Foto: Maria Hopp

Festival fast ausverkauft. Aber: Partycharakter kommt bei vielen Besuchern besser an als Bandauswahl.

Horb - Mini-Rock wird immer gigantischer – und jetzt geht es um die Zukunft! Denn: Obwohl das Festival auf dem Festplatz fast ausverkauft war, wurde klar, dass es mehr am Festival selbst als an der Musik lag.

Benjamin Breitmaier, Pressesprecher des Mini-Rock-Festivals: "Die Tickets für den Campingsplatz waren schon vor zwei Wochen ausverkauft. Da war alles knallvoll. Wir sind fast ausverkauft – und ich hoffe, wir schaffen das im nächsten Jahr."

Doch dann muss es das Mini-Rock-Festival schaffen, das Line-Up – also die Bands und deren Reihenfolge – zu verbessern. Sowohl altgediente Veteranen von den ehrenamtlichen Festival-Veranstaltern als auch viele Gäste kritisieren, dass man nicht wegen der Bands gekommen sei. Stefan: "Es ist mein viertes Mini-Rock Festival. Die Bands sind nicht so mein Ding." June: "Dieses Jahr ist keine Band dabei, für die ich mir das Ticket gekauft hätte. Und das geht vielen hier so auf dem Campingplatz."

Ein Mini-Rock-Veteran, der schon seit dem ersten Festival hinter den Kulissen ist, sagt: "2012 mit Cro, K.I.Z und Kraftclub war echt das Highlight. 2015 gibt es schon zum zweiten Mal Trailerpark. Inzwischen haben wir viele neue Junge im Orga-Team und ich hoffe, dass die es schaffen, ein besseres Line-Up auf die Bühne zu stellen."

An beiden Tagen war die Band-Krise schon zu spüren. Beim Pop-Hip-Hop von Teesy waren zwar gut 200 Fans vor der Bühne, aber viele setzten sich dahinter einfach auf den Festplatz und tranken genüsslich ein Bier. Erst bei den Itchy Poopskids – seit zehn Jahren mit ihrem punkigen Rock schon Legenden – ging’s endlich ab vor der Bühne: Stage Diving, Pogo, Hände hoch und richtig Action. Da saß keiner mehr. Am Vortag konnte "We butter the bread with Butter" einen ähnlichen Effekt erzeugen – aber mehr als 500 Fans lockten die nicht vor die Bühne. So war das Mini-Rock 2015 diesmal das Schnupper-Festival für die ganz Jungen. Breitmaier: "Die Kids sind unglaublich jung dieses Jahr - es ist fast U 16!" Festival-Gast Stefan: "Das Mini-Rock entwickelt sich zum Treffpunkt für die ganz Jungen, die hier zum ersten Mal feiern. Ich finde es gut, wenn die dann hier Geschmack an Metal und Rock finden."

Und – wie auch der Polizeibericht zeigt – die Festival-Premiere für die Kids ist in Horb sicher. Die Ordnungshüter melden nur einzelne Pöbeleien auf dem Campingplatz, ein Dixi-Klo wurde beschädigt. Und Festival-Gäste wie Patrick beschweren sich, dass nicht überall Müll-Eimer herumstehen. Die hübsche Victoria, die wir bei ihrer Festival-Premiere beim Mini-Rock 2014 begleitet hatten, ist auch wieder da. Sie sagt: "Ich war gerade auf dem Southside. Ich nehme jetzt alles mit." Das Schnuppern der Festival-Luft kann also süchtig machen.

Jetzt kommt es für die Mini-Rocker darauf an, an den Bands zu basteln. Sprecher Benjamin Breitmaier: "Die Organisation läuft perfekt. Schon im Vorfeld war die finanzielle Sicherheit da. Mit dem Ergebnis des Mini-Rock 2015 sind noch mehr Rücklagen da." Also auch die Möglichkeit, zur perfekten Feier auch Bands zu bringen, die die Fans auf Dauer beim Mini-Rock halten.

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