Soziales: Johanniter fordern stärkere Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement

Ho rb.  Mehr als 14 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Laut einer Erhebung des IfD Allensbach wenden die meisten von ihnen bis zu fünf Stunden ihrer Freizeit in der Woche dafür auf. Allein bei der Johanniter-Unfall-Hilfe sind knapp 36 000 ehrenamtliche Helfer aktiv. Sie engagieren sich zum Beispiel im Bevölkerungsschutz, im Sanitätsdienst, im Hospizdienst, in der Seniorenbetreuung, in den Rettungshundestaffeln und in der Erste-Hilfe-Ausbildung.

Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, resümiert: "Viele unserer sozialen Projekte könnten in diesem Umfang ohne ehrenamtliche Unterstützung nicht realisiert werden." Den gestrigen Tag des Ehrenamtes nutzten die Johanniter daher, um sich bei ihren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zu bedanken. Gleichzeitig forderten sie aber auch eine angemessene gesellschaftliche Würdigung dieses Engagements.

Bereits heute spüren die Johanniter, dass eine langfristige Bindung von Helfern immer schwieriger wird. "Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist in unserer Gesellschaft weiterhin hoch, jedoch sollten die Rahmenbedingungen für ein dauerhaftes und verlässliches Engagement verbessert werden", so Mähnert weiter. Spontanhelfer leisten in vielen Projekten punktuell wertvolle Unterstützung – eine langfristig ausgebildete Katastrophenschutz- oder Sanitätsdiensteinheit kann davon jedoch nicht profitieren. Viel Zeit und finanzielle Mittel werden von Seiten der Hilfsorganisationen, aber auch von Seiten der Helfers in die Ausbildung und in die technische Ausstattung gesteckt, bis sie qualifizierte Hilfe leisten können. Das sollte honoriert werden.

Um das Ehrenamt in Deutschland weiter zu stärken, fordern die Johanniter die Aufnahme der ehrenamtlichen Tätigkeit in die gesetzliche Rentenversicherung. "Dies könnte entweder durch die Aufnahme aktiver Tätigkeiten als Anrechnungszeit (nach SGB VI) erfolgen oder als eigenständige Zusatzrente. Durch die Kopplung an eine Mindestaktiv-Zeit entstünde ein zusätzlicher Anreiz für ein langfristiges, kontinuierliches Engagement", fordert Mähnert.

Diese Forderung unterstützt auch Yves-Patrick Wörner, Regionalvorstand der Johanniter in der Region Nagold und Horb. "Bei uns sind rund 350 Johanniter ehrenamtlich aktiv. Besonders im Bevölkerungsschutz, wie in unserem Kriseninterventionsteam oder auch in unserer Rettungshundestaffel, in der Absicherung von Sanitätsdiensten auf Veranstaltungen, in unseren WohnCafés, in der Johanniter-Historiengruppe oder auch in unserer Johanniter-Jugend leisten unsere Helfer tagtäglich wertvolle Arbeit – freiwillig und unentgeltlich."

Weitere Informationen: www.johanniter.de/ehrenamt und www.johanniter.de/die-johanniter/johanniter-unfall-hilfe/ueber-uns/standpunkte/