Das Martin-Gerbert-Gymnasium wird zur Ganztagsschule ausgebaut. Foto: Hopp

Gemeinderat stimmt neuem Gymnasium-Angebot zu. Raumnot mit Containern bekämpfen.

Horb - Gleich bei vier Tagesordnungspunkten musste sich der Horber Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung mit Themen, die soziale Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten betreffen, auseinandersetzen.

Mit nur einer Enthaltung passierte der Antrag des Martin-Gerbert-Gymnasiums, dass ab dem Schuljahr 2012/2013 ein Ganztagesschulkonzept in offener Form einführen möchte, den Rat.

Andreas Bronner (CDU) sagte dazu, dass er dies richtig gut findet und dem Vorhaben ein gelungenes und ausgewogenes pädagogisches Konzept zugrunde liegt. Auch Bedenken, ob die Platzkapazität ausreiche, wenn nach den neuen Grundschulempfehlungen mehr Schüler ins Gymnasium strömen, konnte Rektor Gerd Igney, der zu diesem Punkt der Sitzung beiwohnte, entkräften. "Wir haben genügend Platz am MGG" so seine Einschätzung.

Das Angebot richtet sich an Schüler der fünften bis zehnten Klassen. Die Anmeldung zur Ganztagsschule ist aus Gründen der Planungssicherheit für ein Jahr verbindlich. Das Land weist dem Gymnasium eine zusätzliche Lehrerwochenstunde pro Ganztagsklasse beziehungsweise Ganztagsgruppe zu.

Vielleicht nicht ganz so zufrieden wie sein Kollege vom Gymnasium verließ Realschulrektor Heiner Kist die Sitzung. Ihm ging es um die Verbesserung der räumlichen Situation an seiner Schule. Der Gemeinderat überzeugte sich im Frühjahr von der tatsächlichen Situation (wir berichteten) und man versuchte, durch Alternativen Abhilfe zu schaffen. Auslagerungen von Klassen in externe Gebäude wie die Kaserne, angemietete Räume auf dem Hohenberg oder ins Schulhaus nach Eutingen wurden verworfen.

Einbau von mobilen Trennwänden

Schon der Aufwand allein für die Fahrzeiten wäre zu hoch, da in fast jeder Stunde ein anderer Fachlehrer die Klasse unterrichtet, so Kist. Volkhard Bähr (SPD) sagte dazu: "Eine Auslagerung kann man vergessen, das hat noch nie funktioniert". Neben einigen Schönheitsreparaturen an der Schule will man nun erstmal den Musiksaal in der Aula durch den Einbau von mobilen Trennwänden in einen weiteren Raum umwandeln.

Die geplante Aufstellung zweier Container auf dem Schulgelände, die als Klassenzimmer genutzt werden können, wurde bis nach den Haushaltsplanungen 2012 zurückgestellt. Der Kaufpreis dieser Container beläuft sich auf insgesamt 210 000 Euro zuzüglich der Kosten der Ver- und Entsorgungsleitungen in Höhe von 110 000 Euro. Da man von Verwaltungsseite ungern in Beton – sprich Schulbauerweiterung – investieren möchte, werden diese Container als Zukunftslösung favorisiert.

Will man in der Realschule Horb auf Beton verzichten, so ist dieser beim Anbau für eine Krippengruppe im Katholischen Kindergarten Altheim unerlässlich. Altheims Ortsvorsteher Andreas Bronner betonte, dass dieser Anbau dringend gebraucht wird und bat den Gemeinderat darum, dass das Baugesuch eingeleitet wird. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Kindergarten die provisorischen Kleinkindergartenplätze von fünf auf zehn erhöht hat und dafür die beiden altersgemischten Plätze abgeschafft hat. Für diese bis zum August 2012 befristete Lösung hat die Kirchengemeinde nochmals eine Betriebserlaubnis bekommen.

Architekt Rainer Hierath stellte das Bauvorhaben vor und erklärte, dass in der Planung jeder Zentimeter Platz genutzt wurde. Die Gesamtkosten für den Anbau bezifferte er auf 260 000 Euro. Davon würde das Land 120 000 Euro übernehmen, die Kirchengemeinde 35 000 Euro. Somit verbleibt für die Stadt ein Anteil von 105 000 Euro.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger bezeichnete das Vorhaben als einen Mehrwert für Horb.

Man einigte sich im Rat jedoch darauf, die Entscheidung über die Erweiterung des Kindergartens im Rahmen der Haushaltsberatungen 2012 abzustimmen.