Den Schuppen konnten die Feuerwehrleute nicht mehr retten, das Wohnhaus wurde stark beschädigt. Foto: Frommherz

Bewohner des abgebrannten Hauses sind anderswo untergekommen. Mieter steht wohl vor dem Nichts.

Horb-Betra - Die Flammen sind immer noch nicht gelöscht. Horbs Gesamt-Feuerwehrkommandant Markus Megerle steht vor dem Haus in Betra, kontrolliert die Lage vor Ort.

Mittwochnachmittag, 15 Uhr. Betras Abteilungskommandant Jochen Thomaier lässt noch mal "Wasser marsch" geben. Markus Megerle dazu: "Es gibt immer noch vereinzelte Glutnester im Dachstuhl. Weil wir nicht wissen, ob der Giebel runterkommt, können wir das Ganze nicht auseinanderziehen. Ab und zu kommen noch Flammen raus. Deshalb müssen wir so lange Wasser geben, bis nichts mehr raucht."

Der Brand ist gerade 25 Stunden her. Der Brandermittler der Kripo Freudenstadt steht am Feuerwehrhaus, unterhält sich mit einem Mann. Gibt ihm seine Visitenkarte: "Wenn Sie Hilfe brauchen, wenden Sie sich an uns." Ich frage den Ermittler, wer das war. Er sagt: "Das ist einer der Geschädigten. Er steht vor dem Nichts." Wahrscheinlich der Mieter, der während des Feuers auf der Arbeit war.

Seit morgens waren die Brandermittler der Kripo zu zweit in der Flurstraße vor Ort. Mit Bagger. Er zieht die verkohlten Dach- und Deckenbalken weg vom mittleren Gebäude. Die Schäfer-Werkzeugkisten sind schon beiseite geräumt. Vorne steht ein verkohlter kleiner Rasenmäher-Traktor, dahinter ein Schlepper älteren Modells.

Gegen 13 Uhr sind die beiden Ermittler zufrieden. Mit zwei Schaufeln schütten sie sorgfältig den Schutt beiseite, ziehen jeden Draht aus dem Staub und legen ihn ab. Ist eine Elektroleitung durchgeschmort?

Beweismittel gesichert und alles dokumentiert

Drei Stunden später sind die Männer von der Kripo in Freudenstadt fertig. Der Ermittler sagt zum Schwarzwälder Boten: "Wir haben versucht, den Brandentstehungsraum einzugrenzen. Wir haben Beweismittel gesichert und alles dokumentiert."

Die Eigentümer des Hauses sind im Ort untergekommen. Sie stehen immer noch unter Schock, so ist zu hören. Dem Rottweiler, der aufgeregt vor dem brennenden Gebäude in Betra hin und her lief, während beide eingekauft hatten, geht es offenbar gut.

Inzwischen wird der Sachschaden, so die Polizeipressestelle Freudenstadt, auch mehrere 100 000 Euro geschätzt. Er wird auch deshalb so hoch eingeschätzt, weil nicht nur das Wohnhaus beschädigt ist, sondern in den Nebengebäuden die übriggebliebene Ausrüstung einer Landwirtschaft. Ein Angehöriger: "Früher war das ein kompletter Betrieb."

Megerle checkt noch mal die Lage vor Ort. Dann zieht er ein Resümee des bisherigen Einsatzes: "Der Einsatz ist sehr gut verlaufen. Als wir kamen, waren die Scheune und der Anbau im Vollbrand. Obwohl drei Trupps unter Atemschutz von der Bühne und dem Erdgeschoss versucht haben, gegenzuhalten, waren die Flammen nicht zu stoppen.

Weil die Leute unter Atemschutz nur 15 Minuten lang arbeiten können, musste nachalarmiert werden. Das DRK überprüfte die Feuerwehrleute, ob sie vom Einsatz gesundheitliche Schäden davongetragen haben. Hilfreich waren auch die Führungsfeuerwehren, die uns sehr gut von der Logistik und Dokumentation entlastet haben."

Die Flammen in der Flurstraße in Betra werden heute wohl endgültig gelöscht sein. Das Leiden der Bewohner wohl nicht.