Walle Sayer Fotos: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Walle Sayer und Michael Grüber setzen den Wald am Freitag im Kloster literarisch und musikalisch in Szene

Gedichte und Musik von zwei Baumpaten wird am Freitag, 19. Juli, ab 20 Uhr im Kulturzentrum Kloster Horb präsentiert. Die Akteure sind der Lyriker Walle Sayer und der Musiker Michael Grüber.

Horb. Die Bürgerinitiative Hau & Holzwiese aus Ahldorf lädt ein zu einem besonderen Kulturabend. Der Schriftsteller Walle Sayer und der Musiker Michael Grüber haben sich für diesen besonderen Abend ein Programm ausgedacht, mit dem sie sich künstlerisch ergänzen: Bäume sind für sie nicht nur Bäume, der Wald kann auch ein beseelter, mystischer, märchenhafter Ort sein, der Klänge, Töne, Lieder hervorruft und zum Schallraum der Worte wird.

Walle Sayer liest ausgewählte Gedichte und Prosa, die sich um Bäume, Wald, Natur und Landschaft drehen. Ein paar Kilometer Luftlinie von seinem Geburtsort entfernt, betrachtet er vom Rand des nördlichen Schwarzwaldes aus die Welt, findet hier den Stoff, das Material, die Bilder für seine Literatur, eingefärbt und angeraut vom Schwäbischen. Für ihn ist alle Literatur verortet und gleichzeitig global. Seit dem Thaddäus-Troll-Preis 1994 erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Berthold-Auerbach-Preis oder die Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg, zuletzt den Basler Lyrikpreis für sein bisheriges Gesamtwerk und den Gerlinger Lyrikpreis für Gedichte, die im Herbst diesen Jahres erscheinen.

Der Musiker Michael Grüber lebt seit 2011 in Horb, hat Kirchenmusik, Orgel und Klavier studiert und ist freischaffender Künstler und Musikmanager mit dem Schwerpunkt deutsch-französischer Zusammenarbeit. 2008 erhielt M. Grüber den "Leon d’Or", 2009 vom französischen Kulturministerium Paris die Auszeichnung "Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres de la République Française" und 2010 den deutschen Schallplattenpreis. 2013 veranstaltete M. Grüber die längste Konzertreihe und das längste Konzert der Welt zu Ehren von Albert Schweitzer. Im Kloster wird er die Stücke Waldesruh 3.33, Regentropfenprelude frei nach Chopin, und die Improvisation über "O Thäler weit o Höhen" (Text von Joseph von Eichendorff, Melodie von Felix Mendelssohn Bartholdy) spielen.

Walle Sayer und Michael Grüber sind zwei von derzeit bereits 556 Baumpaten, die das Anliegen der Bürgerinitiative Hau & Holzwiese in Ahldorf unterstützen. Die BI hatte im Sommer eine Baumzählaktion im Ahldorfer Wald durchgeführt und zirka 8500 Bäume, die größer als 20 Meter sind, ermittelt. Daraus erfolgte die Idee, möglichst viele dieser Bäume symbolisch durch eine Patenschaft zu schützen.

Der Eintritt zu diesem Abend im Saal des Horber Klosters ist frei, stattdessen gibt es ein Spendenkässchen zugunsten der Arbeit der BI Hau & Holzwiese.