zacken höher gelegt. "Das Ganze funktioniert nur mit vernünftigem Probebesuch. Teilnahme mit unter 60 Prozent geht einfach nicht", lautete sein klare Haltung. Deshalb seine Bitte: "Kommt in die Proben, dann haben wir viel Spaß." Sein abschließender Dank galt seinen Vizedirigenten. Teufel lobte auch die Arbeit des Jugendteams um Denis Hamm. 14 Kinder spielen in der Jugendkapelle und 28 im Juniororchester, konnte der Jugendleiter berichten.

Nach Zahlen, Fakten und Berichten bat Ade, der als Ortsvorsteher die Ortsverwaltung repräsentierte, um Entlastung. In seinen Grußworten nannte er den MVO einen guten Botschafter für den Ort und sagte: "Talheim kann stolz auf euch sein." Er hob auch die hervorragende Qualität hervor, die der Verein bei seinen Konzerten abliefert und überbrachte den ausdrücklichen Dank der Gemeinde.