Michael König fühlt sich in doppeltem Sinn fit für die Kommunalpolitik. Foto: Ganswind Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Jung-Unternehmer Michael König will seine eigenen Erfahrungen in den Gemeinderat einbringen

Michael König tritt für die FD/FW zur Gemeinderatswahl an. Er könne sich mit den Liberalen identifizieren. Obwohl er findet: "In Horb sollten Parteien keine Rolle spielen." Zur Vorbereitung auf seine mögliche neue Aufgabe hat er sich sogar nach Berlin begeben.

Horb. Als 26-Jähriger schon Geschäftsführer – klar, dass König auch bei den Themen Wirtschaft und Unternehmensentwicklung seine Kompetenzen sieht. Der Physiotherapeut mit dem strahlenden Lächeln führt zusammen mit seinem Vater und Bruder das "König Fitness- und Gesundheitszentrum" und hat dabei hautnah die Ansiedlung auf dem Kasernenareal miterlebt. "Ich glaube, ich kann da schon meine Expertise einbringen." Das Areal ist eine der Hauptadern der Firmenansiedlungen der Stadt. "Die bisherigen Ideen sind nicht schlecht, aber die Prozesse gehen zu langsam", ist seine Beobachtung. "Horb soll ein Standort der Zukunft werden. Da möchte ich mich einbringen, ob im Gemeinderat oder an anderer Stelle." Der Jung-Unternehmer meint: "Es fehlen beispielsweise attraktive Gewerbeflächen."

Er interessiere sich schon länger kommunalpolitisch. "Im Vergleich mit anderen Städten muss Horb besser vermarktet werden", findet er. Denn die Stadt habe einiges zu bieten: bezahlbaren, Wohnraum zum Beispiel. "Hier kann man sich noch ein Haus leisten. Die Strukturen mit Kindergärten und Schulen sind gut." In seiner täglichen Arbeit habe er mit vielen Menschen zu tun, die in der Region Stuttgart arbeiten, aber in Horb leben. Deshalb sei es auch wichtig, dass man auch genügend Wohnraum in der Zukunft schaffe. "Ich habe selbst ein halbes Jahr vor angefragt, damit ich eine Chance, die Wohnung an der Bildechinger Steige zu bekommen."

Auch ein Herz für die Stadtteile habe er. "Ich habe meine Jugend in Dettingen verbracht." Es sei wichtig, sich nicht nur auf das Stadtzentrum zu konzentrieren. "Viele wollen gerne in ihrem Ort bleiben. Aber es gibt keine Grundstücke mehr."

Aus seiner eigenen Erfahrung weiß er auch: "Es muss mehr für die Jugend gemacht werden." Viele Jugendliche sahen die Bushaltestelle in Dettingen oder den Bahnhof in Horb als Treffpunkt. Deswegen hofft König auch auf die Entwicklung des Fruchtkasten-Areals und als Treffpunkt der Menschen. Und: "Ganz wichtig ist auch ein attraktives Konzept für den Nahverkehr. Ich mache mich für Ruf-Taxis stark, die die Stadtteile abends besser anbinden."

Doch wie ist der 26-Jährige überhaupt auf die Idee gekommen, für den Gemeinderat zu kandidieren? "Bürgermeister Ralph Zimmermann hat mich eines Tages gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Und mit Alfred Seifriz bin ich dann auch noch ins Gespräch gekommen", berichtet er. "Ich bin eigentlich nicht auf eine Partei fixiert, aber ich kann mich mit der FDP identifizieren." Parteipolitik solle in der Gemeinderatspolitik aber sowieso keine Rolle spielen, findet er.

Als Vorbereitung auf ein mögliches Engagement im Gemeinderat hat er sich aber Rat bei einem erfahrenen Parteipolitiker geholt. König hat eine Woche lang beim Horber FDP-Bundestagsabgeordneten Michael Theurer hospitiert. "Das war eine sehr spannende Erfahrung." Der 26-Jährige erzählt: "Er findet super, dass junge Leute für den Gemeinderat kandidieren." Theurers Worte, die er ihm aus Berlin mitgenommen habe: "Demokratie lebt vom Mitmachen, und wenn Demokraten zu Hause bleiben, kommt die Diktatur. Deshalb meine Botschaft an junge Menschen: Mischt euch ein! Es geht um euer Land und um eure Zukunft!"

Für König sind das wichtige Impulse. Er fragte den erfahrenen Politiker auch, was er als ausscheidender Gemeinderat rät. Theurer habe gesagt, dass er genau analysieren würde, wo in Horb Potenziale brachliegen. Es gebe derzeit große Megatrends wie die Digitalisierung und die Globalisierung, aber auch den Klimawandel und den demografischen Wandel. "Er sagte: Dies alles wird eine kleine Stadt wie Horb vor große Herausforderungen stellen." Doch diese Herausforderung würde Jung-Unternehmer König gerne mitgestalten.

Geburtsdatum: 1. Dezember 1992

Wohnort: Horb-Kernstadt

Beruf: Phyisotherapeut

Hobbys: Fitness, Volleyball, Reisen, Arbeiten

Politische Schwerpunkte: Attraktivität der Kernstadt fördern, Wohnraum schaffen, Ausbau von Mobilfunk und Breitband