Der Löwenbrunnenplatz soll saniert werden. Einen Ortstermin gibt es dafür am Dienstag. Foto: Lück

Platz vor dem Amtsgericht wird gerichtet. Ortstermin mit Sanierungsausschuss.

Horb -  Das ist eine gute Nachricht: Der Platz über dem Markt- oder Löwenbrunnen wird gerichtet. Dazu gibt es am Dienstag um 17 Uhr einen Ortstermin mit dem Sanierungsausschuss.

Der Zweck dieses Termins: die Sanierung des Platzes vor dem Amtsgericht zu beschließen. Für die Marktplatz-Anrainer ist das eine sehr gute Nachricht. Helmut Kipp von der Marktplatz-Initiative: "Das ist wunderbar. Dann sollte man auch beschließen, dass die schöne historische Mauer bei Dunkelheit beleuchtet wird." Heimatforscher Franz Geßler vom Gasthaus Schiff gegenüber: "Das finde ich sehr begrüßenswert, dass die Sanierung angegangen wird."

Lager für Sumpfkalk

Denn hier, wo jetzt teilweise auch Autos parken, sind zwei historische Keller zum Marktbrunnen hin. Geßler: "Hier standen wohl bis zum Stadtbrand Häuser. Eins muss sehr klein gewesen sein. Diese kleinen Keller dienten als Kalkgruben, die der Kirche gehört haben. Dort wurde ein Kubikmeter Sumpfkalk gelagert für Putzarbeiten. Ein Teil Sumpfkalk, vier Teile Sand – und schon hatte man Putz. Die Menge des Sumpfkalkes, die in diesen Kellern gelagert wurden, so habe ich ausgerechnet, muss ausgereicht haben, um die gesamte Stiftskirche von innen zu verputzen. Und weil in den Kellern immer ein bisschen Wasser stand, war das natürlich ideal, um den Kalk hier zu lagern."

Geßler hat immer "dagegen gearbeitet", dass oben wieder ein Baum gepflanzt wird. Der Heimatforscher: "Weil die Wurzeln der Bäume, die dort früher standen, schon in das Gemäuer eingedrungen sind und es beschädigt haben. Ich finde es wünschenswert, wenn es hier wieder ein schönes Bild gibt."

Das Rathaus schlägt vor, den Platz für geschätzte 25.000 Euro zu sanieren. Dazu kommen noch 9500 Euro für das Geländer. Denn das wurde "vor Kurzem", so die Drucksache 55/2018, von einem Unbekannten stark beschädigt: "Ein Ersatz ist schon aus Gründen der Verkehrssicherheit und der Absturzsicherung unbedingt erforderlich."

Und so soll der Platz umgebaut werden: Das Geländer wird komplett ausgetauscht. Dafür gibt es ein schönes Geländer in "historisierender Ausführung".

Die Betonsteine werden rausgerissen, die Fläche wird begradigt. Dazu gibt es zwei Blockstufen zur Straße hin – dort, wo jetzt der Rasen ist. Die komplette Fläche wird mit Naturstein gepflastert. Das Blumenbeet vor der historischen Wand der Kalkkeller wird zurückgebaut. Blickrichtung Rathaus hin sollen zwei oder drei Fahnenmasten aufgestellt werden. Auf den neuen Platz sollen noch Bänke und ein Mülleimer aufgestellt werden. 

Der Denkmalschutz habe laut Rathaus nichts gegen die geplante Umgestaltung, solange der historische Kalkkeller gesichert werde.