Der Gang zur Kreissparkasse wird für einige Kunden beschwerlicher werden. Viele Filialen im Kreis Freudenstadt werden geschlossen. Foto: Stratenschulte

Aufgabe von Standorten vor allem für ältere Bürger schwer. Nicht mal ein Geldautomat bleibt.

Horb - Die Radikal-Entscheidung der Kreissparkasse Freudenstadt, 13 von 15 Filialen zu schließen, sorgt in betroffenen Orten für Frust und Verärgerung.

Ulrich Beuter, Ortsvorsteher in Bildechingen und Horber CDU-Stadtrat, ist richtig sauer. Auf Facebook kritisiert er: "Ein harte Entscheidung für die Teilorte, ohne Alternativen aufzuzeigen. Wir versuchen, die Ortsteile zu stärken und zu erhalten, und die schließen einfach."

Besonders für die ältere Bevölkerung sei die Entscheidung, den Bildechinger Standort komplett aufzugeben, ein schwerer Schlag. Beuter kann nicht nachvollziehen, dass noch nicht mal ein Geldautomat im Ort bleiben soll. "Wir haben in Bildechingen eine gute Infrastruktur. Doch wie soll das weitergehen, wenn man sich vor Ort nicht mal mehr Geld holen kann, um es dann im Dorf auszugeben?"

Auch Anton Ade, Ortsvorsteher von Talheim und FD/FW-Stadtrat, bedauert die Entscheidung der KSK. In Talheim soll der Standort ebenfalls geschlossen werden, ohne dass es eine Selbstbedienungsstelle geben wird. "Für unseren großen Teilort mit rund 2700 Einwohnern ist der Schritt jetzt massiv und erstaunlich. Da wird Tabula rasa gemacht." Die Entscheidung müsse man aber so akzeptieren, wenn es die Geschäftsentwicklungen erfordern. "Wenn wir ehrlich sind, gehen die Jüngeren nicht oder kaum mehr zur Bank, sondern wickeln alles online ab."

Die KSK hatte ihren Schritt damit erklärt, dass es in den meisten Filialen kaum mehr Kundenfrequenz gebe, der Zuspruch online aber immer weiter steige.

Aus Talheim meldet sich aber ein weiterer Kritiker zu Wort, der auch den Horber Oberbürgermeister Peter Rosenberger kritisiert. ULH-Stadtrat Hermann Walz sagt: "Es ist schon verwunderlich, dass Mitglieder des Verwaltungsrats der Kreissparkasse wie OB Peter Rosenberger sich bei der Abstimmung über Spenden als befangen erklären. Aber sie halten es nicht für nötig, die Gemeinderäte über die Schließung von Filial-Standorten in den Ortsteilen rechtzeitig zu informieren."