Schwarz sieht Stadtrat Peter Haipt für das Horber Einkaufszentrum. Er sagt: "Es erfüllt die ursprünglich vorgegebenen Grundvoraussetzungen nicht." Foto: Hopp

Ex-Stadtrat Peter Haipt sieht schwarz für Activ-Arkaden. Kommt neues Tedi-Konzept auch in Frage?

Horb - Welche Zukunft hat das Horber Einkaufszentrum? Kommt dorthinein jetzt der allerneueste Discounter Black.de?

Eigentlich sollte Charles Vögele auf 720 Quadratmetern ins Einkaufszentrum einziehen. Doch Ende des Jahres wurde die Vögele-Gruppe an OVS verkauft. Die neuen Besitzer verhandeln zur Zeit mit Woolworth, Tedi und Kik über die verbliebenen deutschen Filialen. Eine davon soll auch ins Einkaufszentrum in Horb. Oder die hauseigene, italienische Modekette Upim.

Tedi setzt weiter auf den stationären Handel – aber mit Discount. Mit Black.de will der Günstig-Anbieter eine neue Art von Sonderposten-Markt in ganz Deutschland etablieren. Das Konzept: Coole Ladeneinrichtung, günstige Preise. Im Angebot: Alles außer Lebensmittel. Beispiele: Edelstahl-Eierkocher für 6,13 Euro, Handmixer 5,55 Euro, digitale Küchenwaage für 4,13 Euro. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll es bis zu 1000 Filialen in ganz Deutschland geben. Der Werbeslogan "Massiv günstig". Nach dem Motto "Schwarzmarktpreise für alle".

Der Schwarzwälder Bote fragte bei Tedi an, ob es diesen Black.de auch in Horb geben könnte. Sprecherin Marie Weidauer: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen angesichts des laufenden Übernahmeverfahrens keine Informationen zur Verfügung stellen können, die über die in der Mitteilung von Charles Vögele Deutschland enthaltenen Aussagen hinausgehen. Derzeit werden Gespräche mit den jeweiligen Vermietern der Immobilien geführt. Sobald diese Phase abgeschlossen ist, werden wir uns gerne zum weiteren Verlauf äußern."

Das ist sehr zurückhaltend geantwortet. Fakt ist: Der bisherige Charles Vögele war auf 720 Quadratmetern Verkaufsfläche vorgesehen. Der neue Black.de soll aber mindestens 800 Quadratmeter haben.

Schwarz sieht dagegen Peter Haipt – rund 20 Jahre lang Einzelhändler in Horb und 17 Jahre lang im Stadtrat – für das Einkaufszentrum. In einem Schreiben teilt er mit: "Was bekommen wir? Ein Einkaufszentrum, das die ursprünglich vorgegebenen Grundvoraussetzungen nicht erfüllt. Oberbürgermeister Peter Rosenberger wird wahrscheinlich keine Anzüge und weiße Hemden dort einkaufen können."

Haipt befürchtet, dass das neue Einkaufszentrum zum "Parkhaus mit der schönsten Städteansicht Deutschlands für Autos" verkommt. Der Grund, so Haipt: "Die Mieten für Ladengeschäfte auch in größeren Städten fallen, der Internethandel boomt. Jetzt kommen die Lebensmittel. Taxidrohnen zur Personenbeförderung werden wir dieses Jahr in der Praxis erleben, Transportdrohnen stehen in den Startlöchern, automatisches Fahren mit Autos ist entwickelt. Der Einkaufsroboter von Google kommt nächstes Jahr. Wir haben eine Aufspaltung in virtuelles und kommunikatives Einkaufen."

Deshalb sieht Haipt "schwarz" für das Einkaufszentrum in Horb: "Wir senden Roboter in die Umgebung für einfache Tätigkeiten (Einkaufen, Kochen Altenheim). Das Einkaufen wird in ein Bedarfs-Einkaufen zum günstigen Preis und ein Spaß-Einkaufen, bei dem der Preis eine untergeordnete Rolle spielen wird, aufgeteilt werden. Wo die Anbieter des Einkaufszentrums stehen, ist offensichtlich. Sie werden sich einem vernichtenden Verdrängungswettbewerb stellen müssen."