Die Schüler des MGG nehmen am Landeswettbewerb Mathematik teil. Foto: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

Lernen: Dank Lea, Moritz, Hanne, Dominik und Zoe ist das Gymnasium beim Landeswettbewerb Mathematik weit vorne

"Du siehst von einem Würfel drei Flächen. Alina sieht insgesamt 9 Augen, Bilge 14 und Celina 15 Augen. Wie ist die Augenzahl auf der Unterseite des Würfels?" Mathe – schluck. Doch Eva und Arta (elf) wissen die Lösung: Auf der Unterseite können es nur zwei sein.

Horb. Die beiden Fünftklässlerinnen sitzen zusammen mit 26 Schülern im Martin-Gerbert-Gymnasium (MGG). Halten stolz ein Überraschungsei hoch – der Preis des MGGs, weil die beiden Mädchen beim Landeswettbewerb Mathematik mitgemacht haben. Eine Urkunde haben die beiden nicht bekommen. Doch Arta lächelt: "Das ist nicht so schlimm. Süßigkeiten sind doch der beste Preis."

Auch wegen Eva und Arta ist MGG-Rektor (und selbst Mathelehrer) Georg Neumann besonders stolz auf seine Mathe-"Genies" bei der Preisverleihung. Er sagt: "Ich finde es toll, dass sogar schon Schüler aus der fünften Klasse beim Landeswettbewerb mitgemacht haben. Und wenn man sich hier im Raum umschaut, dann sind gut die Hälfte Mädchen. Das hat es in der Vergangenheit nicht gegeben."

Spricht das für die guten Mathelehrer des MGG? Nicht unbedingt. Einige Schüler erzählen, dass ihr Mathelehrer nicht so gut erklären kann. Der natürlich nicht anwesend ist... Das passt auch zu dem, was der erfahrene Mathe-Pädagoge Neumann sagt: "Das ist so bei Mathematik: Entweder bringt man diese Begabung mit oder nicht. Du hast dann so einen Diamanten vor dir und kannst ihn ein bisschen schleifen, damit er glänzt."

Schüler dürfen für Erfolg in der ersten Runde ein Seminar besuchen

Den hatte das MGG auch schon: Achim Krause. Der ehemalige Schüler des MGG schaffte es im Jahr 2011 sogar, den Bundeswettbewerb Mathematik zu gewinnen. Sein Ex-Lehrer Matthias-Torsten Tok: "Der hat schon in der Kursstufe Elf Fragen gestellt, die brachten dich als Mathelehrer selbst zum Schwitzen."

Ob es die diesjährigen Preisträger soweit schaffen, seht natürlich noch in den Sternen. Sie haben jetzt die erste Runde erfolgreich absolviert und damit ein Seminar gewonnen. Mathelehrer Tok: "Das dauert eine Woche. Da geht es aber nicht nur um Mathematik, sondern vor allem um die Gemeinschaft."

Immerhin: Ein halbes Dutzend der MGG-Schüler will es Achim Krause nachmachen. Sie wollen die Aufgaben für den Mathe-Bundeswettbewerb bis zum 4. März abgeben, sagt Neumann.

Und wer mit den Preisträgern spricht, merkt: Die Mathe-Asse haben nicht unbedingt etwas mit Strebern zu tun. Auf die Frage, was man am liebsten in der Freizeit macht, ruft Moritz Nafz: "Zocken." Der Neuntklässler hat mit seiner Gruppe den ersten Platz geholt. Moritz: "Ich hab es wie immer gemacht: kurz vor knapp. Eine Woche vor dem Abgabetermin habe ich angefangen. Sogar im Sprachunterricht habe ich an den Aufgaben geknobelt – da war mir langweilig."

Ganz normale Schüler also, die eben rechnen können. MGG-Rektor Neumann: "Wir sind sehr stolz auf die Beteiligung unserer Schüler an den Mathe-Wettbewerben. Insgesamt haben am Landeswettbewerb 708 Schüler teilgenommen, von uns waren es 27 Kinder. Landesweit liegen wir in der Schulauswertung des Mathewettbewerbs immer irgendwo auf den ersten fünf Plätzen. Das ist ein tolles Ergebnis. Und dieses Engagement der Schüler merkt man dann spätestens, wenn sie in die Kursstufe kommen."

Und wie man bei den elfjährigen Mädchen Eva und Arta sieht, funktioniert der Wettbewerb am MGG. Tok: "Wir Lehrer fördern natürlich die Teilnahme, weil wir hoffen, dass dieser Landeswettbewerb den Appetit an der Mathematik weckt." Arta schmeckt auf jeden Fall das Überraschungsei.

Diese MGG-Schüler haben die erste Runde des Mathe-Landeswettbewerbs mit Auszeichnung geschafft: Lea Wütz (zehnte Klasse), Hanne Teufel (neunte Klasse) – jeweils erster Preis. Michael Marks (neunte Klasse) – zweiter Preis bei den Einzelstartern. Die Gruppen: Niklas Neuendorf, Moritz Nafz und Dominik Marx (alle neunte Klasse) – erster Preis. Zoe Raible, Tjard Krix und Emilian Engelhardt (alle achte Klasse) – zweiter Preis.