Nicht nur Wirtin Sue Graf (Bild) ist geschockt über die schreckliche Tat. Auch die Familie des 30-jährigen Täters leidet. Foto: Hopp

Nach Gewaltverbrechen meldet sich Nichte: "Mein Onkel ist der liebevollste Mensch, den ich kenne."

Horb - Das schreckliche Gewaltverbrechen in Sues Salatschüssel. Nicht nur die Wirtin leidet. Sondern auch die Familie des Täters.

Am Mittwoch rief die Nichte des Täters (30) beim Schwarzwälder Boten an. Man hört, dass sie Tränen in den Augen hat. Sie sagt: "Mein Onkel war in einer psychischen Krise. Er hatte Streit mit seiner Frau. Dann hat er getrunken und ist in Sues Salatschüssel. Wir sind alle geschockt, was da geschehen ist."

Der Koma-Schläger. Wie Wirtin Sue Graf erzählte, war er am Donnerstagabend in der Salatschüssel. War Gerhard H. (66) in einen Nebenraum gefolgt. Hier hatte er "Ich bring dich um, ich schlage deinen Schädel zu Brei" geschrien und den Kopf des Mannes gegen einen Heizpilz geschlagen.

Zwei Salatschüssel-Gäste wurden auch verletzt. Danach ging der Täter auf das Gelände von Cargo-Pack und griff hier einen Mitarbeiter an. Dort wurde er von Angestellten überwältigt.

Im Video des Schwarzwälder Boten ist zu sehen, dass die Metallkante des Heizpilzes eingedellt ist. Von der Wucht, mit der der Täter den Kopf des Opfers auf das Teil schlug. Gerhard H. hatte im Schock noch der Wirtin erzählt, was vorgefallen war. Seitdem liegt er in der BG-Klinik in Tübingen.

Ein Streit mit der Frau und Alkohol scheinen die Ursachen des Gewaltverbrechens zu sein

Sein Gesicht, so Sue Graf, die eine Vollmacht von Gerhard H. hat und deshalb auch Arzt-Infos bekam, völlig zertrümmert: "Die Knochen zwischen Nase und Ohren sind völlig pulverisiert." Das Opfer werde im Koma gehalten, sagt die Wirtin der Salatschüssel.

Graf ist völlig geschockt, wie der Koma-Schläger so brutal sein kann und kann auch nicht verstehen, warum der Staatsanwalt den Familienvater wieder auf freien Fuß ließ.

Die Nichte am Telefon: "Der Streit mit seiner Frau ist keine Entschuldigung für seine Tat. Irgendetwas muss da in ihm vorgegangen sein. Er ist der liebevollste Mensch, den ich kenne. Er hat noch nie geschlägert. Ich wünsche, dass das ganze nie geschehen wäre. Wir beten jeden Tag für Gerhard H., dass er wieder ganz gesund wird." Dann weint sie am Telefon.

Wie die Nichte weiter berichtet, habe sich der Täter inzwischen selbst in die Psychiatrie eingewiesen. Sie habe ihn noch nicht besucht, weil nur seine Frau und die Kinder zu dem Täter dürften.

Frank Grundke, Sprecher der Staatsanwaltschaft: "Das stimmt wohl, dass der Täter in der Psychiatrie ist. Sicher ist jedenfalls, dass er das gegenüber den Ermittlern angekündigt hat."

Der Koma-Schläger von Horb. Offenbar ist er in der Psychiatrie. Wirtin Sue Graf ist durch das brutale Gewaltverbrechen in ihrer "Salatschüssel" völlig geschockt. Und auch die Nichte leidet. Ob der Täter das bedacht hat, ehe er loszog?