Zusätzliche Reinigung des Stadtgebietes an Wochenenden. Abiturienten räumen selbst auf.
Horb - Frühlingshaftes Wetter und der Beginn der Sommerzeit laden vielerorts zum draußen Verweilen ein. Die gewünschte Idylle geht beim Picknick zwischen liegengelassenen Verpackungen, Essensresten, Flaschen und Zigarettenkippen jedoch oftmals schnell verloren.
Auch in Horb hat der städtische Bauhof, verantwortlich für die Müllentsorgung in der Stadt, seit kurzer Zeit wieder alle Hände voll zu tun.
Nach einer Feier von Abiturienten am vergangenen Freitag auf den Tribünen am Neckarufer sollen die Überreste der Party von einem Bruchteil der dort Anwesenden wieder selbst aufgeräumt worden sein. "Die haben es eingesehen, dass sie den Platz so nicht hinterlassen können", erzählt Martin Scherer, Organisator der vergangenen Gartenschau, der von der spontanen Feier mitbekommen hatte. Kurzfristige Aktionen dieser Art seien zwar nicht vermeidbar, doch solle dies nicht zur Regel werde. "Zu Nachtzeiten wird es bald auch die Nachtwanderer geben, eine Gruppe aus freiwilligen Bürgern", erzählt Scherer.
"Die Nachtwanderer sollen auf öffentlichen Flächen Ansprechpartner für Jugendliche bei Problemen sein, aber keine Kontrollfunktion haben. Das ist die Aufgabe der Polizei", berichtet Herbert Beutter, Koordinator für die Schulung der freiwilligen Nachtwanderer.
Immer wieder auch Hausmüll in den Behältern zu finden
"Die Teilnehmer werden in erster Hilfe und Deeskalationstraining geschult", berichtet Beutter. Die erste Schulung finde Mitte Mai in der Kinderwerkstatt Eigensinn in Freudenstadt statt. Als extremer Brennpunkt in Sachen Müll gelte in Horb vor allem der Bereich um den Hauptbahnhof. Doch auch der Norduferweg, die Tribüne am Neckarufer und der Bereich des Schulzentrums in Horb-Hohenberg seien laut Marcus Blaurock, Verantwortlicher für die Organisation der Müllentsorgung beim städtischen Bauhof, in erhöhtem Maße betroffen.
"Wir haben drei Stadtreiniger im Einsatz: einen mit der Kehrmaschine, einen Handreiniger und einen für das Müllauto", erklärt Blaurock. Zudem habe jeder der drei Mitarbeiter eine sich täglich ändernde Strecke zur Leerung der Mülleimer, die zu Fuß abgegangen werde.
"Auf ihren Strecken haben die drei Angestellten die Müllsituation meist gut im Griff", berichtet er.
"Ab April wird auch zusätzlich noch am Wochenende gereinigt, damit es nicht so schlimm aussieht, wenn sonntags Familien spazieren gehen. Da sind wir dann auch drei bis vier Stunden lang unterwegs", erzählt Blaurock.
Verantwortlich für die Nichtentsorgung von Abfällen sei zwar auch, aber nicht ausschließlich die Faulheit der Leute, bis zum nächsten Mülleimer zu gehen. "Es findet sich auch immer wieder Hausmüll in den Behältern, was dazu führt, dass für den normalen Müll kein Platz mehr ist.", prangert Blaurock das Verhalten vieler Menschen an.