OB Rosenberger bei der "Bürgermeisterschaft" mit dem FDS-ADE 1. Nun kann man bald Abschied nehmen vom FDS-Kennzeichen. Foto: Hopp

Im zweiten Anlauf klappt es mit der Zustimmung. Horber Bevölkerung könne sich mit der Entscheidung identifizieren.

Horb - Nun also doch: Die Horber bekommen nun doch ihr HOR-Kennzeichen. Im zweiten Anlauf klappte es mit der Zustimmung im Kreistag.

Die FDP hatte noch einmal einen Antrag zur Wiedereinführung des alten Kennzeichens eingebracht, nachdem der Kreistag im ersten Anlauf am 19. November 2012 dagegen votiert hatte.

Eine Mehrheit vor allem aus Kreisräten des Westkreises lehnte eine Empfehlung für "HOR" mit 21 gegen 15 Stimmen und fünf Enthaltungen ab. Das hatte damals den "Ost-West-Konflikt" neben der Krankenhaus-Debatte verschärft.

Daniel Wochner, FDP-Fraktionsvorsitzender, hatte damals gesagt: "Die Freudenstädter gönnen uns die Wurst auf dem Brot nicht. Sie gönnen uns unsere eigene Identität nicht. Und die drei Buchstaben FDS haben für mich die Bedeutung: Feinde des Spitals."

Ganz anders war die Stimmung nun am gestrigen Spätnachmittag. Es wurde gelacht und gescherzt, um dann das Kennzeichen schließlich mit vier Gegenstimmen und drei Enthaltungen durchzuwinken. Die Gesetzeslage habe sich geändert, begründete Landrat Klaus-Michael Rückert. Künftig könne auch bei einem Wohnortwechsel das Kennzeichen des alten Wohnorts behalten werden. Damit sei die Einheitlichkeit des Kennzeichens im Kreisgebiet ohnehin nicht mehr gegeben. Antragssteller Daniel Wochner ließ seine Verärgerung über die erste Entscheidung noch einmal ein bisschen durchblitzen. Das HOR-Kennzeichen störe sicher nicht die Identifikation mit dem Landkreis. "Da gibt es sicher ganz andere Dinge", sagte er und meinte wohl die Krankenhaus-Entscheidung. Mit der Entscheidung für das Kennzeichen könne sich die Horber Bevölkerung identifizieren, und außerdem gewinne die Stadtverwaltung ein Marketinginstrument.

FDP-Fraktionskollege Ernst Wolf und Republikaner Rodolfo Panetta wies darauf hin, dass sie sich von dem neuen HOR-Kennzeichen auch zusätzliche Einnahmen erwarten – aufgrund der Beantragungskosten.

Landrat Rückert erwiderte, dass man dies noch abwarten müsse, weil es auch einen finanziellen Aufwand geben würde. Er wolle den Kreistag nach einiger Zeit über das tatsächliche Ergebnis informieren. Neues Personal werde dafür sicher nicht eingestellt. "Sie werden von mir keine Anzeige sehen, dass ich jemanden suche, der sich um HOR-Kennzeichen kümmert."

Mehrheitliche Zustimmung gab es auch von der SPD-Fraktion. Gerhard Gaiser erklärte: "Wir wollen ja Horb helfen, wo es möglich ist." Lutz Wäckers erklärte für die Grünen: "Wir haben das erste Mal zugestimmt. Jetzt stimmen wir natürlich auch zu. Die Horber sollen glücklich werden, wenn sie ihr Kennzeichen wiederhaben wollen."

Bei seiner ablehnenden Haltung blieb Dieter Bischoff. "Ich werde heute auch nicht zustimmen. Das hat nichts mit der Stadt Horb zu tun. Mir geht es um Grundsätzliches. Wir haben dringendere Probleme, als sich um Kennzeichen zu kümmern. Mir fehlt es da an Struktur."

Doch das blieb eine Minderheitenmeinung. Landrat Rückert bat am Ende alle HOR-Interessierten, noch Geduld zu haben. "Zunächst beantragt der Landkreis das Kennzeichen beim Land. Das schickt seine Befürwortung an den Bund. Und der Bund entscheidet." Deshalb müsse die Bevölkerung noch warten. "Wir nehmen keine Reservierungen entgegen. Auf welchen Weg man reservieren kann, werden wir rechtzeitig in der Presse bekanntgeben." Das machte dann den ersten Interessenten nervös. CDU-Kreisrat Michael Laschinger fragte: "Ich habe beim ersten Mal schon eine Mail an die Zulassungsstelle geschickt. Ich möchte HOR-B 11. Was muss ich jetzt machen?" Warten, antwortete der Landrat.