Kommunales: Bestattungsart wird stark nachgefragt / Variation für Urnen ist weniger beliebt

Bei der ersten Sitzung des Ortschaftsrats im neuen Jahr haben sich die Räte unter anderem mit der Ausweisung eines Feldes für Rasengräber auf dem Talfriedhof beschäftigt.

H orb-Talheim . Aufgrund der ho he n Nachfrage stehen dort aktuell keine Rasengräber mehr zur Verfügung, beziehungsweise kann das derzeitige Rasenfeld um nur noch maximal zwei Plätze erweitert werden.

Für die Zukunft ist dies viel zu wenig, da laut der Produktverantwortlichen aus dem Rathaus mit einer steigenden Nachfrage nach Rasengräbern zu rechnen ist. Diesen Sachverhalt besprach Ortsvorsteher Anton Ade Anfang des Jahres mit Anja Schneider, die sich für das Bestattungswesen verantwortlich zeichnet, und mit ihrem Mitarbeiter Jürgen Brendle. Diese erstellten drei maßstabsgetreue Vorschläge für die Neubelegung, die als Tischvorlage auslagen.

Das Gremium musste sich nun mit der Aufteilung der verfügbaren Fläche im unteren Teil des Talfriedhofs auseinandersetzen. Die Variante eins, ohne Wege zwischen den Gräbern, wurde vom Ortsvorsteher gegenüber den Varianten zwei und drei, bei denen Wege zwischen den Grabreihen geplant sind, favorisiert. Grund dafür war, dass eine höhere Belegung möglich ist, die Ausrichtung der Gräber der derzeitigen Belegung entspricht und keine Wege erstellt werden müssen.

Schneider empfahl hingegen Variante zwei. "Eine Ausweisung von Rasengräbern außerhalb des derzeitigen Friedhofsgeländes (mit gleichzeitiger Vergrößerung des Friedhofs oder Ausweitung der Grabfelder) sollte aufgrund der geplanten Aussegnungshalle nicht verfolgt werden, da eine geeignete Fläche für Rasengräber zur Verfügung steht", erklärte Ade.

Die wesentlichen Unterschiede beider Varianten sind:

Vorschlag 1 – 27 Gräber

Rasengräber ohne Baggerweg. Das ergibt eine große Rasenfläche. Dabei wird über den Rasen und unweigerlich über die Gräber gegangen. Platten vor oder hinter dem Grab können angebracht werden. Mehrkosten: 160 Euro und Verkehrssicherungspflicht für den Nutzungsberechtigten. Die Plattenreihe wird dann natürlich als Weg angesehen und auch so genutzt. Er ist allerdings als Ablage gedacht und daher für den Fußgängerverkehr mit 40 Zentimetern zu schmal. Bei der Senkung der Platten gibt es ein ähnliches Bild wie im gegenüberliegenden Altbestand. Belegung: Wahlgräber nur von Nummer 19 bis 27 möglich. Nummer 1 bis 18 Reihengräber.

Vorschlag 2 – 24 Gräber

Zwei Baggerwege zwischen den Reihen mit Platten am Fußende. Laut Satzung sind seit 1. Januar 2017 keine stehenden Steine im Rasengrabfeld mehr zugelassen, so eine ergänzende Information hierzu. Somit wäre Gestaltung und Erreichbarkeit der Gräber wie im bisherigen Feld gegeben. Die bestehenden Rasengräber werden gerne angenommen, und Beschwerden bezüglich der Gestaltung kamen nur aus dem Barbelberg, wo das Prinzip Eins umgesetzt wurde, so eine Information von der Verwaltung hierzu. Belegung: Alle Gräber sind als Wahlgrab möglich. Es würde der Reihe nach belegt werden, so wie die Anfragen reinkommen. Reihe und Wahl gemischt.

Beschluss

Über den dritten Gestaltungsvorschlag wurde nicht diskutiert, und letztendlich entschied man sich im Gremium mit einer Enthaltung für die Umsetzung der Variante zwei.

Rasenurnengräber

Bisher gibt es in Talheim keine Rasenurnengräber, und somit ist auch kein entsprechendes Fel d ausgewiesen. Weder am Barbelberg noch am Talfriedhof. Im Talfriedhof wäre das Grabfeld A1 aus Sicht der Verwaltung hierfür optimal geeignet. Durch die Trapezform des Feldes vor der Kapelle sind Urnengräber durch ihre geringere Größe in diesem Bereich besser geeignet als große Erdgräber. Auch bezüglich der Nähe zur Stützmauer macht ein Urnengrab dort mehr Sinn. Man muss nicht so tief graben. Die Rasenurnengräber könnten grundsätzlich auch im unteren Teil des Talfriedhofs eingebunden werden. Allerdings ist im unteren Bereich der Platz für Erdgräber sehr wertvoll, da man dort doppeltief bestatten kann. Mit der Ausweisung als Rasenurnengrabfeld würde man diesen Platz an eine Bestattungsform binden, die oben aufgrund der fehlenden doppeltiefen Belegungsmöglichkeit besser aufgehoben wäre.

Rasenurnengräber gibt es bisher nur auf fünf von 18 Friedhöfen in Horb. Die Nachfrage ist sehr gering. Am Barbelberg wird der vorhandene Platz für die dort üblichen Grabarten benötigt. Dort sollte keine weitere Grabart eingeführt werden, die wertvollen Platz bindet, erklärte Ade.

Ob man sich überhaupt intensiver mit dem Thema Rasenurnengräber befassen wird, soll sich bei einer Besichtigung beider Friedhöfe im Rahmen der nächsten Ortschaftsratssitzung am 21. März klären.