Horber Silvesterlauf im Sonnenschein: Ein grioßes Läuferfeld macht sich zum letzten sportlichen Event des Jahres auf. Foto: Morlok

Silvesterlauf: Über 150 Teilnehmer genießen bei Sonnenschein das "Plapper-Rennen".

Horb - Auch in diesem Jahr stand der Silvester-Lauf als letzter sportlicher Event des alten Jahres auf dem Terminplan.

 

Wenn der Nordstetter Lauf-Guru Ingo Schulze einlädt, gibt es für die große Läuferfamilie aus Horb und der näheren Umgebung keinen Hinderungsgrund, um die Rennschuhe zu schnüren und dem neuen Jahr entgegenzulaufen. Die 14. Auflage dieses Ausdauertestes lockte bei fast schon frühlingshaften Temperaturen weit mehr als 150 Teilnehmer auf die beiden Rundstrecken und die Organisatoren mussten die Jogger und die Nordic-Walker auch in diesem Jahr in unterschiedlichen Gruppen an den Start bringen.

Der Silvesterlauf ist für alle Teilnehmer eine willkommene Gelegenheit, das alte Jahr sportlich ausklingen zu lassen, ohne sich dabei irgendwelchem Wettkampf-Stress aussetzen zu müssen. Er wird deshalb scherzhaft auch das "Plapper-Rennen" genannt, da der Spaß und die Unterhaltung – auch auf der Strecke – im Vordergrund stehen und sich so manche Gruppe auf der Rundstrecke ganz nebenbei noch die eine oder andere Geschichte erzählen kann. Schulze verzichtet bei diesem Lauf ganz bewusst auf den sportlichen Anreiz und überlässt es jedem Läufer, wie oft er die Strecke laufen möchte. In diesem Jahr standen gleich zwei Streckenführungen zur Auswahl, die sowohl den geübten Langstreckenläufern als auch den Freizeitjoggern gerecht wurden.

Gemeinsam ging es über den Parkplatz des Hallenbades auf die neue Brücke und von dort über die Bahngleise Richtung Mühlen. An der K4769 trennte sich die Wegstrecke. Wer nur die kleine Runde von ungefähr 5,3 Kilometern laufen wollte, bog in die Wohnsiedlung Schelmenwasen ein und war nach gut 200 Meter wieder auf der alten Strecke und lief Richtung ASV Sportzentrum zurück. Die anderen Läufer orientierten sich nach rechts Richtung Neckartalbrücke um in einer großen Schleife, die teilweise durch den Wald führte, ebenfalls wieder zurück zum Ausgangspunkt zu laufen. Eine große Runde war etwa 10,3 Kilometer lang. Die Gruppe der Nordic-Walkern machte sich dagegen getrennt vom Läuferfeld zu ihrem eigenen Lauf in Richtung ehemaliges Gartenschaugelände auf.

Ingo Schulze, im roten Trainingsanzug des Lauftreffs Sulz am Eck und mit dem "Silvesterlauf-Zylinder" auf dem Kopf, instruierte alle Teilnehmer vor dem Rennen. "Jeder läuft auf eigene Gefahr und nachher gibt es Kaffee, Glühwein und Sekt sowie ein paar Naschereien, die meine Enkelkindern von ihrem Weihnachtsteller übrig gelassen haben" scherzte er, bevor er das große Teilnehmerfeld auf die Rundstrecken schickte.

Der heute 65-jährige Schulze, von vielen Läufern liebevoll "der Opa" genannt, hat seine letzte Saison als Ausrichter und Organisator eines Ultralangstreckenlaufes hinter sich, kündigte aber auf seinem diesjährigen Streckenplan, den er gut sichtbar ausgehängt hatte, an, dass er 2013 wieder eine Überraschung für "seine" Läufer in Vorbereitung hat. Er unterschrieb diesen Zettel mit "Euer Ingo Schulze – Ultraschlappschrittläufer mit der Beweglichkeit einer Eisenbahnschwelle", gab noch ein paar kurze Anweisungen und lief dem Feld davon. Er lief jedoch nur die ersten 400 Meter mit und schob gleich noch die Erklärung für den Kurzeinsatz hinterher: "Ich will ja mit aufs Pressebild, muss dann aber als eine Art Schülerlotse in Mühlen den ›Läuferverkehr‹ regeln."