Die sieben Herren vom Stammtisch waren sich schnell darüber einig, dass man mit dem Brunnenwasser mehr machen müsse, als es nur in den Bach zu leiten. Beim damaligen Ortsvorsteher Hans-Heinz Hötzel holten sie sich deshalb die Genehmigung für den Bau eines Brunnens mit Außenanlage ein.
Pragmatisches Vorgehen war notwendig
Und als diese da war, hieß es Ärmel hochkrempeln. Der Erfahrungsschatz vieler eigener Bauprojekte und die Ideen aus Besichtigungstouren zu ähnlichen Anlagen wurden genutzt. Auf die Frage, ob es da Baupläne oder gar Landschaftsgestaltungsvorschriften gab, konnte Eugen Straub nur den Kopf schütteln. "Ach was, wir haben den alten Hühnerstall, der an dieser Stelle stand, abgerissen, alles so gut es ging eben gemacht und dann mit dem Bau des Brunnens und wenig später mit der kleinen Schutzhütte begonnen", erinnerte sich der Boss vom Stammtisch. Man sei einfach pragmatisch vorgegangen. Und dass die Herren damit richtig lagen, das sah man beim Brunnenfest am Sonntag. Der Brunnen plätscherte fröhlich vor sich hin. Und die Anlage, die sie in den vergangenen Wochen zusammen mit ihren Frauen in mehr als 100 Arbeitsstunden auf Vordermann gebracht hatten, präsentierte sich tipp-top.
"De ledschde Hogger 1983" haben ihr selbst gestecktes Ziel – "es soll halt was gleichsehen" – voll erfüllt. Anhand alter Bilddokumente und Zeitungsausschnitten haben sie das Werk über die Jahre festgehalten. So konnten die Besucher, die teilweise noch keine 25 Jahre auf der Welt sind, das Geschehen rund um den Bau nachvollziehen.
"Gerade das Hüttle hat sich in all den Jahren als Treffpunkt für Jung und Alt mehr als bewährt", freute sich Straub, der wusste, dass auch Wanderer hier gerne Rast machen.
Nach dem gemeinsame Mittagessen gab es dann vor allem für die Kinder am Festsonntag noch ein spannendes Nachmittagsprogramm. Bei einem "Dohlenspaziergang" durften sie durch die Steinach waten und in die Dunkelheit der Dohlen, also der Tunnelröhren unter den Brücken, die den Bach überqueren, eintauchen. Auch ein Entchen-Rennen stand an. Und wer wollte, der konnte mit dem Schlauchboot ein wenig auf der Steinach spazieren fahren.
Die Talheimer verstehen es eben zu feiern, und wenn man schon 25 Jahre auf das erste Brunnenfest warten muss, dann lässt man es im Steinachtal richtig krachen.
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