Mit einem Kran wurde der hängengebliebene Lkw wieder auf die Straße gehievt.                              Foto: Frommherz

Lastwagenfahrer verirrt sich auf dem Hohenberg in den Ammerweg. Autofahrer ignorieren Umleitung.

Horb - Seit dem Montag ist die L 355 auf dem Hohenberg gesperrt. Umleitungen sind zwar eingerichtet, jedoch interessieren sie nicht jeden. So mancher Fahrer sucht sich einfach seinen eigenen Weg.

Dass Umleitungen aber durchaus einen Sinn haben, diese Erfahrung musste am Donnerstagmorgen um 1.55 Uhr ein Lkw-Fahrer aus Rumänien machen. Er ignorierte die Wegweiser und fuhr mit seinem 40-Tonner durch das Wohngebiet auf dem Hohenberg – in der Hoffnung, auf diese Weise schneller zu den fischer-Werken nach Tumlingen zu kommen. Seine Fahrt endete aber abrupt im Ammerweg. Dort bekam er die Kurve in den Eulenweg nicht, fuhr auf einen Stein und blieb hängen.

Stadt richtet Kontrollen ein

Nichts ging mehr. Und nun? Der Fahrer konnte nur rumänisch. Eine Verständigung war nur möglich, weil eine rumänisch sprechende Anwohnerin den hinzugerufenen Polizeibeamten übersetzte.

Gestern Vormittag wurde dann die Bergung mit einem Kran der Firma Autohaus Muz aus Glatten in Angriff genommen. Bevor der Sattelschlepper jedoch wieder auf die Straße gehievt werden konnte, musste zunächst ein Teil seiner Ladung – 23,2 Tonnen schwere Rollen mit Stahlkabel – entladen werden, damit das Gefährt nicht bei der Bergung Schaden nimmt. Diese war gegen 9.30 Uhr erfolgreich geschehen.

Dem rumänischen Lkw-Fahrer dürfte dies nun eine Lehre gewesen sein, zukünftig der Umleitung zu folgen, denn schließlich verlor er dadurch nicht nur eine Menge zeit, sondern auf ihn wartet auch noch eine Rechnung für die Bergung.

Laut Polizeidirektion Freudenstadt stellt dieser Lkw-Vorfall eine absolute Ausnahme dar – zumal es sich bei dem Fahrer um einen Auswärtigen handelt. Allerdings komme es aber bei der L 355-Baustelle vor, dass sich Ortskundige nicht an die Umleitung halten und die kürzeste Strecke über für Autos eigentlich gesperrte landwirtschaftliche Wege suchen.

Wolfgang Kronenbitter. Fachbereichsleiter Recht und Ordnung bei der Stadt Horb, bestätigt dies. Gerade über den sich an den Ammerweg anschließenden landwirtschaftlichen Verbindungsweg suchten sich Autofahrer ihren Weg. Die Stadt habe mit Kontrollen reagiert.

Besonders am Montag, am ersten Tag der Umleitung, habe sich diese Problematik gezeigt, so Wolfgang Kronenbitter weiter.

Zum einen sei anfangs die Umleitungsbeschilderung nicht ganz vollständig gewesen. Zum anderen habe man den Linien-Bussen gestattet, landwirtschaftliche Wege zu nutzen, damit diese ihren Zeitplan einhalten können. Dies nähmen dann Autofahrer zum Anlass, so Kronenbitter, dem Bus zu folgen.

Der Fachbereichsleiter für Recht und Ordnung hofft nun, dass die Kontrollen Früchte getragen haben. Er ist sich aber auch im Klaren: "Ausreßer wird es immer geben." Deswegen würden die Kontrollen auch sporadisch weitergeführt.

Wegen den Belagsarbeiten zwischen dem Kreisverkehr Hohenberg und einschließlich der Einmündung L 355/L 355b gibt es seit Montag eine Umleitung. Für die Deckenerneuerung sind laut einer Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur rund zwei Wochen Bauzeit eingeplant. Die überörtliche Umleitung führt von Freudenstadt kommend über die K 4779 (Rexingen) nach Horb und von Eutingen kommend über die B14/K4718/L356/K4780 nach Talheim weiter über die K4703/K4702 (Waldachtal) nach Freudenstadt.