Verrückte Kostüme, zwei Campingplätze, irre Fans: Hinter Fans liegt ein Wochenende des munteren Mummenschanzes.
Horb - Crazy Kostüme, zwei Campingplätze, irre Fans: Mini-Rock 2013 war für viele Rockfans wieder ein Wochenende des munteren Mummenschanzes.
Da, wo Osama bin Laden vor der Bühne pogt, ist das Mini-Rock-Festival. Yannik Fries aus Ottenau hat sich als furchtloser Leonidas aus dem Film "300" ausstaffiert. Im Neckar baden die Power-Ranger. Doch manchmal hilft das Kostüm auch weiter. Wie bei Felix aus Radolfzell im grün-gelben Krokodilkostüm. Er grinst: "Das hatten Eskimo Callboy früher alle auf der Bühne an." Und die Belohnung für den Fan: Sänger Sushi holte ihn auf die Bühne, und Felix – die Glückliche – darf ihn dann sogar noch auf die Schultern nehmen. Hinterher sagt er: "Ein saugeiles Gefühl."
Die intelligenteste Performance zeigten Käpt’n Peng und die Tentakel von Delphi im Partyzelt: Die Songs wurden zu zwei Mann-Mini-Theater-Stücken, und der gelernte Schauspieler Robert Gwisdek (NVA, Leander Haussmann) ging noch in den Bauchredner-Dialog mit seiner Socke.
Zwei Campingplätze, zwei Lifestyles. Power – direkt am Festival-Gelände. Laut, dreckig, crazy. Ein Besucher aus Radolfzell: "Voll asso hier. Uns wurden drei Paletten Bier geklaut. Zweimal war ein Campingstuhl weg – und als meine Freundin ihn wiederholen wollte, wurde sie als Schlampe beschimpft." Simon aus Nürtingen: "Das ist schon Wanderurlaub. Dafür ist es hier sehr entspannt, die Dixies stinken nicht wie unten. Und geklaut wird auch auch nicht. Nachteil: Weil es hier so schräg ist, fallen die Pavillons um."
Manyoanguo Harke-Mbela freut sich über den großzügigen Umgang der Fans mit dem Dosenpfand: "Ich hatte zu Hause Langeweile. Deshalb sammle ich jetzt alles ein, was Pfand hat. Geld braucht man immer."