Zum Ausbau der Gäubahn stellte sich der SPD-Vorstand hinter ein Positionspapier von Dieter Rominger-Seyrich. Foto: Hopp

SPD beschäftigt sich mit Verkehrsfragen. Tunnel im Murgtal sollen in den "vordringlichen Bedarf". Kritik an CDU-Abgeordneten.

Kreis Freudenstadt - Verkehrsfragen beherrschten eine Sitzung des SPD-Kreisvorstands in Horb. Dabei standen die überregionalen Straßen von Bund und Land im Mittelpunkt der Diskussion. Beim Schienenverkehr sprachen sich die Vorstandsmitglieder einstimmig für ein Positionspapier des Horber Stadtrats Dieter Rominger-Seyrich zum Ausbau der Gäubahn aus.

Zur 2015 anstehenden Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans verwies Kreisvorsitzender Gerhard Gaiser auf das Anmeldekonzept des Landes Baden-Württemberg für einen Maßnahmenpool. Im Landkreis Freudenstadt seien die Hochbrücke in Horb, die Orts- umfahrung Horb, die Tunnel in Freudenstadt sowie die Umfahrung Loßburg zwar in der Sparte "vordringlicher Bedarf" enthalten, was die SPD nachdrücklich begrüße, die beiden Tunnelvarianten in Baiersbronn und Schwarzenberg seien jedoch ganz entfallen.

Der Kreisvorstand fordert auf Antrag von Baiersbronns SPD-Fraktionsvorsitzendem Jörg Marx die Landesregierung einstimmig auf, die beiden Tunnel im Murgtal im "vordringlichen Bedarf" des Verkehrswegeplans vorzusehen. Marx verwies dabei auf die steigenden Verkehrszahlen im oberen Murgtal. Dort werde das Nadelöhr Baiersbronn zunehmend als Querverbindung der Autobahnen Karlsruhe-Basel und StuttgartBodensee sowie durch den Mautausweichverkehr belastet.

Der SPD-Kreisvorstand beklagte den erbärmlichen Zustand von Bundes- und Landesstraßen und forderte die Bundesregierung auf, mehr Geld in Ausbau und Sanierung von Straßen zu stecken. Kritik geübt wurde an den CDU-Abgeordneten Hans-Joachim Fuchtel (MdB) und Norbert Beck (MdL), die im im Vergleich zu benachbarten Wahlkreisen in der Vergangenheit zu wenig für eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur getan hätten.

Elektrifizierung in Aussicht

Zum Schienenverkehr legte Dieter Rominger-Seyrich eine umfängliche Dokumentation über die Schienenwege im Kreis Freudenstadt vor. Der SPD-Vorstand stellte sich hinter dessen Forderungen, bei der Gäubahn endlich den zweigleisigen Ausbau des etwa 70 Kilometer langen Abschnitts Horb-Hattingen in Angriff zu nehmen, der sich auch positiv auf Zugverbindungen anderer Strecken im Landkreis auswirken werde. Die Gäubahn, so Rominger-Seyrich, könne bislang ihr Potenzial nicht nutzen.

Die Strecke Tübingen-Horb, so Horbs SPD-Ortsvereinsvorsitzende Viviana Weschenmoser, müsse mit der Reaktivierung der Strecke Hechingen-Eyach ebenfalls berücksichtigt werden. Tobias Fromann, SPD-Ortsvereinsvorsitzender aus Freudenstadt, erinnerte daran, welche Verbesserung im Nahverkehr der Ausbau des sogenannten Freudenstädter Sterns durch die Elektrifizierung der Murgtalstrecke erfahren habe. Dies mache langfristig aber nur dann Sinn, wenn auch die Kinzigtalstrecke Freudenstadt-Hausach elektrifiziert werde, um bessere Anschlüsse an Fernverbindungen zu erhalten. Gerhard Gaiser verwies auf ständig steigende Fahrgastzahlen, die durch Einführung der Konuskarte für Touristen weiter zunehmen werde. Wie Jörg Marx informierte, setze die SPD ihre Bemühungen fort, mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bekommen. Sondierungsgespräche darüber würden demnächst geführt.